OGH 14Os110/14d; 14Os8/15f; 12Os148/16t; 13Os101/16a; 12Os131/17g; 14Os54/18z; 13Os96/18v; 12Os103/18s; 11Os154/18h; 13Os41/19g; 12Os31/19d; 15Os137/19i; 13Os26/20b; 12Os142/20d; 13Os1/21b (RS0129916)

OGH14Os110/14d; 14Os8/15f; 12Os148/16t; 13Os101/16a; 12Os131/17g; 14Os54/18z; 13Os96/18v; 12Os103/18s; 11Os154/18h; 13Os41/19g; 12Os31/19d; 15Os137/19i; 13Os26/20b; 12Os142/20d; 13Os1/21b5.3.2024

Rechtssatz

Zuspruch an den Privatbeteiligten hindert die gleichzeitige Anordnung des Verfalls (anders als nach § 20a Abs 1 StGB in der Fassung vor BGBl I 2010/108 die Abschöpfung der Bereicherung) nicht. Der Ausschluss des Verfalls wird durch § 20a Abs 2 Z 2 StGB idgF auf Fälle beschränkt, in denen der Betroffene zivilrechtliche Ansprüche aus der Tat befriedigt oder für sie Sicherheit geleistet hat.

Normen

StGB §20
StGB §20a
StPO §366

14 Os 110/14dOGH16.12.2014

Beisatz: Zur Hintanhaltung (unerwünschter) mehrfacher Abnahme der durch die Tat erlangten Vermögenswerte oder von Ersatzwerten steht es dem Angeklagten frei, rechtzeitig freiwillig Entschädigungszahlungen an den Geschädigten zu leisten oder einen allenfalls noch vorhandenen Betrag (oder mündelsichere Wertpapiere) bei Gericht zu hinterlegen und so den Ausschluss der Anordnung des Verfalls nach § 20a Abs 2 Z 2 StGB zu bewirken. Zudem verpflichtet § 31a Abs 3 StGB das Gericht, die Entscheidung über den Verfall (auch) für den Fall nachträglicher Zahlungen an Geschädigte entsprechend zu ändern, während diese verlangen können, ihre rechtskräftig zuerkannte Entschädigung aus dem vom Bund vereinnahmten Vermögenswert zu befriedigen (§ 373b StPO). (T1)

14 Os 8/15fOGH14.04.2015

Vgl

12 Os 148/16tOGH02.03.2017

Auch; Beis wie T1

13 Os 101/16aOGH13.03.2017
12 Os 131/17gOGH21.06.2018

Auch

14 Os 54/18zOGH03.08.2018

Auch

13 Os 96/18vOGH10.10.2018

Auch

12 Os 103/18sOGH06.12.2018

Auch

11 Os 154/18hOGH26.02.2019

nur: Ein Zuspruch an die Privatbeteiligte hindert die gleichzeitige Anordnung des Verfalls nicht. (T2)

13 Os 41/19gOGH09.10.2019

Vgl; nur T2

12 Os 31/19dOGH12.09.2019

Vgl; Beisatz: Für das Unterbleiben des Verfalls gemäß § 20a StGB idgF reicht es nicht aus, wenn sich der Angeklagte in vollstreckbarer Form zur Befriedigung der zivilrechtlichen Ansprüche aus den Taten verpflichtet hat. Eine zivilrechtliche Verurteilung, ein Vergleich im Sinn des § 1 Z 5 EO oder ein vollstreckbarer Notariatsakt im Sinn des § 1 Z 17 EO schließen den Verfall nicht aus. (T3)

15 Os 137/19iOGH04.03.2020

Vgl

13 Os 26/20bOGH14.04.2020
12 Os 142/20dOGH21.01.2021

Vgl

13 Os 1/21bOGH16.03.2021

Vgl

11 Os 127/21tOGH15.12.2021

Vgl

11 Os 129/21mOGH15.12.2021

Vgl

15 Os 128/21vOGH01.12.2021

Vgl; Beis wie T3

13 Os 1/22dOGH22.06.2022

Vgl; Beisatz: Auch aus dem Grund des § 20a Abs 2 Z 3 StGB hindert der bloße Zuspruch an den Privatbeteiligten die gleichzeitige Anordnung des Verfalls nicht. (T4)

11 Os 2/23pOGH13.06.2023

vgl; Beisatz wie T3<br/>Beisatz: Hier: Die rechtskräftige Bestätigung eines Zahlungsplans im Privatkonkursverfahren des Angeklagten schließt einen Ausspruch über einen Verfall noch nicht per se aus. (T5)

1 Ob 101/23vOGH05.03.2024

Dokumentnummer

JJR_20141216_OGH0002_0140OS00110_14D0000_001