OGH 7Ob3/55 (RS0081764)

OGH7Ob3/5519.1.1955

Rechtssatz

Wenn neben der ziffernmäßigen Bezeichnung des Kündigungsgrundes in der Kündigung bestimmte Tatsachen als Begründung für die Aufkündigung des Bestandgegenstands angeführt werden, kommt es bei Entscheidung der Frage, was als Kündigungsgrund geltend gemacht wurde, nur auf diese Tatsachenbehauptungen an. Die ziffernmäßige Bezeichnung ist in diesem Falle von untergeordneter Bedeutung (so schon 2 Ob 126/58 = EvBl 1958/334 S 575; 2 Ob 284/50 = SZ 23/116).

Normen

MG §21 Abs1 A2a
MRG §33 Abs1

7 Ob 3/55OGH19.01.1955

Veröff: MietSlg 4750

6 Ob 492/61OGH10.01.1962
5 Ob 187/63OGH20.06.1963

Veröff: MietSlg 15469

8 Ob 34/64OGH11.02.1964

Ähnlich; Beisatz: Unklare Ausführung der Kündigungsgründe geht zu Lasten der kündigenden Partei. (T1) Veröff: MietSlg 16500

7 Ob 330/64OGH23.12.1964

Ähnlich; Beis wie T1

1 Ob 57/66OGH03.03.1966

Veröff: MietSlg 18513

8 Ob 91/66OGH29.03.1966

Veröff: MietSlg 18511

5 Ob 67/70OGH08.04.1970

Beis wie T1; Beisatz: Hier Änderungskündigung unter Berufung auf § 19 Abs 1 MG anstelle auf § 19 Abs 2 Z 15 MG. (T2) Veröff: MietSlg 22425

8 Ob 153/70OGH07.07.1970

Veröff: JBl 1971,623 = MietSlg 22440

6 Ob 120/71OGH04.06.1971

Veröff: MietSlg 23454

7 Ob 17/72OGH02.02.1972

Veröff: MietSlg 24385

7 Ob 199/75OGH30.10.1975

Veröff: ImmZ 1976,59 = MietSlg 27441

5 Ob 663/76OGH18.01.1977
7 Ob 644/77OGH03.11.1977
6 Ob 710/78OGH03.11.1978

Vgl auch

1 Ob 620/79OGH30.05.1979

Beisatz: Es ist das gesamte Vorbringen in seinem Zusammenhang zu beurteilen. (T3)

3 Ob 562/80OGH09.07.1980
5 Ob 781/81OGH22.12.1981

Beisatz: Hier: Zitierung bloß der Z 5 des § 19 Abs 2 MG schadet nicht, wenn die angeführten Tatsachen deutlich genug erkennen lassen, dass (auch) der Kündigungsgrund des § 19 Abs 2 Z 12 MG geltend gemacht wird. (T4)

6 Ob 820/83OGH22.12.1983

Auch; Beisatz: Das gilt auch für das Mietrechtsgesetz weiter. (T5)

7 Ob 710/89OGH09.11.1989

Veröff: WoBl 1991,36 (Würth)

2 Ob 577/95OGH09.11.1995

Beis wie T1

3 Ob 558/95OGH31.08.1995
4 Ob 2135/96sOGH12.08.1996

Vgl; Beisatz: Die geltend gemachten Kündigungsgründe müssen schon in der Kündigung individualisiert werden. Dabei genügt eine schlagwortartige Angabe; das Gericht darf bei der Wertung des Vorbringens nicht kleinlich vorgehen. (T6) Veröff: SZ 69/177

1 Ob 413/97kOGH27.01.1998

Ähnlich; Beis wie T6 nur: Dabei genügt eine schlagwortartige Angabe; das Gericht darf bei der Wertung des Vorbringens nicht kleinlich vorgehen. (T7); Beisatz: Bei der Entscheidung darüber, welcher Kündigungsgrund geltend gemacht wurde, kommt es in erster Linie auf die Tatsachenbehauptungen an. (T8)

2 Ob 50/98mOGH23.09.1999

nur: Wenn neben der ziffernmäßigen Bezeichnung des Kündigungsgrundes in der Kündigung bestimmte Tatsachen als Begründung für die Aufkündigung des Bestandgegenstands angeführt werden, kommt es bei Entscheidung der Frage, was als Kündigungsgrund geltend gemacht wurde, nur auf diese Tatsachenbehauptungen an. (T9); Beis wie T7

3 Ob 69/08fOGH03.09.2008

nur T9; Beis wie T7; Beisatz: Es schadet nicht, wenn bei ordentlich bezeichnetem Kündigungsgrund in der Aufkündigung nur einzelne Vorfälle demonstrativ angeführt werden und dann im Rahmen dieses Kündigungsgrundes noch weitere Vorfälle nachgetragen werden (so schon 8 Ob 521/95). (T10)

1 Ob 196/08tOGH25.11.2008

Vgl auch; Beisatz: Hier: Zur Frage, ob nach dem Vorbringen in der Aufkündigung (auch) der Kündigungsgrund des § 30 Abs 2 Z 7 MRG geltend gemacht wurde. (T11)

5 Ob 34/16kOGH29.09.2016
2 Ob 22/20dOGH26.05.2020
9 Ob 41/20zOGH29.09.2020

Beis wie T7; Beis wie T8

Dokumentnummer

JJR_19550119_OGH0002_0070OB00003_5500000_003

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