OGH 12Os88/77 (RS0092973)

OGH12Os88/7718.8.1977

Rechtssatz

Eine Todesdrohung liegt nur vor, wenn im wörtlichen Sinn dieses Begriffes, objektiv ein Anschlag auf das Leben zu besorgen und dies auch vom Vorsatz des Täters umfaßt ist.

Normen

StGB §106 Abs1 Z1
StGB §107 Abs2

12 Os 88/77OGH18.08.1977

Veröff: SSt 48/61

10 Os 118/79OGH26.09.1979

Beisatz: Verbale Todesdrohungen sind oft nur übertriebene Drohungen mit Mißhandlungen. (T1)

9 Os 35/80OGH10.06.1980

Vgl auch; Beis wie T1

12 Os 31/81OGH02.04.1981

Vgl auch

11 Os 174/80OGH22.04.1981

Vgl auch; Beis wie T1

12 Os 21/85OGH28.03.1985

Vgl auch

14 Os 26/88OGH25.05.1988

Vgl auch

16 Os 40/89OGH24.11.1989

Vgl auch

15 Os 19/90OGH12.06.1990

Vgl auch; Beis ähnlich T1; Beisatz: Derartige Äußerungen ("Umbringen") kommt sehr häufig die Qualität einer bloß übertrieben ausgedrückten Androhung von Angriffen gegen die körperliche Integrität zu (hier: zu § 201 Abs 1 StGB unter Hinweis auf den JAB zur StGNov 1989 927 BlGNR XVII.GP 3 Pkt 5). (T2)

15 Os 62/92OGH24.09.1992
14 Os 148/93OGH09.11.1993
13 Os 200/94OGH15.03.1995

Vgl auch

15 Os 141/14wOGH03.12.2014

Auch; Beisatz: Der subjektive Tatbestand der gefährlichen Drohung nach § 107 Abs 1 und 2 erster Fall StGB erfordert (neben der Absicht, den Bedrohten in Furcht und Unruhe zu versetzen) den Vorsatz (§ 5 Abs 1 StGB), beim Bedrohten den Eindruck einer ernst gemeinten Ankündigung eines bevorstehenden Anschlags auf das Leben zu erwecken. (T3)

Dokumentnummer

JJR_19770818_OGH0002_0120OS00088_7700000_001

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