OGH 5Ob223/65; 3Ob73/70; 1Ob105/73; 13Os129/73 (RS0036440)

OGH5Ob223/65; 3Ob73/70; 1Ob105/73; 13Os129/7317.1.2024

Rechtssatz

Infolge Amtswegigkeit der Zustellung sind allfällige Unrichtigkeiten in der Beurkundung von Amts wegen zu erheben und zu beachten.

§ 110 ZPO aufgehoben durch Art II Z 10 BGBl 1982/201.

 

Normen

ZPO §87
ZPO §110
ZustG §17

5 Ob 223/65OGH09.12.1965
3 Ob 73/70OGH24.06.1970

Veröff: RZ 1970,221

1 Ob 105/73OGH06.06.1973
13 Os 129/73OGH23.10.1973

Veröff: EvBl 1974/147 S 306 = RZ 1974/7 S 12

7 Ob 609/76OGH10.06.1976

Beisatz: Es wäre deshalb sowohl die Richtigstellung eines auf dem Zustellungsausweis irrig angegebenen Zustelldatums als auch der Nachweis möglich, dass einem Rückscheinbrief trotz seiner Bezeichnung bestimmte Aktenstücke nicht beilagen (GlUNF 420, SZ 18/174). (T1) <br/>Veröff: RZ 1977/26 S 57

6 Ob 711/78OGH14.02.1979

Auch

6 Ob 595/83OGH25.03.1983
5 Ob 507/84OGH31.01.1984

Beisatz: Irrige Angabe des Zustelltages auf Rückschein. (T2)

3 Ob 95/95OGH13.09.1995

Beis wie T1

3 Ob 288/97tOGH29.10.1997

Beis wie T1 nur: Es wäre deshalb die Richtigstellung eines auf dem Zustellungsausweis irrig angegebenen Zustelldatums möglich. (T3)

2 Ob 64/99xOGH11.03.1999

Beis wie T3

7 Ob 87/02yOGH09.10.2002

Vgl auch; Beisatz: Dem Rechtsmittelwerber steht der Beweis der Unrichtigkeit dieser Beurkundung offen. (T4)

3 Ob 60/04aOGH26.05.2004

Vgl auch; Beisatz: Zwar mehrfach wiederholte, aber in keiner Weise konkretisierte Behauptungen einer Partei, ein zuzustellendes Schriftstück entgegen der Beurkundung auf dem Rückschein nicht erhalten zu haben, vermögen jedoch Erhebungspflichten iSd Gebots der Amtswegigkeit der Zustellung nicht auszulösen. (T5)

5 Ob 261/05aOGH21.02.2006

Beis wie T4; Beisatz: Hier: Prüfung der Ortsabwesenheit im Hinblick auf § 17 Abs 3 ZustG. (T6)

4 Ob 165/05aOGH14.02.2006
7 Ob 5/06wOGH20.04.2006

Beis wie T4; Beis wie T6

2 Ob 96/07tOGH18.10.2007

Auch; Vgl Beis wie T5; Beisatz: Die bloße Behauptung einer „Ortsabwesenheit" reicht zur Darlegung der Vorschriftswidrigkeit des Zustellvorganges nicht aus. Sie ist daher auch nicht geeignet, in dritter Instanz die amtswegige Prüfung des Zustellvorganges durch Anordnung von Erhebungen auszulösen. (T7)

7 Ob 242/07zOGH12.12.2007

Beisatz: Werden Umstände vorgebracht, die im Hinblick auf frühere zeitweilige Ortsabwesenheit zumindest berechtigte Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Zustellvorganges aufkommen lassen, so hat das Berufungsgericht den Zustellvorgang zu prüfen, um das Vorliegen eines allfälligen Nichtigkeitsgrundes beurteilen zu können. (T8)

6 Ob 181/11bOGH14.09.2011

Auch; Beis wie T5; Beis wie T7

1 Ob 156/12sOGH06.09.2012

Auch

5 Ob 6/13pOGH21.03.2013

Auch; Beis ähnlich wie T7; Beisatz: Hier: Bloße Behauptung der mangelnden Kenntnis von der erfolgten Zustellung. (T9)

3 Ob 22/16fOGH18.05.2016

Auch

7 Ob 170/16zOGH28.09.2016
28 Ds 9/18iOGH19.12.2019

Vgl; Beis wie T7

5 Ob 63/21gOGH04.05.2021
4 Ob 90/21wOGH27.05.2021

Anm: Veröff: SZ 2021/56

8 Ob 139/22gOGH21.11.2022
6 Ob 187/23bOGH17.01.2024

Beisatz: Die amtswegige Überprüfung des Zustellvorgangs kommt auch im Rahmen der Anwendung des Haager Übereinkommens vom 15.11.1965 über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen (HZÜ) zur Anwendung. Dem HZÜ kann keine Bindungswirkung des Zustellzeugnisses oder der mit ihm übermittelten Dokumenten entnommen werden. (T10)

Dokumentnummer

JJR_19651209_OGH0002_0050OB00223_6500000_001

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