OGH 1Ob592/79; 5Ob666/80; 6Ob517/81; 7Ob562/82; 4Ob508/85; 7Ob551/87; 8Ob1615/92; 4Ob1596/95; 1Ob614/95; 7Ob25/01d; 9Ob72/01f; 3Ob129/01v; 4Ob106/09f; 1Ob230/11x; 3Ob239/13p; 7Ob81/14h; 7Ob116/14f; 1Ob173/14v; 10Ob29/17p; 8Ob127/22t (RS0010168)

OGH1Ob592/79; 5Ob666/80; 6Ob517/81; 7Ob562/82; 4Ob508/85; 7Ob551/87; 8Ob1615/92; 4Ob1596/95; 1Ob614/95; 7Ob25/01d; 9Ob72/01f; 3Ob129/01v; 4Ob106/09f; 1Ob230/11x; 3Ob239/13p; 7Ob81/14h; 7Ob116/14f; 1Ob173/14v; 10Ob29/17p; 8Ob127/22t29.3.2023

Rechtssatz

Das Gericht muss in jedem Einzelfall nach freiem, pflichtgemäßen Ermessen prüfen, welche Anforderungen an die Sorgfalt des Erwerbers einer beweglichen Sache zu stellen sind, um das Vorliegen einer groben Fahrlässigkeit beurteilen zu können.

Normen

ABGB §326 A
ABGB §367 C
ABGB §367 D
ABGB §368
ABGB §418
HGB §366

1 Ob 592/79OGH16.05.1979

Veröff: HS 10,11/19

5 Ob 666/80OGH28.10.1980

Beisatz: Wegen der Häufigkeit des Eigentumsvorbehaltes sind an die Gutgläubigkeit des Erwerbers strenge Maßstäbe anzulegen. Wer Sachen erwirbt, die üblicherweise unter Eigentumsvorbehalt verkauft werden wie dies beim Erwerb von Kfz häufig der Fall ist, muss sich besonders sorgfältig vergewissern, dass er nicht in fremde Rechte eingreift. Wenn der Verkäufer nicht über den Typenschein des Kfz verfügt, weil dieser bei einer Bank hinterlegt ist, liegt ein besonderer Verdachtsmoment vor, das stets Nachforschungspflicht auch über die Verfügungsmacht des Veräußerers begründet. (T1)

6 Ob 517/81OGH13.07.1981
7 Ob 562/82OGH21.10.1982
4 Ob 508/85OGH19.03.1985

Auch

7 Ob 551/87OGH16.04.1987

Auch; Veröff: JBl 1988,313 (dazu Rodrigues, JBl 1988,295) = ZVR 1988/81 S 183

8 Ob 1615/92OGH10.09.1992

Auch

4 Ob 1596/95OGH11.07.1995

Auch; Beisatz: Die Redlichkeit (die Unverdächtigkeit) des Erwerbs ist im Sinne des § 368 ABGB immer im Einzelfall danach zu prüfen, ob die nach den besonderen Umständen erforderliche Sorgfalt verletzt wurde. (T2)

1 Ob 614/95OGH17.10.1995

Vgl; Beis wie T1; Veröff: SZ 68/196

7 Ob 25/01dOGH28.02.2001

Vgl

9 Ob 72/01fOGH25.04.2001

Auch

3 Ob 129/01vOGH30.08.2002

Vgl auch; Beisatz: Eine allgemeine Nachforschungspflicht besteht nicht, es sind nur dann Erkundigungen einzuziehen, wenn besondere Verdachtsmomente vorliegen. Die im Einzelfall festzustellenden Sorgfaltspflichten sind um so größer, je stärker die Verdachtsmomente sind. (T3)

4 Ob 106/09fOGH19.11.2009

Vgl auch; Beisatz: An die Redlichkeit ist ein strenger Maßstab anzulegen. (T4); Beisatz: Hier: Redlichkeit des Bereicherungsschuldners. (T5)

1 Ob 230/11xOGH24.11.2011

Auch; Beis wie T2

3 Ob 239/13pOGH19.02.2014

Auch; Beis wie T2

7 Ob 81/14hOGH04.06.2014

Beis wie T3

7 Ob 116/14fOGH09.07.2014

Auch; Beisatz: Die Frage, ob der Erwerber einer fremden Sache im Sinn des § 368 Abs 1 ABGB redlich war oder dem (früheren) Eigentümer der Beweis der Unredlichkeit (§ 368 Abs 2 ABGB) nicht gelang, ist von den Umständen des Einzelfalls abhängig, sodass sich regelmäßig eine erhebliche Rechtsfrage im Sinn des § 502 Abs 1 ZPO nicht stellt. (T6)<br/>

1 Ob 173/14vOGH22.10.2014

Vgl; Beis wie T3; Veröff: SZ 2014/96

10 Ob 29/17pOGH14.11.2017

Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beisatz: Hier: Vorlage einer bloßen offensichtlichen Kopie des Certificate of Conformity (COC). (T7)

8 Ob 127/22tOGH29.03.2023

vgl; Beisatz: Hier: Duplikat des Fahrzeuggenehmigungsdokuments. (T8)

Dokumentnummer

JJR_19790516_OGH0002_0010OB00592_7900000_001

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