Rechtssatz
Der Begriff der Bestimmtheit eines Unterlassungsbegehrens darf nicht allzu eng ausgelegt werden, da es praktisch unmöglich ist, alle nur denkbaren Eingriffshandlungen zu beschreiben. Das erlassene Eingriffsverbot umfasst alle gleichen oder ähnlichen Handlungsweisen.
Bestimmtheit — Unterlassungsbegehren
1 Ob 199/73 | OGH | 21.11.1973 |
Veröff: MietSlg XXV/27 |
3 Ob 180/74 | OGH | 17.09.1974 |
Veröff: EvBl 1975/94 S 188 = ÖBl 1975,65 |
7 Ob 562/77 | OGH | 30.06.1977 |
Ähnlich; Beisatz: Die Unterlassung muss aber so genau wie möglich umschrieben werden. (T1)<br/>Veröff: SZ 50/99 |
3 Ob 118/77 | OGH | 06.12.1977 |
Auch; Beis wie T1; Veröff: ÖBl 1978,75 |
4 Ob 320/79 | OGH | 27.03.1979 |
Beisatz: Hier alle nur denkbaren Arten einer blickfangartigen Gestaltung der Ankündigung. (T2) <br/>Veröff: ÖBl 1979,105 |
4 Ob 406/78 | OGH | 13.03.1979 |
nur: Der Begriff der Bestimmtheit eines Unterlassungsbegehrens darf nicht allzu eng ausgelegt werden, da es praktisch unmöglich ist, alle nur denkbaren Eingriffshandlungen zu beschreiben. (T3) |
4 Ob 358/79 | OGH | 10.07.1979 |
Auch; Veröff: JBl 1981,41 (Ablehnung Böhm P) |
3 Ob 88/79 | OGH | 26.09.1979 |
nur T3 |
4 Ob 405/79 | OGH | 18.12.1979 |
nur T3; Veröff: ÖBl 1980,73 |
3 Ob 596/79 | OGH | 30.07.1980 |
Veröff: GesRZ 1981,106 |
4 Ob 421/81 | OGH | 15.12.1981 |
Veröff: ÖBl 1982,106 |
3 Ob 148/81 | OGH | 20.01.1982 |
nur T3 |
4 Ob 303/82 | OGH | 20.04.1982 |
nur: Das erlassene Eingriffsverbot umfasst alle gleichen oder ähnlichen Handlungsweisen. (T4) |
4 Ob 338/82 | OGH | 15.06.1982 |
nur T3 |
4 Ob 374/82 | OGH | 21.09.1982 |
Beisatz: Das Fenster (T5) <br/>Veröff: ÖBl 1983,16 |
4 Ob 367/82 | OGH | 09.11.1982 |
nur T3; Beis wie T1 |
3 Ob 41/86 | OGH | 09.07.1986 |
Auch; Beisatz: Hier: Pflicht zur Kennzeichnung bestimmter Kachelofentüren mit einem Firmenemblem erstreckt sich auch auf gleichartige Kachelofentüren, die in gleicher Weise von der Verwechslungsgefahr betroffen sind, die der Exekutionstitel zu verhindern suchte. (T6) |
3 Ob 59/86 | OGH | 24.09.1986 |
nur T3; Beisatz: Alle Unklarheiten über den Umfang des Unterlassungsgebotes gehen zu Lasten der betreibenden Partei; was aber nach dem aus der Formulierung der Unterlassungsverpflichtung im Exekutionstitel klar ersichtlichen Zweck derselben eindeutig unter das Verbot fällt, rechtfertigt eine Exekutionsbewilligung, auch wenn es zwar nicht gerade um einen ganz buchstäblichen Verstoß wohl aber um eine weitgehend gleichartige und nach der Zweckorientierung des Exekutionstitels daher gleichwertige Handlung geht. (T7) |
4 Ob 389/86 | OGH | 10.03.1987 |
nur T3; Beisatz: Der Verurteilte hat sich gegen eine durch den Exekutionstitel nicht gedeckte Exekutionsführung mit den in der EO zur Verfügung gestellten Mitteln zur Wehr zu setzen (so schon ÖBl 1982,106 mwN). (T8) |
8 Ob 651/87 | OGH | 11.02.1988 |
nur T3; Veröff: EvBl 1989/6 S 20 |
