OGH 2Ob95/06v (RS0122651)

OGH2Ob95/06v20.1.2022

Rechtssatz

§ 933a Abs 1 ABGB schreibt als lex specialis, die den §§ 1295 ff ABGB vorgeht, den in jüngerer Rechtsprechung vertretenen Grundsatz der vollen Konkurrenz zwischen Gewährleistung und Schadenersatz explizit im Gesetz fest (arg: „auch"); damit wird klargestellt, dass der Übernehmer wegen der vom Übergeber verschuldeten (= schuldhaft nicht vor Übergabe beseitigten) Mängel auch Anspruch auf Schadenersatz hat.

Demgemäß sind Geldersatzansprüche - auch neben dem Recht auf Wandlung eines Kaufvertrages keineswegs ausgeschlossenen.

Normen

ABGB §933a Abs1

2 Ob 95/06vOGH04.07.2007

Veröff: SZ 2007/109

1 Ob 184/12hOGH11.04.2013

Auch

7 Ob 23/13bOGH23.05.2013
9 Ob 14/14wOGH27.05.2014
10 Ob 51/15wOGH02.09.2015

Auch

4 Ob 96/16wOGH15.06.2016
8 Ob 9/17gOGH22.02.2017

Auch

10 Ob 29/16mOGH27.06.2017

Auch; Veröff: SZ 2017/74

5 Ob 65/18xOGH03.10.2018
6 Ob 105/20iOGH15.03.2021

Vgl; Beisatz: Dass von einem Mangel auszugehen ist, kann sich auch bloß aus der Vermutung des § 924 Satz 2 ABGB ergeben. Die Vermutung erfasst auch Ansprüche wegen Mangelfolgeschäden. Dem Übernehmer obliegt jedoch der Beweis dafür, dass der (zu vermutende) Mangel für den Folgeschaden kausal war. (T1)

7 Ob 116/21sOGH29.09.2021
5 Ob 235/21aOGH20.01.2022

Dokumentnummer

JJR_20070704_OGH0002_0020OB00095_06V0000_001

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