Rechtssatz
Diese Gesetzesstelle ist einschränkend auszulegen (gleicher Rechtssatz wie 1 Ob 317/60 uva). Aber nur wenn feststeht, dass der Erbrechtstitel, auf den die Erbserklärung gegründet wird, nie zu einer Einantwortung des Nachlasses an den Erbserklärten führen kann, ist die abgegebene Erbserklärung zurückzuweisen.
Normen
AußStrG §122
AußStrG 2005 §157
6 Ob 101/63 | OGH | 25.04.1963 |
Veröff: RZ 1963,133 |
6 Ob 230/63 | OGH | 02.10.1963 |
nur: Diese Gesetzesstelle ist einschränkend auszulegen (gleicher Rechtssatz wie 1 Ob 317/60 uva). (T1) <br/>Veröff: NZ 1965,92 |
6 Ob 360/64 | OGH | 20.01.1965 |
Beisatz: Die Klarstellung der Absicht des Erblassers durch Auslegung der letztwilligen Verfügung kann nur im Rechtsweg erfolgen. (T2) |
5 Ob 2/67 | OGH | 19.01.1967 |
Veröff: EvBl 1967/321 S 461 |
5 Ob 215/67 | OGH | 25.10.1967 |
Veröff: RZ 1968,139 |
1 Ob 160/69 | OGH | 29.08.1969 |
Veröff: EvBl 1970/55 S 95 = NZ 1970,127 |
4 Ob 586/69 | OGH | 21.10.1969 |
nur: Aber nur wenn feststeht, dass der Erbrechtstitel, auf den die Erbserklärung gegründet wird, nie zu einer Einantwortung des Nachlasses an den Erbserklärten führen kann, ist die abgegebene Erbserklärung zurückzuweisen. (T3) |
1 Ob 4/70 | OGH | 29.01.1970 |
nur T3; Veröff: EvBl 1970/225 S 399 = NZ 1971,28 |
5 Ob 27/70 | OGH | 18.02.1970 |
nur T3; Beisatz: Keine offenbare Gesetzwidrigkeit. (T4) <br/>Veröff: NZ 1971,26 |
8 Ob 212/70 | OGH | 06.10.1970 |
nur T3; Veröff: NZ 1972,62 |
7 Ob 106/71 | OGH | 16.06.1971 |
nur T3; Beisatz: Die ein schriftliches Testament mit Erbeinsetzung ergänzende mündliche letztwillige Anordnung, dass die im schriftlichen Testament enthaltene Nacherbeneinsetzung als solche auf den Überrest zu verstehen sei, enthält keine Erbeinsetzung; sie ist aber - da das schriftliche Testament und die mündliche Ergänzung eine Einheit darstellen - der Einantwortung zugrunde zu legen. (T5) |
1 Ob 221/71 | OGH | 26.08.1971 |
nur T3 |
5 Ob 179/71 | OGH | 01.09.1971 |
nur T3 |
5 Ob 82/72 | OGH | 11.04.1972 |
nur T3 |
7 Ob 252/72 | OGH | 08.11.1972 |
nur T3; Beisatz: Hier: Erbserklärung auf Grund eines Substitutionslegats. (T6) |
7 Ob 92/73 | OGH | 17.05.1973 |
nur T3; Beisatz: Eine unter einer noch nicht eingetretenen Bedingung erfolgte Erbseinsetzung ist als Nacherbeinsetzung wirksam. (T7) |
3 Ob 161/73 | OGH | 11.09.1973 |
nur T3 |
1 Ob 201/73 | OGH | 05.12.1973 |
Veröff: EvBl 1974/113 S 242 = NZ 1976,107 |
5 Ob 94/74 | OGH | 19.06.1974 |
nur T3 |
4 Ob 586/74 | OGH | 24.09.1974 |
nur T3 |
6 Ob 116/75 | OGH | 16.10.1975 |
Auch |
7 Ob 270/75 | OGH | 18.12.1975 |
nur T3; Beisatz: Erbserklärung des Noterben. (T8) |
7 Ob 520/76 | OGH | 19.02.1976 |
nur T3 |
7 Ob 655/76 | OGH | 02.09.1976 |
nur T3 |
1 Ob 595/77 | OGH | 25.05.1977 |
nur T3; Beisatz: Mündliches Testament. (T9) |
7 Ob 727/77 | OGH | 15.12.1977 |
nur T3 |
6 Ob 519/78 | OGH | 02.02.1978 |
nur T3; Veröff: EFSlg 32671 |
1 Ob 560/78 | OGH | 17.03.1978 |
nur T3; Beisatz: Ein solches Vorgehen ist aber nur dann berechtigt, wenn schon nach den Behauptungen des Erbansprechers eine gültige letzte Willenserklärung nicht zustande gekommen sein kann. (T10)<br/>Veröff: EFSlg 32671 |
5 Ob 574/78 | OGH | 23.05.1978 |
nur T3 |
1 Ob 647/78 | OGH | 14.06.1978 |
nur T3 |
7 Ob 720/79 | OGH | 13.09.1979 |