6 Ob 572/87 | OGH | 24.03.1988 |
Auch; Beisatz: Hier: Änderung der beanstandeten AVB; keine zusätzliche Behauptungspflicht, soweit auch neue AVB auf Grund eines Titels mit dem Inhalt des Klagebegehrens von einer vollstreckbaren Unterlassungspflicht erfasst sind. (T9) |
4 Ob 4/89 | OGH | 14.03.1989 |
Auch; Veröff: SZ 62/39 = Ernährung 1989,384 = ÖBl 1989,125 = WBl 1989,155 |
4 Ob 94/89 | OGH | 26.09.1989 |
Auch; Veröff: MR 1989,225 (F Prunbauer) |
4 Ob 147/89 | OGH | 05.12.1989 |
Vgl auch; Beisatz: Sind nach Lehre und Rechtsprechung derart mit "... insbesondere" gefasste Unterlassungsbegehren zulässig, kann es keinen Unterschied machen, ob über das allgemeiner gefasste Begehren und die Einzelverbote in einer einheitlichen Entscheidung oder aber getrennt durch ein Teilurteil und ein Endurteil abgesprochen wird; die Parteien sind daher auch durch die spätere Endentscheidung über ein (erläuterndes) Einzelverbot beschwert. (T10) |
4 Ob 89/90 | EGMR | 12.06.1990 |
Auch |
4 Ob 17/91 | OGH | 12.03.1991 |
Vgl auch; Veröff: ÖBl 1991,105 = WBl 1991,265 |
1 Ob 27/91 | OGH | 18.09.1991 |
Auch; nur T3; Veröff: RZ 1993/45 S 126 = RZ 1993/70 S 179 |
4 Ob 1002/93 | OGH | 26.01.1993 |
Beisatz wie T7 nur: Alle Unklarheiten über den Umfang des Unterlassungsgebotes gehen zu Lasten der betreibenden Partei. (T11) |
4 Ob 551/95 | OGH | 10.08.1995 |
Vgl auch; Beisatz: Gegenstand des Urteilsantrages und des Urteilsanspruches ist immer nur die konkrete Verletzungshandlung. Ein auf Unterlassung eng umrissener Eingriff ganz bestimmter Art lautender Exekutionstitel ist jedoch vielfach wertlos, weil der Verpflichtete durch Eingriffe ähnlicher Art den gleichen Erfolg erreichen kann. Eine gewisse allgemeine Fassung des Unterlassungsgebotes - allerdings im Verein mit konkreten Einzelverboten - ist meist schon deshalb notwendig, um Umgehungen nicht allzu leicht zu machen. (T12) |
4 Ob 2077/96m | OGH | 09.07.1996 |
Vgl auch; nur T3; Beis wie T12, Beisatz: Deshalb ist es zulässig, dem Beklagten nicht nur eine konkret beschriebene Handlung zu verbieten, sondern auch ähnliche. (T13) |
4 Ob 364/97a | OGH | 27.01.1998 |
Auch; Beis wie T12 nur: Eine gewisse allgemeine Fassung des Unterlassungsgebotes - allerdings im Verein mit konkreten Einzelverboten - ist meist schon deshalb notwendig, um Umgehungen nicht allzu leicht zu machen. (T14) |
16 Ok 2/09 | OGH | 25.03.2009 |
Auch; Beisatz: Dies gilt auch für kartellgerichtliche Abstellungsaufträge. (T15) |
3 Ob 88/13g | OGH | 29.10.2013 |
Auch; Beis wie T12; Beis wie T14 |
2 Ob 166/14x | OGH | 08.06.2015 |
Vgl; Beis: Hier aber: Im (modifizierten) Klagebegehren angeführter, nicht zu überschreitender Pegelwert ist im Spruch (hier nur „störender Lärm“) anzuführen. (T16) |
5 Ob 66/23a | OGH | 18.01.2024 |
nur T3; nur T4; Beisatz wie T14 |
Dokumentnummer
JJR_19701111_OGH0002_0060OB00208_7000000_001
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