OGH 5Ob23/00v; 5Ob17/01p; 9Ob48/04f; 4Ob191/06a; 5Ob151/08d; 5Ob63/10s; 2Ob41/11k; 3Ob8/13t; 3Ob168/13x; 4Ob64/15p; 4Ob221/17d; 5Ob138/18g; 2Ob113/22i; 2Ob195/23z (RS0113831)

OGH5Ob23/00v; 5Ob17/01p; 9Ob48/04f; 4Ob191/06a; 5Ob151/08d; 5Ob63/10s; 2Ob41/11k; 3Ob8/13t; 3Ob168/13x; 4Ob64/15p; 4Ob221/17d; 5Ob138/18g; 2Ob113/22i; 2Ob195/23z20.2.2024

Rechtssatz

Bei einer Klage auf Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft gemäß § 830 ABGB handelt es sich um eine sog unvollkommene Rechtsgestaltungsklage, bei der der Eintritt der Gestaltungswirkung - Aufhebung des Miteigentums - zwar unmittelbar an das Urteil geknüpft ist, es aber zur vollen Verwirklichung der neuen Rechtslage noch der Zwangsvollstreckung gemäß § 351 EO bedarf. Das Teilungsverfahren ist demnach dreistufig. Die Geltendmachung des Aufhebungsanspruchs durch Teilungsklage bildet die erste Stufe. Um die Rechtsbeziehung der Teilhaber vollständig zu beenden, ist es erforderlich, dass zu dieser ersten Stufe die richterliche Rechtsgestaltung durch Teilungsurteil als zweite Stufe und schließlich der Vollzug als dritte Stufe hinzutritt. Erst der Vollzug der Teilung hat das endgültige Erlöschen des gesetzlichen Schuldverhältnisses zur Folge.

Normen

EO §351
ABGB §830 B1
ABGB §830 B5

5 Ob 23/00vOGH13.07.2000
5 Ob 17/01pOGH24.04.2001

nur: Bei einer Klage auf Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft gemäß § 830 ABGB handelt es sich um eine sog unvollkommene Rechtsgestaltungsklage, bei der der Eintritt der Gestaltungswirkung - Aufhebung des Miteigentums - zwar unmittelbar an das Urteil geknüpft ist, es aber zur vollen Verwirklichung der neuen Rechtslage noch der Zwangsvollstreckung gemäß § 351 EO bedarf. (T1)

9 Ob 48/04fOGH07.07.2004

Beisatz: Die Abhängigkeit des Eintritts der Gestaltungswirkungen vom Vollzug spricht nicht gegen den Charakter der Aufhebungsklage und Teilungsklage als Rechtsgestaltungsklage. (T2)

4 Ob 191/06aOGH17.10.2006

nur T1; Veröff: SZ 2006/157

5 Ob 151/08dOGH26.08.2008

Beisatz: Eine Anordnung der grundbücherlichen Durchführung durch das Titelgericht ist nicht zulässig. Ein auf eine solche Anordnung gerichtetes Klagebegehren ist zurückzuweisen. (T3)

5 Ob 63/10sOGH31.08.2010

Beisatz: Liegt ein rechtskräftiger, auf Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft nach § 830 ABGB lautender Teilungstitel vor, tritt die bis dahin bestandene Eigentumsgemeinschaft an der betreffenden Liegenschaft in ein Abwicklungsstadium, in dessen Rahmen exekutionsfähige Ansprüche auf Zivilteilung bestehen (so schon 4 Ob 191/06a). (T4)<br/>Veröff: SZ 2010/104

2 Ob 41/11kOGH24.04.2012

nur: Bei einer Klage auf Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft gemäß § 830 ABGB handelt es sich um eine sog unvollkommene Rechtsgestaltungsklage. (T5)<br/>Veröff: SZ 2012/49

3 Ob 8/13tOGH16.04.2013
3 Ob 168/13xOGH28.11.2013

Auch

4 Ob 64/15pOGH22.04.2015

Auch; Beisatz: Die auf die Aufhebung der Erbengemeinschaft gerichtete Erbteilungsklage ist ein Fall der Teilungsklage nach § 830 ABGB. (T6)

4 Ob 221/17dOGH29.05.2018

Auch

5 Ob 138/18gOGH28.08.2018

Auch

2 Ob 113/22iOGH25.10.2022

Beis wie T6

2 Ob 195/23zOGH20.02.2024

vgl; Beisatz wie T6

Dokumentnummer

JJR_20000713_OGH0002_0050OB00023_00V0000_001