Rechtssatz
§ 109 Abs 1 StGB und § 109 Abs 3 StGB enthalten Hausfriedensbruchdelikte eigenständiger Art, die nicht im Verhältnis von Grunddelikt und Deliktsqualifikation stehen. "Einfacher" Hausfriedensbruch und "schwerer" Hausfriedensbruch schließen daher einander aus; erfüllt der Täter die Voraussetzungen des Abs 3, so kann er nicht (auch) nach Abs 1 bestraft werden (Leukauf/Steininger Komm3 § 109 RN 33; Kienapfel BT I4 § 109 Rz 29 und 51 mwN).
Die Unterstellung ein und desselben Sachverhaltes sowohl unter § 109 Abs 1 StGB als auch unter § 109 Abs 3 StGB ist rechtlich verfehlt und wirkt sich in logischer Konsequenz zum Nachteil des Angeklagten aus (entgegen 15 Os 110/94, 14 Os 142/95, 14 Os 110,140/96 = EvBl 1997/37).
11 Os 8/02 | OGH | 28.05.2002 |
nur: § 109 Abs 1 StGB und § 109 Abs 3 StGB enthalten Hausfriedensbruchdelikte eigenständiger Art, die nicht im Verhältnis von Grunddelikt und Deliktsqualifikation stehen; erfüllt der Täter die Voraussetzungen des Abs 3, so kann er nicht (auch) nach Abs 1 bestraft werden. (T1) |
11 Os 35/10x | OGH | 20.04.2010 |
Auch; Beisatz: Hier: Sanktionsloser und bloß klarzustellender (Zitier-)Fehler. (T2) |
Dokumentnummer
JJR_19971204_OGH0002_0150OS00174_9700000_001