OGH 7Ob623/79; 8Ob556/83; 7Ob634/84; 4Ob606/88; 10Ob2/06a; 1Ob213/08t; 6Ob168/13v; 8Ob76/19p; 2Ob41/19x; 2Ob180/19p; 2Ob122/20k; 2Ob221/21w; 2Ob40/24g (RS0012420)

OGH7Ob623/79; 8Ob556/83; 7Ob634/84; 4Ob606/88; 10Ob2/06a; 1Ob213/08t; 6Ob168/13v; 8Ob76/19p; 2Ob41/19x; 2Ob180/19p; 2Ob122/20k; 2Ob221/21w; 2Ob40/24g21.3.2024

Rechtssatz

Ein Irrtum in Beweggrund macht die Verfügung nur dann ungültig, wenn erweislich ist, dass der Wille des Erblassers "einzig und allein" darauf beruhte. Das Gesetz stellt hier an den Nachweis des Kausalzusammenhangs besonders strenge Anforderungen; es schneidet die Erörterung darüber, ob gerade jener Beweggrund, der sich als irrig erweisen lässt, der entscheidende war, dadurch ab, dass es außer dem Nachweis des Kausalzusammenhangs zwischen der irrigen Vorstellung über den Beweggrund den Nachweis der Ausschließlichkeit verlangt.

Motivirrtum — Irrtumsanfechtung

 

Normen

ABGB §565
ABGB idF vor dem ErbRÄG 2015 §572
ABGB idF ErbRÄG 2015 §572

7 Ob 623/79OGH22.11.1979

Veröff: SZ 52/173 = JBl 1980,534 = NZ 1980,153

8 Ob 556/83OGH15.03.1984
7 Ob 634/84OGH13.09.1984

Beisatz: Im Schrifttum wird die Wendung "einzig und allein" dahin verstanden, dass der irrige Beweggrund der ausschlaggebende gewesen sein muss und der Testator demnach ohne diesen die Verfügung nicht getroffen hätte. (T1)

4 Ob 606/88OGH10.01.1989

Beisatz hier: Irrtumsanfechtung einer Schenkung. (T2)

10 Ob 2/06aOGH27.06.2006

Auch

1 Ob 213/08tOGH25.11.2008

Auch; Beisatz: Es wird der „Nachweis der Ausschließlichkeit des irrigen Beweggrunds" gefordert; zumindest darf kein anderes wesentliches Motiv - als nicht ausschließbar - übrig bleiben. (T3)

6 Ob 168/13vOGH15.05.2014

Beis wie T3

8 Ob 76/19pOGH29.08.2019

Beis wie T3

2 Ob 41/19xOGH19.09.2019

Beis wie T3; Veröff: SZ 2019/88

2 Ob 180/19pOGH06.08.2020

Beis wie T3; Beisatz: Hier: Betrifft § 572 ABGB idF ErbRÄG 2015. (T4)

2 Ob 122/20kOGH18.12.2020

Vgl; Beis wie T3

2 Ob 221/21wOGH22.02.2022

Beis wie T3

2 Ob 40/24gOGH21.03.2024

Beisatz: Dadurch soll verhindert werden, dass ein Beweisverfahren darüber geführt werden muss, ob gerade jener Beweggrund, der sich als irrig erwiesen hat, für den Erblasser der entscheidende war oder nicht. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19791122_OGH0002_0070OB00623_7900000_003

Stichworte