OGH 3Ob544/85 (RS0060263)

OGH3Ob544/8521.2.2023

Rechtssatz

Der Notariatsakt ist nur für das Verfügungsgeschäft, nicht für das Verpflichtungsgeschäft vorgeschrieben. Neben den im Notariatsakt enthaltenen Vereinbarungen sind auch die nicht in Form des Notariatsaktes getroffenen Vereinbarungen im Rahmen des Verpflichtungsgeschäftes gültig und wirksam.

Normen

GmbHG §76 Abs2

3 Ob 544/85OGH11.09.1985

Veröff: JBl 1987,580 = NZ 1986,212

8 Ob 565/87OGH23.06.1988

Gegenteilig; nur: Der Notariatsakt ist nur für das Verfügungsgeschäft, nicht für das Verpflichtungsgeschäft vorgeschrieben. (T1) Beisatz: Dieses Formgebot bezieht sich nicht nur im zweiten, sondern auch im ersten Satz des § 76 Abs 2 GmbHG sowohl auf das Verfügungsgeschäft als auch auf das Verpflichtungsgeschäft (mit ausführlicher Begründung). (T2) <br/>Veröff: SZ 61/153 = RdW 1988,384 = GesRZ 1988,229; hiezu Lessiak, 217

2 Ob 597/88OGH07.02.1989

Gegenteilig; nur T1

6 Ob 525/89OGH23.02.1989

Gegenteilig; nur T1; Veröff: SZ 62/28 = RdW 1989,191 = GesRZ 1989,225 = IPRax 1990,252; hiezu Kralik, 255

1 Ob 519/90OGH21.02.1990

Vgl aber; Veröff: JBl 1990,715 = ecolex 1990,486 = RdW 1990,287

6 Ob 542/90OGH26.04.1990

Gegenteilig; nur T1; Veröff: ecolex 1990,551

6 Ob 640/91OGH09.04.1992

Gegenteilig; nur T1

7 Ob 2350/96fOGH21.05.1997

Gegenteilig; Beis wie T2; Veröff: SZ 70/98

6 Ob 241/98dOGH25.02.1999

Gegenteilig

10 Ob 40/99aOGH07.09.1999

nur T1

6 Ob 241/99fOGH20.01.2000

Gegenteilig; Beis wie T2; Beisatz: Die Rückabtretung des Geschäftsanteils der Gesellschaft mbH setzt gemäß § 76 Abs 2 GmbHG einen Notariatsakt voraus. Dies gilt sowohl für das Verpflichtungsgeschäft als auch für das Verfügungsgeschäft (SZ 61/153 uva). (T3)

5 Ob 41/01tOGH15.05.2001

Gegenteilig; nur T1; Beisatz: Nach ständiger Rechtsprechung gilt das Formgebot des Notariatsaktes gemäß § 76 Abs 2 GmbHG sowohl für das Verpflichtungsgeschäft als auch für das Verfügungsgeschäft (6 Ob 241/99f, 6 Ob 241/98d, 7 Ob 2350/96f, 6 Ob 640/91 uva). (T4)

6 Ob 121/05wOGH15.12.2005

Vgl

7 Ob 203/06pOGH20.12.2006

Vgl; Beisatz: Das die Verpflichtung des Treuhänders zur (Rück-)übereignung beziehungsweise (Rück-)Zession keiner Notariatsaktform bedarf, ändert nichts daran, dass das Verfügungsgeschäft (also die (Rück-)übertragung der Geschäftsanteile) eines Notariatsaktes oder eines diesen ersetzenden Urteiles bedarf. Für die Erfüllung der Übertragungsverpflichtung ist also auch im Treuhandverhältnis die Errichtung eines Notariatsaktes erforderlich. (T5)

6 Ob 1/10fOGH18.02.2010

Vgl auch; Beis wie T5; Bem: Hier: Die Frage, ob der Formmangel des Verfügungsgeschäfts heilbar ist, wird ausdrücklich offen gelassen. (T6)

1 Ob 14/14mOGH06.03.2014

Gegenteilig; nur T1; Veröff: SZ 2014/22

2 Ob 242/22kOGH21.02.2023

vgl; nur T1<br/>Beisatz: Hier: Verstoß gegen § 33 NO. (T7)

Dokumentnummer

JJR_19850911_OGH0002_0030OB00544_8500000_002

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