§ 2.
(1) Die durch § 50, Abs., Nr. 2, des Gesetzes über die Errichtung von Testamenten und Erbverträgen vom 31. Juli 1938, Deutsches R. G. Bl. I S. 973, aufgehobenen §§ 70 bis 75 der Notariatsordnung bleiben aufgehoben. Die Errichtung von Testamenten durch Notariatsakt (§§ 52 ff. der Notariatsordnung) findet nicht statt.
(2) Von den nach dem 12. März 1938 erlassenen Vorschriften bleiben in Kraft:
- a) die Verordnung über die Inkraftsetzung des Gesetzes, betreffend das Erfordernis der notariellen Errichtung einiger Rechtsgeschäfte, in Tirol vom 6. Juli 1939, Deutsches R. G. Bl. I S. 1195;
- b) die Verordnung zur Änderung des Beurkundungsrechts vom 21. Februar 1942, Deutsches R. G. Bl. I S. 87;
- c) die Verordnung über die Ersetzung zerstörter oder abhanden gekommener gerichtlicher oder notarischer Urkunden vom 18. Juni 1942, Deutsches R. G. Bl. I S. 395;
- d) die Verordnung zur Vereinfachung des Verfahrens auf dem Gebiet des Beurkundungsrechts vom 21. Oktober 1942, Deutsches R. G. Bl. I S. 609.
(3) Einem unbemittelten Beteiligten, dem nach den Vorschriften der Zivilprozeßordnung die Verfahrenshilfe zu bewilligen wäre, hat der Notar seine Urkundstätigkeit in Rechtsgeschäften, die dem Gesetz vom 25. Juli 1871, R. G. Bl. Nr. 76, betreffend das Erfordernis der notariellen Errichtung einiger Rechtsgeschäfte, unterliegen, gebührenfrei zu gewähren.
(4) Die Inkraftsetzung des Notarversicherungsgesetzes 1938, Verordnung vom 5. Jänner 1938, B. G. Bl. Nr. 2, und des Gesetzes, betreffend die Rechtsanwalts- und Notarsgehilfen vom 1. Oktober 1920, St. G. Bl. Nr. 468, sowie der damit zusammenhängenden Vorschriften bleibt vorbehalten.
1. Zu Abs. 1: Durch das BG BGBl. Nr. 30/1947 wurden die §§ 70 bis 75 NO, RGBl. Nr. 75/1871, mit Wirkung vom 8.3.1947 wieder in Kraft gesetzt; außerdem können danach seit diesem Zeitpunkt auch wieder letztwillige Verfügungen durch Notariatsakt errichtet werden; das G dRGBl. I S 973/1938 wurde aufgehoben.
2. Zu Abs. 2: Die in lit. c genannte Verordnung steht noch in Geltung. Die in lit. b und d genannten Verordnungen haben gemäß Art. IV § 7 Z 2 und 3 des Bundesgesetzes, mit dem die Notariatsordnung geändert wird, BGBl. Nr. 162/1977, mit 1. Mai 1977 ihre Wirksamkeit verloren, die in lit. a genannte Verordnung ist gemäß § 1 des Ersten Bundesrechtsbereinigungsgesetzes – 1. BRBG, BGBl. I Nr. 191/1999, mit Ablauf des 31. Dezember 1999 außer Kraft getreten.
3. Zu Abs. 3: Zu den Voraussetzungen für die Bewilligung der Verfahrenshilfe s. § 63 ZPO, RGBl. Nr. 113/1895; aufgrund des Abs. 3 gelten diese Voraussetzungen also auch sinngemäß für die Befreiung von den Notariatsgebühren in notariatspflichtigen Rechtsgeschäften nach dem RGBl. Nr. 76/1871.
4. Zu Abs. 4: Das Notarversicherungsgesetz 1938 wurde ursprünglich durch das Sozialversicherungs-Überleitungsgesetz, BGBl. Nr. 142/1947, mit Ausnahme der Kranken- und Arbeitslosenversicherung wieder in Kraft gesetzt. Nunmehr gilt für die Pensionsversicherung der Notare und Notariatskandidaten das Notarversicherungsgesetz 1972, BGBl. Nr. 66/1972.
Schlagworte
dRGBl. I S 973/1938, dRGBl. I S 1195/1939, dRGBl. I S 87/1942, dRGBl. I S 395/1942, dRGBl. I S 609/1942, RGBl. Nr. 76/1871, BGBl. Nr. 2/1938, StGBl. Nr. 468/1920
Zuletzt aktualisiert am
17.12.2019
Gesetzesnummer
10001883
Dokumentnummer
NOR12024976
alte Dokumentnummer
N2194514520T
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)