Rechtssatz
Kann eine für einen Schuldspruch unabdingbare Tatsachenfeststellung nach den bisherigen Verfahrensergebnissen gar nicht getroffen werden, so verweist der OGH nicht die Sache wegen Feststellungsmängel an das Erstgericht zurück (§ 288 Abs 2 Z 3 letzter Satz StPO), sondern erkennt in der Sache selbst (§ 288 Abs 2 Z 3 erster Satz StPO) im Sinne eines Freispruches.
12 Os 7/67 | OGH | 10.03.1967 |
Veröff: SSt 38/20 |
10 Os 183/76 | OGH | 16.02.1977 |
|
10 Os 42/78 | OGH | 24.05.1978 |
Beisatz: Hier: Feststellung der Vollendung einer Tat erscheint unmöglich - sofortige Anwendung des § 15 StGB durch den OGH. (T1) |
13 Os 166/82 | OGH | 23.12.1982 |
|
13 Os 24/90 | OGH | 03.07.1990 |
Vgl auch; Beisatz: Verurteilung wegen (einfachen) Diebstahls, wenn auf Grund des Geschehensablaufs und der Aktenlage keiner der im § 141 StGB genannten privilegierenden Umstände (zu denen das Erstgericht wegen unrichtiger Annahme einer Qualifikation nach § 129 StGB nicht Stellung bezogen hatte) in einem neuen Rechtsgang nachträglich festgestellt werden könnte. (T2) |
13 Os 142/96 | OGH | 06.11.1996 |
Ähnlich; Beisatz: Ausschaltung einer Qualifikation. (T4) |
12 Os 63/15d | OGH | 22.09.2015 |
Auch; Beisatz: Die Staatsanwaltschaft trifft keine Obliegenheit zum Hinweis auf Indizien für die Feststellung der fehlenden Sachverhaltselemente. (T5) |
Dokumentnummer
JJR_19670310_OGH0002_0120OS00007_6700000_002
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)