OGH 13Os106/75; 9Os181/75; 10Os146/76; 10Os1/77; 12Os88/77; 10Os97/77; 12Os3/78; 12Os98/78; 10Os118/79; 9Os9/80; 10Os122/80; 10Os185/81; 13Os9/83; 13Os188/85; 12Os123/89; 12Os111/13k; 13Os102/14w; 13Os68/23h; 15Os4/24p (RS0089063)

OGH13Os106/75; 9Os181/75; 10Os146/76; 10Os1/77; 12Os88/77; 10Os97/77; 12Os3/78; 12Os98/78; 10Os118/79; 9Os9/80; 10Os122/80; 10Os185/81; 13Os9/83; 13Os188/85; 12Os123/89; 12Os111/13k; 13Os102/14w; 13Os68/23h; 15Os4/24p11.3.2024

Rechtssatz

Der Tatbestand des § 107 Abs 1 StGB erfordert in subjektiver Hinsicht (einfachen) Vorsatz des Täters (§ 5 Abs 1 StGB) in bezug auf die sich als gefährliche Drohung (§ 74 Z 5 StGB) darstellende Tathandlung und (qualifizierten) Vorsatz in Form der Absicht (§ 5 Abs 2 StGB) in bezug auf den mit der Tathandlung verfolgten Zweck, den Bedrohten in Furcht und Unruhe zu versetzen. Bei Fehlen einer solchen Absicht kann allenfalls Ehrenbeleidigung vorliegen.

Normen

StGB §5 Abs2 F
StGB §107 Abs1
StGB §115

13 Os 106/75OGH29.09.1975

Veröff: EvBl 1976/120 S 219

9 Os 181/75OGH17.03.1976
10 Os 146/76OGH12.01.1977
10 Os 1/77OGH19.01.1977
12 Os 88/77OGH18.08.1977

nur: (qualifizierten) Vorsatz in Form der Absicht (§ 5 Abs 2 StGB) in bezug auf den mit der Tathandlung verfolgten Zweck, den Bedrohten in Furcht und Unruhe zu versetzen. (T1) Veröff: SSt 48/61

10 Os 97/77OGH31.08.1977
12 Os 3/78OGH02.02.1978
12 Os 98/78OGH07.09.1978
10 Os 118/79OGH26.09.1979
9 Os 9/80OGH25.03.1980
10 Os 122/80OGH30.09.1980

nur T1

10 Os 185/81OGH01.12.1981

nur T1

13 Os 9/83OGH24.02.1983
13 Os 188/85OGH20.12.1985

nur T1

12 Os 123/89OGH12.10.1989

nur T1

12 Os 111/13kOGH12.12.2013

Vgl auch; Beisatz: Der Täter handelt absichtlich, wenn es ihm auf den Erfolgseintritt ankommt. Dass der Täter einen bestimmten Umstand bloß verwirklichen will, begründet noch keine Absichtlichkeit, weil in jeder Vorsatzform auch eine Willenskomponente enthalten ist und nicht jedes Wollen mit einem Darauf‑Ankommen gleichgesetzt werden kann. (T2)

13 Os 102/14wOGH06.11.2014

Auch; Beisatz: Der Tatbestand der gefährlichen Drohung nach § 107 Abs 1 StGB verlangt in subjektiver Hinsicht den (zumindest bedingten) Vorsatz des Täters hinsichtlich (Bedeutungsinhalt und Ernstlichkeit) der ‑ objektiv dem Tatbild der gefährlichen Drohung entsprechenden ‑ Tathandlung und (überschießend) Absicht in Bezug auf den mit der inkriminierten Handlung verfolgten Zweck, den Bedrohten in Furcht und Unruhe zu versetzen. (T3)

13 Os 68/23hOGH20.09.2023

Beisatz nur wie T3

15 Os 4/24pOGH11.03.2024

vgl; Beisatz wie T3

Dokumentnummer

JJR_19750929_OGH0002_0130OS00106_7500000_001

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