OGH 13Os61/00; 13Os79/02; 14Os107/04; 14Os7/06w; 13Os84/07p; 11Os146/07s; 11Os186/09a; 12Os77/12h; 15Os165/13y; 14Os91/14k; 13Os11/18v; 15Os12/20h; 13Os5/22t; 15Os38/22k (RS0113906)

OGH13Os61/00; 13Os79/02; 14Os107/04; 14Os7/06w; 13Os84/07p; 11Os146/07s; 11Os186/09a; 12Os77/12h; 15Os165/13y; 14Os91/14k; 13Os11/18v; 15Os12/20h; 13Os5/22t; 15Os38/22k8.3.2023

Rechtssatz

Erkennt der Vorsitzende zu Unrecht ein Zeugnisentschlagungsrecht an, steht die Verfahrensrüge nach § 281 Abs 1 Z 3 StPO nicht offen. Beantragt der Beschwerdeführer jedoch erfolglos die Nichtanerkennung des Entschlagungsrechtes beim Schöffensenat, um sein Grundrecht, an den Zeugen Fragen zu stellen oder stellen zu lassen (Art 6 Abs 3 lit d MRK), durchzusetzen, steht ihm eine Verfahrensrüge nach § 281 Abs 1 Z 4 StPO zu.

Normen

MRK Art6 V1
MRK Art6 Abs3 litd IV4
StPO §152 Abs5
StPO §281 Abs1 Z3
StPO §281 Abs1 Z4 A

13 Os 61/00OGH19.07.2000
13 Os 79/02OGH17.07.2002

Vgl; Beisatz: Benachteiligungen durch Anerkennung von in Z 3 erwähnten Beweisverboten im Rahmen der Prozessleitung seitens des Vorsitzenden können nur dann vom Obersten Gerichtshof wahrgenommen werden, wenn der Beschwerdeführer in der Hauptverhandlung einen Antrag auf Nichtanerkennung des vermeintlichen Beweisverbotes an den Gerichtshof gestellt hat. (T1); Beisatz: Hier: Entschlagungsrecht des Tatopfers nach § 152 Abs 1 Z 2a StPO. (T2)

14 Os 107/04OGH05.10.2004

Vgl; Beis wie T1

14 Os 7/06wOGH20.02.2006

Auch

13 Os 84/07pOGH03.10.2007

Auch; Beisatz: Die Prozessparteien können sich gegen die irrige Gewährung eines Entschlagungsrechts nur durch einen zu begründenden Antrag, dem Zeugen kein solches Recht einzuräumen, zur Wehr setzen. Wird einem derartigen - hier nicht vorliegenden - Antrag nicht entsprochen, kommt zur Urteilsanfechtung Nichtigkeit aus Z4 in Betracht (WK-StPO § 152 Rz 74). (T3)

11 Os 146/07sOGH18.12.2007

Auch; Beisatz: Gewährt das Gericht einem Zeugen die Befreiung von seiner Pflicht zur Aussage (§ 150 StPO) und ist eine Partei der Meinung, es läge kein rechtlich anerkannter Grund dafür vor, muss sie sich dagegen durch einen begründeten Antrag, dem Zeugen kein solches Recht einzuräumen, zur Wehr setzen. Die abschlägige (Senats-)Entscheidung (§ 238 StPO) kann als Anknüpfung einer Verfahrensrüge nach Z 4 dienen (WK-StPO § 152 Rz 74; § 281 Rz 362, 364). (T4)

11 Os 186/09aOGH22.12.2009

Auch; Beis wie T3; Beis wie T4

12 Os 77/12hOGH10.10.2012

Vgl; Vgl auch Beis wie T3

15 Os 165/13yOGH08.04.2014

Auch

14 Os 91/14kOGH28.10.2014

Auch

13 Os 11/18vOGH14.03.2018

Auch; Beis wie T3

15 Os 12/20hOGH04.03.2020

Beis wie T3

13 Os 5/22tOGH20.04.2022

Vgl; Beis wie T3

15 Os 38/22kOGH08.03.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_20000719_OGH0002_0130OS00061_0000000_002

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