OGH 10ObS85/93 (RS0042118)

OGH10ObS85/9311.5.1993

Rechtssatz

Entscheidet das Berufungsgericht trotz Antrages auf Anordnung einer mündlichen Berufungsverhandlung über die Berufung in nichtöffentlicher Sitzung, begründet dies die Nichtigkeit der Entscheidung.

Normen

ZPO §477 Abs1 Z4 D4
ZPO §492 Abs1
ZPO §503 Z1 B2

10 ObS 85/93OGH11.05.1993
8 ObA 373/97dOGH27.11.1997
7 Ob 131/00sOGH28.06.2000
10 Ob 296/00bOGH24.10.2000

Beisatz: Der Antrag, "allenfalls" eine Beweiswiederholung oder -ergänzung vorzunehmen, wenn sie das Berufungsgericht für nötig erachte, ersetzt nicht den Antrag nach § 492 Abs 1 ZPO. (T1)

8 Ob 85/02mOGH19.04.2002

Beisatz: Ein bloß bedingt gestellter Antrag auf Anberaumung einer Berufungsverhandlung ist als nicht gestellt zu betrachten. (T2)

1 Ob 295/02tOGH24.02.2003

Beisatz: Die Entscheidung erweist sich selbst dann als nichtig, wenn der Antrag auf Anberaumung einer Tagsatzung zur mündlichen Berufungsverhandlung nicht weiter begründet ist und die Feststellungen des Erstgerichts unbekämpft bleiben. (T3)

10 ObS 113/03wOGH08.04.2003
3 Ob 91/03hOGH25.02.2004
8 ObA 97/04dOGH20.10.2004
1 Ob 89/05bOGH02.08.2005

Auch

9 ObA 124/05hOGH29.03.2006
4 Ob 183/06zOGH28.09.2006
8 ObA 8/07wOGH21.05.2007
3 Ob 54/07yOGH26.09.2007

Auch; Beis wie T2

2 Ob 25/07aOGH09.08.2007
4 Ob 176/07xOGH22.01.2008

Auch; Veröff: SZ 2008/6

3 Ob 213/08gOGH17.12.2008
9 Ob 39/09iOGH29.06.2009

Beisatz: Dies gilt auch für die vorliegende Konstellation, in der von der Nebenintervenientin auf Beklagtenseite in der Berufung ausdrücklich eine mündliche Berufungsverhandlung beantragt wurde, während von der Beklagten als Hauptpartei weder die Anberaumung einer mündlichen Berufungsverhandlung ausdrücklich beantragt noch auf eine solche ausdrücklich verzichtet wurde. (T4)

6 Ob 237/09kOGH18.02.2010

Vgl; Beis wie T2

Dokumentnummer

JJR_19930511_OGH0002_010OBS00085_9300000_001

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