nur T3; Beisatz: Die Frage, wie der Erblasser seine letztwillige Anordnung verstanden wissen wollte, ist im Prozessweg zu prüfen. (T11) |
6 Ob 750/79 | OGH | 19.12.1979 |
Beisatz: Bei der Beurteilung, ob die in der letztwilligen Verfügung für die Berufung gesetzte Bedingung nicht eingetreten sei, handelt es sich um die Frage der Testamentauslegung, deren Entscheidung dem Streitrichter vorbehalten ist. (T12) |
5 Ob 713/79 | OGH | 12.02.1980 |
nur T3 |
6 Ob 694/80 | OGH | 17.09.1980 |
Auch; nur T3; Beis wie T10 |
1 Ob 846/82 | OGH | 09.03.1983 |
Auch; nur T3; Beis wie T11 |
1 Ob 745/83 | OGH | 09.11.1983 |
nur T3; Beis wie T4; Beis wie T9 |
6 Ob 18/84 | OGH | 27.09.1984 |
Auch; Beisatz: Ohne dass es zur Klärung der Wirksamkeit des in Anspruch genommenen erbrechtlichen Berufungsgrundes eines Beweisverfahrens über strittige Tatumstände bedarf. (T13) <br/>Veröff: NZ 1985,106 |
5 Ob 511/85 | OGH | 26.02.1985 |
nur T3; Beisatz: Hier: Erbserklärung des schwedischen allgemeinen öffentlichen Erbfonds. (T14) <br/>Veröff: EvBl 1986/12 S 48 = ZfRV 1985,214 (Hoyer) = NZ 1987,68 |
7 Ob 685/86 | OGH | 06.11.1986 |
nur T3; Beis wie T2;; Beis wie T9; Beisatz: Dies gilt auch für die Frage, ob den anwesenden Zeugen die Eigenschaft von Geschäftszeugen zukam. (T15) |
8 Ob 541/90 | OGH | 22.02.1990 |
nur T3; Veröff: RZ 1990/114,259 |
5 Ob 531/91 | OGH | 17.09.1991 |
Veröff: EvBl 1992/36 S 166 = NZ 1992,296 |
1 Ob 510/94 | OGH | 25.01.1994 |
Auch; nur T3; Beis wie T2; Beisatz: Die Grenzen einer solchen Beurteilung liegen dort, wo es der Klärung strittiger Tatumstände oder der Auslegung des Willens des Erblassers bedarf, um ein der inneren und äußeren Form nach wirksames Testament ausschließen zu können. (T16) <br/>Veröff: SZ 67/8 |
4 Ob 501/96 | OGH | 16.01.1996 |
nur T3; Beisatz: Fehlt es an einer dem Gesetz entsprechenden Feststellung der Vaterschaft, so kommt einem unehelichen Kind gegenüber dem Vater kein gesetzliches Erbrecht zu. Eine auf Grund des Gesetzes abgegebene Erbserklärung des unehelichen Kindes ist daher zurückzuweisen. (T17) |
1 Ob 286/97h | OGH | 15.12.1997 |
Beisatz: Auch einander ganz oder zum Teil widersprechende Erbserklärungen sind anzunehmen und aufzubewahren. (T18)<br/>Beisatz: Nur eine nicht gesetzmäßige Erbserklärung ist zurückzuweisen und die Verlassenschaft ohne Rücksicht auf diese Erbserklärung abzuhandeln. (T19) |
7 Ob 60/99w | OGH | 30.03.1999 |
Vgl; Beisatz: Die Gültigkeit, Auslegung und Klarstellung der Absicht des Erblassers sind nicht vom Außerstreitrichter zu prüfen. (T20) |
6 Ob 321/99w | OGH | 24.02.2000 |
Vgl auch; Beis ähnlich wie T2; Beis ähnlich wie T20; Beisatz: Mangels jeglichen Anhaltspunktes für einen Sachverhalt, dass der rekurrierenden Krankenanstalt per Gesetz oder staatlichen oder kirchlichen Hoheitsaktes Rechtspersönlichkeit verliehen worden wäre, ist ihre Erbserklärung zurückzuweisen. (T21)<br/>Beisatz: Strittige Rechtsfragen über die Auslegung des Testaments und die darin ausgesprochene Enterbung sind im Rechtsweg zu klären. (T22) |
9 Ob 61/00m | OGH | 02.03.2000 |
Auch; nur T3; Beis wie T2; Beis wie T13; Beis wie T16; Beis wie T20 |
7 Ob 64/03t | OGH | 28.04.2003 |
Beis wie T16; Veröff: SZ 2003/46 |
3 Ob 87/03w | OGH | 25.06.2003 |
Vgl auch; Beisatz: Die Auslegung des Testaments ist nicht Sache des Außerstreitrichters, sie ist vielmehr im Rechtsweg zu klären. (T23) |
