OGH 1Ob147/71 (RS0011649)

OGH1Ob147/7128.9.2022

Rechtssatz

Der Rechtssatz, dass eine vertragliche, nicht verbücherte Dienstbarkeit gegenüber dem Rechtsnachfolger des Bestellers ( gegenüber dem Erwerber der dienenden Liegenschaft ) wirksam ist, wenn dieser von der Dienstbarkeit Kenntnis hatte oder wenn die Dienstbarkeit offenkundig ist, gilt nur für den rechtsgeschäftlichen Erwerb des dienenden Grundstückes, nicht aber dann, wenn die dienende Liegenschaft im Erbwege ins Eigentum des Rechtsnachfolgers übergegangen ist; denn der Erbe kann nicht mehr Rechte erwerben, als der Erblasser hatte.

Normen

ABGB §481

1 Ob 147/71OGH02.09.1971
1 Ob 52/72OGH05.04.1972

Veröff: SZ 45/39 = EvBl 1973/14 S 42 = JBl 1973,143 (Anm v Reindl)

8 Ob 517/76OGH17.03.1976
5 Ob 605/78OGH28.11.1978
8 Ob 622/91OGH09.04.1992

Auch; Beisatz: Vertragliche, nicht verbücherte Servituten binden nur die Vertragsparteien, sind auch gegen deren Gesamtrechtsnachfolger und bei Übernahme durch den Einzelrechtsnachfolger auch diesem gegenüber wirksam. (T1)

1 Ob 128/98zOGH19.01.1999

Vgl auch; Beis wie T1

4 Ob 285/00sOGH14.11.2000

Vgl auch; Beis wie T1

7 Ob 176/01kOGH31.07.2001

Auch; Beis wie T1

7 Ob 290/03bOGH30.06.2004

Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: Ein Schenkungsvertrag mit dem Wortlaut "mit allen Rechten, Grenzen und Verbindlichkeiten, mit denen die Geschenkgeberin den Vertragsgegenstand besessen und benützt hatte" verpflichtet den Rechtsnachfolger aus dem obligatorischen Rechtsverhältnis. (T2)

2 Ob 194/05aOGH02.03.2006

Aber; Beis wie T1

6 Ob 95/11fOGH16.06.2011

Auch; Beis wie T1

7 Ob 104/22bOGH28.09.2022

Vgl; Beis nur wie T1

Dokumentnummer

JJR_19710902_OGH0002_0010OB00147_7100000_001