OGH 7Ob51/74 (RS0081381)

OGH7Ob51/744.4.1974

Rechtssatz

Bloßer Unfallsschreck entlastet nicht vom Vorwurf vorsätzlicher Verletzung der Obliegenheit nach Art 8 Abs 1 Z 1 AKHB. Hiezu ist vielmehr eine dermaßen starke Zerrüttung der Bewusstseinsbildung und Willensbildung der betroffenen Person erforderlich, dass diese als unzurechnungsfähig anzusehen wäre.

Normen

AKHB Art8 Abs1 Z1
VersVG §6 Abs3 C

7 Ob 51/74OGH04.04.1974

Veröff: SZ 47/44 = VersR 1975,363

7 Ob 278/74OGH05.12.1974
7 Ob 36/76OGH10.06.1976
7 Ob 64/76OGH04.11.1976

Veröff: SZ 49/129 = VersR 1977,755 = ZVR 1978/80 S 118

7 Ob 49/77OGH15.09.1977

Veröff: ZVR 1978/200 S 234

7 Ob 57/77OGH03.11.1977
7 Ob 67/77OGH15.12.1977

Veröff: ZVR 1979/92 S 106

7 Ob 12/78OGH16.03.1978
7 Ob 19/78OGH20.04.1978
7 Ob 56/78OGH19.10.1978

Auch; Veröff: ZVR 1979/294 S 358

7 Ob 34/79OGH28.06.1979

Veröff: SZ 52/108 = VersR 1980,446

7 Ob 35/79OGH05.07.1979

Veröff: ZVR 1980/167 S 364 = ZVR 1980/166 S 163

7 Ob 31/79OGH28.06.1979

Veröff: VersR 1981,666

7 Ob 39/79OGH13.09.1979

Beisatz: Zurechnungsfähiger Grenzdebiler, der seinen Fluchtreflex hätte überwinden können. (T1) Veröff: VersR 1981,968 = ZVR 1980/258 S 270

7 Ob 2/80OGH31.01.1980

Veröff: SZ 53/22

7 Ob 33/80OGH29.05.1980
7 Ob 16/81OGH09.04.1981

Veröff: VersR 1982,564 = ZVR 1982/117 S 88 = VersR 1984,399

7 Ob 22/81OGH25.06.1981

Veröff: ZVR 1982/363 S 300

7 Ob 53/81OGH11.02.1982

Veröff: VersR 1983,304 = ZVR 1983/18 S 24

7 Ob 29/82OGH24.06.1982

Auch; Veröff: RZ 1982/73 S 299 = VersR 1984,1000

7 Ob 56/82OGH21.10.1982

Auch

7 Ob 39/87OGH09.07.1987

Beisatz: Hier: Art 6 Abs 2 Z 2 AKIB. (T2) Veröff: SZ 60/139 = VersRdSch 1988,28 = RdW 1988,199 = ZVR 1980/78 S 180

7 Ob 8/94OGH29.06.1994
7 Ob 2146/96fOGH17.07.1996

Vgl auch; Beisatz: Ist nicht auszuschließen, dass die Diskretionsfähigkeit und Dispositionsfähigkeit des Beklagten bei der Aufforderung durch den Gendarmeriebeamten, sich einem Alkotest zu unterziehen, aufgehoben war, er sich aber durch die erlittene Schädel-Hirnverletzung in einer Verfassung befand, die durch eine Beeinträchtigung der Dispositonsfähigkeit und Diskretionsfähigkeit gekennzeichnet war, so schließt diese Beeinträchtigung des Beklagten Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit aus; leichte Fahrlässigkeit aber reicht zur Annahme einer Obliegenheitsverletzung im Sinne des § 6 Abs 3 VersVG nicht hin. (T3)

7 Ob 170/99xOGH20.10.1999

Auch

7 Ob 231/05dOGH09.11.2005

Beisatz: Ein Vorgehen, wo der Lenker nach dem Anstoß das Licht am PKW ausschaltet und von der Unfallsstelle mit unbeleuchtetem Fahrzeug flüchtet, stellt ein bewusstes, ganz zielgerichtetes Verhalten dar, um eine Ausforschung und in der Folge Überprüfung seiner Fahrtauglichkeit zu erschweren beziehungsweise unmöglich zu machen. (T4)

7 Ob 12/21xOGH24.02.2021

Auch

Dokumentnummer

JJR_19740404_OGH0002_0070OB00051_7400000_002

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