OGH 12Os150/85 (RS0095608)

OGH12Os150/8521.11.1985

Rechtssatz

Als Tatobjekt des § 229 StGB kommt nur eine solche Urkunde in Betracht, die im Zeitpunkt ihres Unterdrückens - objektiv gesehen - die Eignung aufweist, im Rechtsverkehr rechtmäßig zum Beweis eines Rechtes, eines Rechtsverhältnisses oder einer Tatsache gebraucht zu werden, mit anderen Worten: die für ihren Errichtungszweck recte noch verwendbar ist (vgl EvBl 1981/107; EvBl 1982/191).

Normen

StGB §229

12 Os 150/85OGH21.11.1985

Veröff: EvBl 1986/125 S 473 = SSt 56/89 = RZ 1986/73 S 252 = ZVR 1986/118 S 282 (zustimmend Kienapfel)

11 Os 140/86OGH21.10.1986

Vgl auch

13 Os 97/87OGH02.07.1987
12 Os 62/11aOGH09.08.2011

Vgl auch

15 Os 43/12fOGH30.05.2012

Vgl auch

11 Os 83/13kOGH17.09.2013

Auch; Beisatz: Auch ein abgelaufener Reisepass erfüllt eine Identifizierungsfunktion. (T1)

14 Os 126/14gOGH20.01.2015

Auch; Beis wie T1

15 Os 99/19aOGH11.09.2019

Beisatz: Mit dem Erlöschen oder der Aufhebung der Zulassung (§§ 43, 44 KFG 1967) sind die Kennzeichen für ihren seinerzeitigen Errichtungszweck (§ 74 Z 7 StGB) – nämlich zum Nachweis einer aufrechten Zulassung des bezughabenden Fahrzeugs – nicht mehr rechtmäßig verwendbar. (T2)

Dokumentnummer

JJR_19851121_OGH0002_0120OS00150_8500000_002

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