Rechtssatz
Der Tatbestand des Missbrauches der Amtsgewalt nach § 302 Abs 1 StGB erfordert neben dem (auch bedingt möglichen) Vorsatz dadurch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen, den wissentlichen Missbrauch der Befugnis, zu der das Amt berechtigt.
12 Os 88/76 | OGH | 04.11.1976 |
nur: Der Tatbestand des Missbrauches der Amtsgewalt nach § 302 Abs 1 StGB erfordert neben dem (auch bedingt möglichen) Vorsatz dadurch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen. (T1) |
9 Os 201/84 | OGH | 06.03.1985 |
nur T1; Veröff: ZVR 1985/148 S 279 |
9 Os 7/86 | OGH | 15.10.1986 |
Vgl; nur T1; Beisatz: Zur Annahme zumindest bedingten Vorsatzes reicht hin, dass dem Täter die mit seinem (wissentlichen) Befugnismissbrauch verbundene Schädigung anderer an ihren Rechten (jedenfalls mitbewusst) bewusst gewesen ist. (T2) <br/>Veröff: EvBl 1987/46 S 179 = SSt 57/75 |
13 Os 16/89 | OGH | 16.03.1989 |
Vgl auch; Beisatz: Wissentlichkeit des Befugnismissbrauchs ist Tatfrage. (T3) |
13 Os 29/89 | OGH | 18.05.1989 |
nur T1; Beisatz: Die Höhe des Schadens braucht vom Vorsatz des Täters nicht umfasst zu sein. (T4) <br/>Veröff: SSt 60/32 = JBl 1990,195 |
14 Os 123/89 | OGH | 13.09.1989 |
Beis wie T2; Beisatz: Hier: Jedoch diesbezüglicher Feststellungsmangel. (T5) |
11 Os 138/90 | OGH | 16.01.1991 |
Vgl auch; Beisatz: Wissentlicher Befugnismissbrauch liegt (jedenfalls) vor, wenn sich der Beamte der rechtlichen Unvertretbarkeit seines Verhaltens bewusst war. (T6) <br/>Veröff: JBl 1992,56 |
15 Os 49/92 | OGH | 04.06.1992 |
Vgl auch |
14 Os 130/06h | OGH | 30.01.2007 |
Beisatz: Missbrauch der Amtsgewalt setzt auf der inneren Tatseite neben dem Wissen vom Befugnismissbrauch den zumindest bedingten Vorsatz des Täters voraus, durch den Befugnismissbrauch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen. (T7) |
17 Os 12/13p | OGH | 30.09.2013 |
Vgl auch; Beisatz: Wissentlichkeit des Befugnismissbrauchs könnte sich hier im Zusammenhang mit der Begutachtung von Fahrzeugen gemäß § 57a Abs 1 KFG aus der Ausstellung positiver Prüfgutachten trotz tatsächlichen Erkennens von (diesen entgegenstehenden) schweren Mängeln oder trotz bewusster Unterlassung einer den rechtlichen Vorgaben entsprechenden Prüfung (also wegen unvertretbarer Missachtung der Verfahrensvorschriften) ergeben. (T8) |
17 Os 11/17x | OGH | 25.09.2017 |
Vgl auch; Beisatz: Die Feststellung, der Täter habe die ihm eingeräumte Befugnis, als Organ des Bundes in Vollziehung der Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen, wissentlich missbraucht, enthält auch eine (ausreichende) Aussage zu seinem auf die Beamteneigenschaft gerichteten (bedingten) Vorsatz. (T9) |
Dokumentnummer
JJR_19760513_OGH0002_0070OB00028_7600000_005
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