1 Ob 280/04i | OGH | 25.01.2005 |
Vgl auch; Beisatz: Die Zurückweisung einer Erbserklärung kommt nur in Betracht, wenn von vornherein zweifelsfrei feststeht, dass der Nachlass dem Erbansprecher keinesfalls eingeantwortet werden kann, so etwa dann, wenn ein Erbrecht des Erbansprechers zweifelsfrei nicht besteht, der behauptete Erbrechtstitel fehlt oder auf Grund der Aktenlage niemals zur Einantwortung führen kann, oder der Erklärende aus anderen Gründen nach der Sachlage und Rechtslage mit Sicherheit nicht als Erbe in Betracht kommt. Diese Voraussetzungen sind bei der Erbserklärung eines Legatars nach § 726 ABGB nicht erfüllt. (T24) |
6 Ob 174/05i | OGH | 25.08.2005 |
Beisatz: Das Verlassenschaftsgericht hat zu prüfen, ob die letztwillige Verfügung, auf die sich der Erbansprecher beruft, eine entsprechende Erbeinsetzung enthält, die zur Einantwortung führen kann. Hier: Letztwillig errichtete Stiftung nach dem Bundes-Stiftungs- und Fondsgesetz (BStFG). (T25) |
7 Ob 195/05k | OGH | 02.09.2005 |
Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T12; Beis wie T16; Beis wie T20; Beis wie T22; Beis wie T23 |
3 Ob 272/07g | OGH | 27.02.2008 |
Auch; nur T3; Beisatz: Hier: Eine bloß auf eine hypothetische Nichterfüllung der Auflage mit der Folge der Verwirkung des Nachlasses gestützte Erbserklärung kann nicht angenommen werden. (T26)<br/>Bem: Die E betrifft noch die Rechtslage nach AußStrG 1854. (T27) |
6 Ob 3/09y | OGH | 02.07.2009 |
Vgl; Beisatz: Nach der Rechtslage vor der Außerstreitreform 2003 war eine trotz zuvor erfolgter Erbsausschlagung abgegebene Erb(antritt)serklärung nicht zurückzuweisen, sondern zu Gericht anzunehmen und - bei widerstreitenden Erklärungen - das Verfahren nach §§ 125 f AußStrG 1854 einzuleiten, wobei die vorherige Ausschlagung der Erbschaft für die Verteilung der Parteirollen von Bedeutung war. Eine Zurückweisung der Erb(antritt)serklärung kam allerdings dann in Betracht, wenn von vornherein zweifelsfrei feststand, dass dem Bewerber auf keinen Fall eingeantwortet werden konnte. (T28)<br/>Beisatz: Diese Grundsätze gelten auch nach der neuen Rechtslage; Erbantrittserklärungen nach zuvor erfolgter Erbsausschlagung sind demnach grundsätzlich nicht zurückzuweisen, sondern dem Verfahren über das Erbrecht zugrunde zu legen. Behauptet der Erklärende dabei Willensmängel bei der Erbsausschlagung, sind diese entweder im außerstreitigen Verfahren über das Erbrecht oder nach Bindung des Gerichts an den Einantwortungsbeschluss im Rahmen einer Erbschaftsklage zu prüfen. (T29) |
3 Ob 141/12z | OGH | 17.10.2012 |
nur T1; Beisatz: Eine Zurückweisung der Erb(antritt)serklärung kommt dann in Betracht, wenn von vornherein zweifelsfrei feststeht, dass dem Bewerber auf keinen Fall eingeantwortet werden kann. Dieser Grundsatz gilt auch nach der neuen Rechtslage. (T30) |
2 Ob 37/18g | OGH | 29.01.2019 |
Vgl aber; Beis abweichend zu T30: Die Möglichkeit einer Zurückweisung nach neuer Rechtslage offen lassend. (T31) |
2 Ob 125/18y | OGH | 26.02.2019 |
Vgl aber; Beisatz: Ausdrücklich offen gelassen, ob diese Judikatur weiter anwendbar ist. (T32) |
Dokumentnummer
JJR_19620123_OGH0002_0080OB00001_6200000_001
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