OGH 13Os109/80 (RS0095554)

OGH13Os109/8011.9.1980

Rechtssatz

§ 229 StGB schützt die Verfügbarkeit der Urkunde für den Berechtigten. Das ist nur sinnvoll, solang die Urkunde noch den ihr seinerzeit einverleibten Gedankeninhalt verkörpert; daher kann Gegenstand des § 229 StGB nur eine nicht verfälschte (für den Errichtungszweck - §§ 74 Z 7 StGB - bis dahin noch verwendbare) Urkunde sein.

Normen

StGB §229

13 Os 109/80OGH11.09.1980

Veröff: EvBl 1981/107 S 326 = SSt 51/44

10 Os 15/82OGH20.04.1982

Vgl auch; Beisatz: Gegenstand einer Urkundenunterdrückung kann nur eine zur Tatzeit für den Errichtungszweck (noch) verwendbare Urkunde sein (EvBl 1981/107); hier: nicht eine Scheckkarte mit abgelaufenen Gültigkeitsdauer. (T1)<br/>Veröff: EvBl 1982/191 S 641 = ZVR 1983/204 S 253

10 Os 58/82OGH29.06.1982

nur: § 229 StGB schützt die Verfügbarkeit der Urkunde für den Berechtigten. (T2)<br/>Beisatz: Daher echte (Realkonkurrenz) Konkurrenz mit § 231 StGB möglich. (T3)<br/>Veröff: EvBl 1983/36 S 132 = SSt 53/36 = JBl 1983,215

9 Os 11/84OGH28.02.1984

Vgl; Beis wie T3

11 Os 140/86OGH21.10.1986

Vgl auch

13 Os 97/87OGH02.07.1987

Vgl auch; Beisatz: Demnach nicht ein infolge Fehlens des Lichtbildes ungültiger (§ 71 Abs 3 KFG) Führerschein. (T4)

16 Os 53/89OGH06.04.1990

nur T2; Beisatz: Stellt aber nicht auf die Möglichkeit des Gebrauchs durch den Täter ab. (T5)

12 Os 62/11aOGH09.08.2011

Vgl auch

11 Os 83/13kOGH17.09.2013

Auch; Beisatz: Auch ein abgelaufener Reisepass erfüllt eine Identifizierungsfunktion. (T6)

Dokumentnummer

JJR_19800911_OGH0002_0130OS00109_8000000_001