Rechtssatz
§ 22 Abs 1 FinStrG schreibt für den Fall der Realkonkurrenz von Finanzvergehen mit Straftaten anderer Art Kumulierungspflicht vor. § 21 Abs 3 FinStrG bezieht sich nur auf das Zusammentreffen zweier im Verhältnis der §§ 31, 40 StGB zueinander stehender Finanzvergehen. Selbst wenn daher bei zwei Urteilen, von denen eines wegen eines Nicht-Finanzvergehens, das zweite wegen eines Finanzvergehens erging, die Voraussetzungen der §§ 31, 40 StGB gegeben wären, kann die letztgenannte Gesetzesbestimmung nicht angewendet werden.
10 Os 5/64 | OGH | 26.01.1965 |
Veröff: SSt XXXVI/3 |
9 Os 8/66 | OGH | 13.10.1966 |
Veröff: EvBl 1967/172 S 192 |
12 Os 103/68 | OGH | 19.02.1969 |
Veröff: EvBl 1969/297 S 446 = RZ 1969,101 = SSt 40/13 |
10 Os 240/71 | OGH | 18.01.1972 |
nur: § 22 Abs 1 FinStrG schreibt für den Fall der Realkonkurrenz von Finanzvergehen mit Straftaten anderer Art Kumulierungspflicht vor. (T1) <br/>Veröff: EvBl 1972/253 S 471 |
11 Os 18/75 | OGH | 12.12.1975 |
nur T1 |
9 Os 137/76 | OGH | 09.12.1976 |
Beisatz: Nach der neuen Rechtslage. (T2) |
12 Os 191/80 | OGH | 01.10.1981 |
Vgl auch; Veröff: EvBl 1982/66 S 216 = ZfRV 1983,308 (mit Anmerkung von Liebscher) |
12 Os 15/82 | OGH | 22.04.1982 |
Vgl auch; Beisatz: Hier: getrennte Strafaussprüche in verschiedenen Rechtsgängen. (T3) |
9 Os 98/85 | OGH | 23.10.1985 |
Vgl auch; Veröff: SSt 56/82 |
11 Os 63/94 | OGH | 07.06.1994 |
Beisatz: Eine Bedachtnahme auf frühere Abstrafungen (Zusatzstrafe) ist nur getrennt, nämlich bei Finanzvergehen einerseits (gemäß § 21 Abs 3 und Abs 4 FinStrG) und sonstigen gerichtlichen Straftaten andererseits (gemäß § 31 StGB) möglich. Wegen des beim Zusammentreffen von Finanzvergehen mit anderen gerichtlich strafbaren Handlungen geltenden Kumulierungsgrundsatzes ist eine wechselseitige Rücksichtnahme auf zeitlich nach der nunmehr zu ahndenden Tat erlittene Bestrafungen bzw die Verhängung von Zusatzstrafen zu Strafen betreffend die jeweils andere Deliktsgruppe nicht zulässig (Nichtigkeit des Strafausspruchs nach § 281 Abs 1 Z 11 StPO). (T4) |
14 Os 123/95 | OGH | 05.12.1995 |
Vgl auch; nur: § 21 Abs 3 FinStrG bezieht sich nur auf das Zusammentreffen zweier im Verhältnis der §§ 31, 40 StGB zueinander stehender Finanzvergehen. Selbst wenn daher bei zwei Urteilen, von denen eines wegen eines Nicht-Finanzvergehens, das zweite wegen eines Finanzvergehens erging, die Voraussetzungen der §§ 31, 40 StGB gegeben wären, kann die letztgenannte Gesetzesbestimmung nicht angewendet werden. (T5) |
14 Os 6/02 | OGH | 10.09.2002 |
Vgl auch; nur T1; Beis ähnlich wie T4 |
Dokumentnummer
JJR_19650126_OGH0002_0100OS00005_6400000_001
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