Rechtssatz
Das Zivilgericht ist nicht nur an den Spruch des verurteilenden strafgerichtlichen Erkenntnisses, sondern auch an dessen Tatsachenfeststellungen gebunden, soweit diese den der Verurteilung zugrunde liegenden Tatbestand betreffen.
2 Ob 391/67 | OGH | 16.02.1968 |
Veröff: ZVR 1969/57 S 45 |
2 Ob 6/71 | OGH | 25.03.1971 |
Veröff: ZVR 1972/27 S 49 |
8 Ob 104/72 | OGH | 13.06.1972 |
Beisatz: Hiezu gehört bei einer Vorrangverletzung nach § 19 Abs 5 StVO jedenfalls die Annäherungsgeschwindigkeit und die Entfernung der beteiligten Fahrzeuge im Zeitpunkt des Beginnes des Linksabbiegens. (T1) |
4 Ob 16/73 | OGH | 03.04.1973 |
Veröff: IndS 1974 H5-6,876 = ZAS 1977,21 |
6 Ob 128/73 | OGH | 07.06.1973 |
Auch |
7 Ob 66/74 | OGH | 18.04.1974 |
Veröff: VersRdSch 1974,404 = VersR 1975,533 |
8 Ob 165/75 | OGH | 27.08.1975 |
Veröff: ZVR 1976/177 S 177 = ÖA 1977,153 |
1 Ob 755/76 | OGH | 24.11.1976 |
Veröff: RZ 1977/75 S 168 |
10 Os 128/80 | OGH | 09.09.1980 |
Vgl auch |
2 Ob 11/82 | OGH | 23.02.1982 |
Auch |
6 Ob 695/84 | OGH | 20.06.1985 |
Beisatz: Die Bindung des Zivilrichters erstreckt sich daher auch auf die zur Individualisierung der Tat in das Straferkenntnis aufgenommenen Tatsachen. (T2) |
1 Ob 81/00v | OGH | 28.04.2000 |
Auch; Beisatz: Die Bindung des Zivilgerichts besteht insoweit, als davon auszugehen ist, dass der Beklagte die im Strafurteil festgestellte Tat tatsächlich begangen hat und dass die tatsächlichen Handlungen des Beklagten für den Schadenserfolg kausal waren. (T3) |
7 Ob 253/00g | OGH | 14.12.2000 |
Auch; Beis wie T3; Veröff: SZ 73/200 |
1 Ob 134/07y | OGH | 22.10.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Maßgebend für die Bindungswirkung ist in erster Linie der Spruch des Strafurteils, wogegen den Entscheidungsgründen in der Regel nur eine Hilfsfunktion für die Auslegung seiner Tragweite zukommt. (T4); Veröff: SZ 2007/162 |
2 Ob 46/10v | OGH | 11.11.2010 |
Auch; Beis wie T4; Beisatz: Hier: Keine vom Obersten Gerichtshof aufzugreifende Fehlbeurteilung der Bindungswirkung einer strafgerichtlichen Verurteilung, wenn das Berufungsgericht auch ohne individueller Nennung jedes einzelnen Geschädigten im Spruch des Strafurteils auf Grund der Entscheidungsgründe des Strafurteils und auch der Tatsachenfeststellungen des Erstgerichts ausführt, dass der Kläger einer der im Spruch des Strafurteils genannten 2.287 Geschädigten eines Pyramidenspiels sei. (T5) |
Dokumentnummer
JJR_19680216_OGH0002_0020OB00391_6700000_001
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