Rechtssatz
Auch die Androhung einer grundlosen Strafanzeige ist als eine Bedrohung mit einer Verletzung an Ehre und Freiheit und allenfalls auch am Eigentum, also am Vermögen, anzusehen und durchaus geeignet, dem Bedrohten gegründete Besorgnisse einzuflössen (SSt 8/108, SSt 17/123, EvBl 1949/440).
10 Os 392/62 | OGH | 24.09.1963 |
Veröff: SSt 34/48 |
12 Os 198/69 | OGH | 15.10.1969 |
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12 Os 36/70 | OGH | 11.03.1970 |
Beisatz: Drohung mit einer Anzeige an die Konkurrenz wegen Verletzung des Urheberrechtes. (T1) Veröff: EvBl 1970/285 = RZ 1970,123 = ÖBl 1971,89 |
10 Os 26/77 | OGH | 20.04.1977 |
Veröff: SSt 48/34 |
13 Os 197/84 | OGH | 16.01.1985 |
Beisatz: Drohung mit Strafanzeige wegen eines Privatanklagedelikts (§ 166 StGB). (T2) Veröff: SSt 56/5 |
16 Bkd 5/99 | OGH | 19.06.2000 |
Auch; Beisatz: Drohung durch Anwalt zur Durchsetzung seines Entgeltanspruches. (T3) |
15 Os 80/03 | OGH | 04.12.2003 |
Auch; Beisatz: Als Drohung mit einer Verletzung an der Ehre kommt auch die Ankündigung einer Anzeige in Betracht und zwar unabhängig davon, ob sie inhaltlich richtig oder falsch ist. (T4) |
13 Os 104/11k | OGH | 13.10.2011 |
Auch; Beis ähnlich wie T4; Beisatz: Die Androhung einer Anzeige entspricht (unabhängig von deren inhaltlicher Richtigkeit) dem Tatbestandsmerkmal der „gefährlichen Drohung“ im Sinn des § 144 Abs 1 StGB. (T5) |
17 Os 22/12g | OGH | 25.02.2013 |
Vgl auch; Beisatz: Ob das Inaussichtstellen einer (ungerechtfertigten) Anzeige eine Drohung mit einer Verletzung an der Ehre darstellt, hängt aber entscheidend von ihrem angekündigten Inhalt ab, weil nicht jeder Vorwurf, der den Gegenstand einer Anzeige bilden kann, per se ehrenrührig ist. Dies ist bei angelastetem gerichtlich strafbarem Verhalten in der Regel der Fall, bei Verwaltungsübertretungen hingegen keineswegs selbstverständlich. (T6) |
Dokumentnummer
JJR_19630924_OGH0002_0100OS00392_6200000_001
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