OGH 5Os486/51 (RS0100608)

OGH5Os486/5126.7.1951

Rechtssatz

Zur Frage der Voraussetzungen für die Stellung einer Eventualfrage.

Normen

StPO §314

5 Os 486/51OGH26.07.1951

Veröff: EvBl 1952/47 S 51

5 Os 605/57OGH07.01.1958

Auch; Veröff: EvBl 1958/177 S 278

12 Os 18/67OGH10.05.1967

Veröff: EvBl 1968/50 S 76 = JBl 1968,209 = ZfRV 1967,245 (mit Glosse von Liebscher)

10 Os 143/68OGH20.12.1968

Veröff: EvBl 1969/228 S 331 = SSt 39/50 = RZ 1969,46

12 Os 270/69OGH05.12.1969
9 Os 161/69OGH22.01.1970
11 Os 143/70OGH01.10.1970
11 Os 181/70OGH17.12.1970
11 Os 250/71OGH04.02.1972
13 Os 14/72OGH29.03.1972
11 Os 37/72OGH10.05.1972

Beisatz: Durch die Stellung von Eventualfragen soll den Geschwornen die Möglichkeit gegeben werden, ihrer Überzeugung dahin Ausdruck zu geben, dass sich der Angeklagte wohl einer gerichtlich strafbaren Handlung, jedoch nicht im Sinne der Anklage schuldig gemacht habe (vgl SSt 22/106 ua). (T1)

13 Os 125/73OGH05.12.1973

Vgl auch; Beisatz: Die vorgebrachten Tatsachen müssen erheblich und bestimmt sein. (T2)

12 Os 17/74OGH02.04.1974

Beisatz: Grundlage einer Eventualfrage kann immer nur ein tatsächliches Substrat sein, nicht etwa eine bloß abstrakt denkbare Möglichkeit. (T3)

12 Os 14/74OGH19.03.1974

Beisatz: Eventualfragen sind nur zu stellen, wenn sie durch die Verfahrensergebnisse "indiziert" sind. (T4) Veröff: EvBl 1974/242 S 522 = ZfRV 1974 H4,307

11 Os 20/74OGH19.04.1974
11 Os 25/74OGH19.04.1974
12 Os 64/74OGH25.06.1974

Veröff: JBl 1975,104

11 Os 107/74OGH18.10.1974
10 Os 67/76OGH03.08.1976

Beisatz: Bestimmte Verfahrensergebnisse nicht aber bloße Anträge müssen auf eine andere Tatgestaltung hindeuten. (T5)

13 Os 79/77OGH15.09.1977

Beis wie T5 nur: Bestimmte Verfahrensergebnisse nicht aber bloße Anträge. (T6)

12 Os 4/78OGH16.03.1978
10 Os 16/80OGH17.06.1980

Vgl; Beis wie T1; Veröff: EvBl 1980/222 S 668 = SSt 51/29

11 Os 115/87OGH20.10.1987

Vgl auch

11 Os 107/91OGH09.10.1991

Vgl auch; Beis wie T3

15 Os 141/91OGH12.12.1991

Vgl auch

11 Os 49/92OGH23.06.1992

Vgl auch; Beis wie T3

14 Os 132/94OGH08.11.1994

Vgl auch; Beis wie T3

11 Os 122/95OGH12.09.1995

Vgl auch; Beis wie T3

15 Os 156/95OGH21.12.1995

Vgl auch

13 Os 124/97OGH24.09.1997

Beis wie T3

11 Os 163/98OGH15.12.1998

Auch; Beisatz: Das Vorbringen muss dabei so konkret sein, dass bei Beachtung der objektiven Tatelemente die gewünschte Deutung des Geschehens logisch und empirisch naheliegend ist. (T7)

11 Os 14/00OGH27.06.2000

Beis wie T3; Beis wie T4

13 Os 38/01OGH06.06.2001

Auch; Beisatz: Eine Zusatzfrage ist nur dann zu stellen, wenn in der Hauptverhandlung Tatsachen vorgebracht, das heißt in der Verantwortung des Angeklagten oder im Beweisverfahren konkretisiert worden sind, die - wenn sie als erwiesen angenommen werden - die Strafbarkeit ausschließen oder aufheben würden. (T8)

15 Os 30/06kOGH18.05.2006

Vgl; Beis wie T6

11 Os 19/07iOGH18.12.2007

Vgl auch; Beisatz: Eine Zusatzfrage setzt ein Tatsachenvorbringen in der Hauptverhandlung voraus (§314 StPO), durch welches die Annahme der reklamierten Rechtfertigungs- und Schuldausschließungsgründe indiziert ist. Dass ein solcher Tatumstand vom Angeklagten behauptet wird, ist nicht erforderlich; es genügt, wenn sich aus den Beweisergebnissen der Klärung bedürftige Indizien ergeben (vgl WK-StPO §345 Rz42). (T9)

13 Os 129/16vOGH05.04.2017

Auch; Beisatz: Eine Eventualfrage ist ‑ von Täterschaftsform und Deliktsstadium abgesehen ‑ dann zu stellen, wenn erhebliche, prozessordnungsgemäß in der Hauptverhandlung vorgekommene Verfahrensergebnisse (§ 258 Abs 1 StPO iVm § 302 Abs 1 StPO) die Verwirklichung eines anklagedifformen Tatbestands indizieren. (T10)

13 Os 42/20fOGH29.07.2020

Vgl; Beis nur T2; Beis nur T4

13 Os 19/21zOGH14.04.2021

Vgl; Beis nur T2; Beis nur T4

14 Os 148/21bOGH29.03.2022

Vgl; Beis wie T2; Beis wie T4; Beis wie T10

Dokumentnummer

JJR_19510726_OGH0002_0050OS00486_5100000_001

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