OGH 13Os142/73 (RS0100956)

OGH13Os142/731.2.1974

Rechtssatz

Bei Mittätern gereicht die Zusammenfassung des Anklagevorwurfs in einer einzigen (kumulativen) Hauptfrage dann nicht zum Nachteil, wenn die Geschwornen gemäß § 330 Abs 2 StPO die Möglichkeit haben, die Hauptfrage auch nur teilweise, also etwa nur hinsichtlich einzelner Angeklagter, zu bejahen.

Normen

StPO §317 Abs2
StPO §330 Abs2
StPO §345 Z6

13 Os 142/73OGH01.02.1974
12 Os 133/74OGH10.12.1974
11 Os 27/76OGH21.04.1976

Beisatz: Hier: Der Annahme eines nicht in Gesellschaft begangenen Raubes kann durch Beifügung eines einschränkenden Zusatzes im Sinne des § 330 Abs 2 StPO Rechnung getragen werden. (T1)

12 Os 16/77OGH17.03.1977
10 Os 28/77OGH04.05.1977

Beis wie T1

12 Os 119/77OGH22.09.1977
9 Os 129/77OGH14.10.1977

Beis wie T1

10 Os 156/77OGH21.12.1977

Vgl; Beisatz: Bei gemeinsam begangenen Delikten besser gesonderte Hauptfragen. (T2)

9 Os 191/80OGH24.03.1981

Beis wie T1; Beisatz: Ebenso eine Begehung nicht unter Verwendung hier Waffe. (T3)

9 Os 52/81OGH16.06.1981
12 Os 26/81OGH25.06.1981

Vgl auch

10 Os 99/82OGH21.09.1982

Vgl auch; Veröff: EvBl 1983/80 S 304

9 Os 154/84OGH04.12.1984

Vgl auch; Beis wie T1

13 Os 197/85OGH20.03.1986

Vgl auch

11 Os 9/87OGH24.03.1987

Vgl auch

13 Os 122/87OGH15.10.1987

Vgl; Beisatz: Ermessen des Schwurgerichtshofs. (T4)

14 Os 94/90OGH09.10.1990
14 Os 8/92OGH10.03.1992

Vgl auch

11 Os 100/92OGH13.10.1992

Vgl auch

12 Os 35/93OGH01.07.1993

Vgl; Beisatz: Reicht ein derartiges Vorgehen (Hinweis auf § 330 Abs 2 StPO in der Rechtsbelehrung) allerdings nicht aus, der Gefahr einer pauschalen Beurteilung aller Angeklagten ausreichend entgegenzuwirken, was insbesondere auf von unterschiedlicher Beweislage gekennzeichnete Sachkonstellationen zutreffen wird, dann ist eine Fragekumulierung unzulässig und begründet Nichtigkeit nach § 345 Abs 1 Z 6 StPO. (T5)

15 Os 140/93OGH02.12.1993

Vgl auch

14 Os 146/93OGH17.05.1994

Vgl auch; Beisatz: Die Zusammenfassung von Fragen (und demgemäß auch die gesonderte Fragestellung) ist gemäß § 317 Abs 2 StPO dem Ermessen des Schwurgerichtshofes anheimgestellt, wobei aber bei Mittäterschaft mehrerer Angeklagter die Stellung jeweils getrennter Schuldfragen für jeden einzelnen von ihnen unter Bezeichnung des jeweiligen anderen Mitangeklagten als Mittäter den Vorzug verdient. (T6)

14 Os 116/17sOGH13.02.2018

Vgl aber; Beisatz: Nach neuerer Rechtsprechung ist die Zusammenfassung von Schuldfragen bei verschiedenen Tätern grundsätzlich untersagt. (T7)

Dokumentnummer

JJR_19740201_OGH0002_0130OS00142_7300000_002

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