OGH 9Os132/75 (RS0093198)

OGH9Os132/758.4.1976

Rechtssatz

Eine unbeglaubigte Fotokopie einer Urkunde fällt nicht unter § 74 Z 7 StGB. Die Verfälschung einer derartigen Fotokopie ist keine Urkundenfälschung nach § 223 StGB und erfüllt nicht die Voraussetzung der ersten Alternative des § 147 Abs 1 Z 1 StGB.

Normen

StGB §74 Z7
StGB §147 Abs1
StGB §223

9 Os 132/75OGH08.04.1976

Veröff: SSt 47/22 = EvBl 1976/276 S 632 = RZ 1976/116 S 222

13 Os 70/82OGH27.05.1982

nur: Eine unbeglaubigte Fotokopie einer Urkunde fällt nicht unter § 74 Z 7 StGB. Die Verfälschung einer derartigen Fotokopie ist keine Urkundenfälschung nach § 223 StGB. (T1) Beisatz: Anders bei Kombination einer Fotokopie (hier: fotokopierter Briefkopf) mit einem irreführenden Text (scil: Herstellung einer falschen Urkunde). (T2) Veröff: JBl 1982,609

12 Os 121/82OGH17.05.1983

Vgl; Beisatz: Durchschriften (Zweischriften) sind Exemplare ein- und derselben schriftlichen Erklärung und mithin ebenfalls Urkunden, sofern der Aussteller erkennbar ist, wofür genügt, daß der Aussteller im Kopf des Schreibens genannt wird. (T3) Veröff: SSt 54/42 = JBl 1983,545

12 Os 101/84OGH08.11.1984

nur: Eine unbeglaubigte Fotokopie einer Urkunde fällt nicht unter § 74 Z 7 StGB. Die Verfälschung einer derartigen Fotokopie ist keine Urkundenfälschung nach § 223 StGB. (T4) Veröff: SSt 55/75

13 Os 182/85OGH24.04.1986

nur T4; Beisatz: Dennoch stellt die Präsentierung einer (wenngleich unbeglaubigten) Fotokopie einer nachgemachten oder verfälschten Urkunde eine qualifikationsentsprechende Sonderform der Benützung der abgelichteten Urkunde (§ 147 Abs 1 Z 1 erster Fall StGB) selbst dar (SSt 24/87). (T5)

12 Os 28/87OGH21.05.1987

nur T1; Veröff: SSt 58/40

15 Os 56/88OGH03.05.1988

Vgl; Beis wie T2

13 Os 90/88OGH10.11.1988

Beis wie T5; Beisatz: Hier: Zu § 223 Abs 2 StGB. (T6)

12 Os 128/92OGH28.01.1993

nur T1

14 Os 51/95OGH08.08.1995
13 Os 103/06fOGH08.11.2006

Auch; nur T4; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Farbkopie eines gefälschten Führerscheins. (T7)

14 Os 153/07tOGH15.01.2008

Vgl aber; Beisatz: Die Verwendung der Kopie eines verfälschten Schriftstücks im Rechtsverkehr ist als Gebrauch einer verfälschten Urkunde nach § 223 Abs 2 StGB zu werten. (T8); Beisatz: Hier: Vorlage einer verfälschten Kopie einer Bescheinigung eines ausländischen Gerichts. (T9)

11 Os 59/14gOGH26.08.2014

Auch; Beisatz: Verfälschung der mittels Einscannen der Urkunde angefertigten Kopie durch den Einsatz eines digitalen Zeichenprogramm lässt an eine Strafbarkeitslücke denken (vgl Kienapfel/Schroll in WK2 StGB § 223 Rz 23) (T10)

11 Os 134/16iOGH13.12.2016

Auch; nur T4

Dokumentnummer

JJR_19760408_OGH0002_0090OS00132_7500000_001

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