OGH 7Ob28/76 (RS0089065)

OGH7Ob28/7613.5.1976

Rechtssatz

Der Tatbestand des Missbrauches der Amtsgewalt nach § 302 Abs 1 StGB erfordert neben dem (auch bedingt möglichen) Vorsatz dadurch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen, den wissentlichen Missbrauch der Befugnis, zu der das Amt berechtigt.

Normen

StGB §5 Abs3 F
StGB §302 Abs1

7 Ob 28/76OGH13.05.1976

Veröff: SZ 49/67 = JBl 1976,599

12 Os 88/76OGH04.11.1976

nur: Der Tatbestand des Missbrauches der Amtsgewalt nach § 302 Abs 1 StGB erfordert neben dem (auch bedingt möglichen) Vorsatz dadurch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen. (T1)

9 Os 201/84OGH06.03.1985

nur T1; Veröff: ZVR 1985/148 S 279

9 Os 7/86OGH15.10.1986

Vgl; nur T1; Beisatz: Zur Annahme zumindest bedingten Vorsatzes reicht hin, dass dem Täter die mit seinem (wissentlichen) Befugnismissbrauch verbundene Schädigung anderer an ihren Rechten (jedenfalls mitbewusst) bewusst gewesen ist. (T2) <br/>Veröff: EvBl 1987/46 S 179 = SSt 57/75

12 Os 116/88OGH13.10.1988
13 Os 16/89OGH16.03.1989

Vgl auch; Beisatz: Wissentlichkeit des Befugnismissbrauchs ist Tatfrage. (T3)

13 Os 29/89OGH18.05.1989

nur T1; Beisatz: Die Höhe des Schadens braucht vom Vorsatz des Täters nicht umfasst zu sein. (T4) <br/>Veröff: SSt 60/32 = JBl 1990,195

14 Os 79/89OGH30.08.1989

Vgl auch

14 Os 123/89OGH13.09.1989

Beis wie T2; Beisatz: Hier: Jedoch diesbezüglicher Feststellungsmangel. (T5)

12 Os 90/89OGH12.10.1989
13 Os 5/90OGH13.06.1990
15 Os 77/90OGH07.08.1990
11 Os 138/90OGH16.01.1991

Vgl auch; Beisatz: Wissentlicher Befugnismissbrauch liegt (jedenfalls) vor, wenn sich der Beamte der rechtlichen Unvertretbarkeit seines Verhaltens bewusst war. (T6) <br/>Veröff: JBl 1992,56

15 Os 49/92OGH04.06.1992

Vgl auch

15 Os 177/95OGH15.02.1996
11 Os 44/96OGH04.06.1996

Vgl auch

11 Os 5/96OGH04.06.1996

Vgl auch; nur T1

12 Os 88/00OGH21.09.2000

Vgl auch

14 Os 130/06hOGH30.01.2007

Beisatz: Missbrauch der Amtsgewalt setzt auf der inneren Tatseite neben dem Wissen vom Befugnismissbrauch den zumindest bedingten Vorsatz des Täters voraus, durch den Befugnismissbrauch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen. (T7)

15 Os 52/07xOGH11.10.2007

Vgl auch

17 Os 12/13pOGH30.09.2013

Vgl auch; Beisatz: Wissentlichkeit des Befugnismissbrauchs könnte sich hier im Zusammenhang mit der Begutachtung von Fahrzeugen gemäß § 57a Abs 1 KFG aus der Ausstellung positiver Prüfgutachten trotz tatsächlichen Erkennens von (diesen entgegenstehenden) schweren Mängeln oder trotz bewusster Unterlassung einer den rechtlichen Vorgaben entsprechenden Prüfung (also wegen unvertretbarer Missachtung der Verfahrensvorschriften) ergeben. (T8)

17 Os 11/17xOGH25.09.2017

Vgl auch; Beisatz: Die Feststellung, der Täter habe die ihm eingeräumte Befugnis, als Organ des Bundes in Vollziehung der Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen, wissentlich missbraucht, enthält auch eine (ausreichende) Aussage zu seinem auf die Beamteneigenschaft gerichteten (bedingten) Vorsatz. (T9)

14 Os 2/19dOGH21.05.2019

Vgl; Beis wie T9

Dokumentnummer

JJR_19760513_OGH0002_0070OB00028_7600000_005

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