OGH 3Ob628/51; 6Ob83/63; 5Ob229/72; 1Ob45/75; 1Ob72/75; 5Ob650/76; 5Ob643/78; 1Ob31/78; 5Ob599/83; 8Ob565/84 (RS0010704)

OGH3Ob628/51; 6Ob83/63; 5Ob229/72; 1Ob45/75; 1Ob72/75; 5Ob650/76; 5Ob643/78; 1Ob31/78; 5Ob599/83; 8Ob565/8416.3.2017

Rechtssatz

Eine Gemeinde, die Arbeiten zur Erhaltung von Straßen durchführen läßt, haftet den Grundnachbarn und den Straßenbenützern gegenüber nach den Grundsätzen des Zivilrechts, daher auch nach § 364 b ABGB. Der Anspruch nach § 364 b ABGB ist kein Schadenersatzanspruch, sondern ein im Nachbarrecht begründeter Ausgleichsanspruch. Zur Frage der Untunlichkeit des Naturalersatzes einer Sache, die im Zeitpunkt ihrer Zerstörung bereits beschädigt war. Der Umstand, daß ein eingestürztes Haus mietengeschützt war und das wiederhergestellte Haus mieterschutzfrei wäre, läßt den Naturalersatz nicht untunlich erscheinen. Auch bei einer nicht vertretbaren Sache ist Naturalersatz möglich. Allerdings ist er nur dann tunlich, wenn die Ersatzleistung der zerstörten Sache wirtschaftlich gleichwertig ist.

Naturalrestitution

 

Normen

ABGB §364b
ABGB §1295 IIb2
ABGB §1323 B
ABGB §1338 IB

3 Ob 628/51OGH14.11.1951

SZ 24/312

6 Ob 83/63OGH25.04.1963

nur: Eine Gemeinde, die Arbeiten zur Erhaltung von Straßen<br/>durchführen läßt, haftet den Grundnachbarn und den Straßenbenützern<br/>gegenüber nach den Grundsätzen des Zivilrechts, daher auch nach § 364<br/>b ABGB. (T1) Beisatz: Hier Bundesland (T2) = SZ 36/67

5 Ob 229/72OGH05.12.1972

nur: Der Anspruch nach § 364 b ABGB ist kein Schadenersatzanspruch,<br/>sondern ein im Nachbarrecht begründeter Ausgleichsanspruch. (T3) = RZ<br/>1973/43 S 35 = JBl 1974,96 = SZ 45/132

1 Ob 45/75OGH30.04.1975

nur T3

1 Ob 72/75OGH21.05.1975

nur T3; MietSlg 27050 = EvBl 1976/47 S 98 = JBl 1976,312 ( mit zust.<br/>Anm. v. Rummel ) = SZ 48/61

5 Ob 650/76OGH05.10.1976

nur T3

5 Ob 643/78OGH26.09.1978

nur T3

1 Ob 31/78OGH15.12.1978

nur T1; Beisatz: Haftung der Stadt Salzburg für Schäden durch<br/>Abwässer aus dem öffentlichen Kanalnetz. (T4) = JBl 1980,146 = SZ<br/>51/184

5 Ob 599/83OGH28.06.1983
8 Ob 565/84OGH21.02.1985

nur T1; nur T3

1 Ob 38/05bOGH24.06.2005

Vgl auch; Beisatz: Nach der Verkehrsanschauung ist die wirtschaftliche Gleichartigkeit und Gleichwertigkeit einer Wasserversorgungsanlage auf fremdem Grund einerseits und eines Brunnens auf eigenem Grund, verbunden mit einem weiterhin bestehenden Wasserbezugsrecht zu Lasten der Nachbarliegenschaft andererseits, zu verneinen. (T5)

1 Ob 30/17vOGH16.03.2017

Vgl auch

Dokumentnummer

JJR_19511114_OGH0002_0030OB00628_5100000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)

Stichworte