OGH 5Ob683/82; 2Ob174/83; 1Ob587/93; 8ObA353/97p; 6Ob255/10h; 3Ob248/10g; 17Ob1/11p; 17Ob19/11k; 7Ob144/13x; 2Ob58/15s; 10ObS116/14b; 9ObA39/18b; 1Ob149/22a; 2Ob130/23s (RS0040118)

OGH5Ob683/82; 2Ob174/83; 1Ob587/93; 8ObA353/97p; 6Ob255/10h; 3Ob248/10g; 17Ob1/11p; 17Ob19/11k; 7Ob144/13x; 2Ob58/15s; 10ObS116/14b; 9ObA39/18b; 1Ob149/22a; 2Ob130/23s25.10.2023

Rechtssatz

Wenn das Erstgericht in seinen Feststellungen von einer Außerstreitstellung abweicht, kann dieser Verstoß gegen § 266 Abs 1 ZPO vom Berufungsgericht nur im Falle einer ausdrücklichen Rüge wahrgenommen werden. Wird hingegen nur der Berufungsgrund der unrichtigen rechtlichen Beurteilung geltend gemacht, so ist von den Tatsachenfeststellungen des Erstgerichtes auszugehen, und zwar auch insoweit, als ihnen von einer Partei zugestandene Tatsachen entgegenstehen.

Normen

ZPO §266 Abs1 DIII
ZPO §498 Abs1

5 Ob 683/82OGH14.09.1982
2 Ob 174/83OGH20.09.1983

Vgl

1 Ob 587/93OGH25.08.1993

Vgl auch; Beisatz: Wird eine Mangelhaftigkeit des erstinstanzlichen Verfahrens infolge Abgehens vom Tatsachengeständnis nicht geltend gemacht, dann muss das Berufungsgericht von den vom Geständnis abweichenden Tatsachenfeststellungen ausgehen. (T1)

8 ObA 353/97pOGH30.03.1998

Beis wie T1

6 Ob 255/10hOGH28.01.2011

Vgl

3 Ob 248/10gOGH23.02.2011
17 Ob 1/11pOGH23.03.2011

Vgl

17 Ob 19/11kOGH19.09.2011

Vgl; Beisatz: Wendet das Gericht zweiter Instanz § 267 ZPO nicht an und stellt es das Gegenteil eines angeblichen Geständnisses fest, liegt darin kein Verfahrensmangel, und die Feststellung ist der rechtlichen Beurteilung zugrunde zu legen. Bei einer bloßen Negativfeststellung hätte hingegen ein Geständnis aufgrund der Dispositionsmaxime Vorrang und die Negativfeststellung wäre unbeachtlich. (T2)

7 Ob 144/13xOGH04.09.2013

Auch

2 Ob 58/15sOGH02.07.2015

Vgl

10 ObS 116/14bOGH17.11.2015

Auch; Beis wie T2

9 ObA 39/18bOGH17.05.2018

Auch; Beis wie T2

1 Ob 149/22aOGH27.06.2023

vgl; Beisatz nur wie T2

2 Ob 130/23sOGH25.10.2023

vgl; Beisatz wie T2 nur: Die vom Erstgericht zur relevanten Frage getroffene Negativfeststellung steht einer Zugrundelegung der zugestandenen Tatsache nicht entgegen. (T3)

Dokumentnummer

JJR_19820914_OGH0002_0050OB00683_8200000_001