OGH 2Ob833/54 (RS0032600)

OGH2Ob833/5417.11.1954

Rechtssatz

Ein Vergleich ist nicht auf jeden Fall ein Neuerungsvertrag, sondern nur dann, wenn der Rechtsgrund oder der Hauptgegenstand des Anspruches geändert wird (unter ausdrücklicher Ablehnung der Lehre Wolff's, Klang, 2.Auflage VI S 276).

Normen

ABGB §1380 B

2 Ob 833/54OGH17.11.1954

Veröff: EvBl 1955/23 S 52

3 Ob 35/58OGH26.02.1958

Beisatz: Keine Neuerungsverträge, wenn bloß eine maßgebliche (nicht artliche) Veränderung der Leistungsverpflichtung (auch wenn mehrere Ansprüche solcherart verglichen werden) geregelt wird. (T1)

2 Ob 227/61OGH09.06.1961
5 Ob 184/61OGH28.06.1961

Beis wie T1; Beisatz: Ausschlaggebend für die Frage, ob auf das ursprüngliche Rechtsverhältnis zurückgegriffen werden kann, ist die privatrechtliche Natur des in der Form eines gerichtlichen Vergleiches abgeschlossenen Rechtsgeschäftes. (T2) <br/>Veröff: MietSlg 8692

3 Ob 124/64OGH16.10.1964
3 Ob 117/64OGH21.10.1964
6 Ob 69/66OGH06.04.1966
6 Ob 139/67OGH21.06.1967
6 Ob 326/67OGH21.12.1967
7 Ob 223/68OGH20.11.1968

Veröff: VersR 1970,536

4 Ob 345/68OGH19.11.1968

Veröff: ÖBl 1969,62

6 Ob 307/68OGH08.01.1969

Veröff: SZ 42/2

6 Ob 284/70OGH05.03.1971
5 O 289/71OGH01.12.1971
4 Ob 3/74OGH05.03.1974

Veröff: Arb 9196

2 Ob 280/74OGH09.01.1975

Vgl auch; Veröff: EvBl 1975/240 S 527 = JBl 1976,148 (mit Anmerkung von König)

5 Ob 193/75OGH14.10.1975

Beis wie T1

7 Ob 579/76OGH29.04.1976

Vgl auch; Beisatz: Neuerungsvertrag, wenn streitige oder zweifelhafte Rechte unter gegenseitigem Nachgeben neu festgelegt werden. (T3) <br/>Veröff: RZ 1977/14 S 36

1 Ob 607/78OGH22.05.1978
7 Ob 655/82OGH14.10.1982

Beis wie T1; Beisatz: Eine Änderung des Rechtsgrundes liegt vor, wenn jene rechtserzeugende Tatsache, aus der die Obligation entspringt, somit der Entstehungsgrund des Anspruchs geändert wird. (T4) <br/>Veröff: SZ 55/152

7 Ob 575/86OGH26.06.1986

Veröff: WBl 1987,15 = HS XVI/XVII/10

3 Ob 48/86OGH03.09.1986
2 Ob 535/88OGH30.08.1988
4 Ob 572/88OGH27.09.1988

Beis wie T1; Beisatz: Hier: Konstitutives Anerkenntnis. (T5) <br/>Veröff: ÖBA 1989,537

1 Ob 131/97iOGH24.06.1997

Auch

5 Ob 278/99iOGH16.05.2000

Auch

7 Ob 165/00sOGH26.07.2000

Auch

2 Ob 236/03zOGH30.10.2003

Beisatz: Nach deutschem Recht bedeutet der Vergleich in der Regel keine Novation, Inhalt und Rechtsnatur der ursprünglichen Vereinbarung bleiben grundsätzlich weiter bestehen. (T6)

5 Ob 37/04hOGH03.08.2004

Vgl auch

4 Ob 116/08zOGH26.08.2008

Auch; Beis wie T3; Beis wie T4; Veröff: SZ 2008/114

8 ObS 18/11xOGH29.09.2011

Vgl auch; Beis wie T4

1 Ob 54/16xOGH28.04.2016
8 Ob 108/17sOGH25.10.2017

Auch; Beisatz: Es kommt darauf an, ob aufgrund der festgestellten Umstände davon auszugehen ist, dass bei objektiver Betrachtung nach dem übereinstimmenden Parteiwillen bei Abschluss des Vergleichs aufgrund strittiger Rechtsposition von der Schaffung eines neuen Rechtsgrundes auszugehen ist. (T7)

4 Ob 220/18hOGH29.01.2019

Vgl; Beis wie T3; Veröff: SZ 2019/12

9 ObA 90/19dOGH22.01.2020

Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Der Rückforderungsanspruch der Klägerin resultiert nicht aus dem Arbeitsverhältnis und nicht aus dem Vergleich, er ergibt sich auch nicht daraus, dass der Dienstnehmerbeitrag zur Sozialversicherung gegenverrechnet wird, sondern aus der irrtümlichen Zahlung eines überhöhten Betrags nach Vergleichsabschluss. (T8)

4 Ob 5/20vOGH02.07.2020

Vgl

8 ObA 67/20sOGH25.08.2020

Dokumentnummer

JJR_19541117_OGH0002_0020OB00833_5400000_002

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