OGH 10Os143/68 (RS0100888)

OGH10Os143/6820.12.1968

Rechtssatz

Eine Eventualfrage ist - auch ohne Antrag - zu stellen, wenn bestimmte Verfahrensergebnisse auf eine andere Tatgestaltung konkret hindeuten.

Normen

StPO §314

10 Os 143/68OGH20.12.1968

Veröff: SSt 39/50

13 Os 14/72OGH29.03.1972
9 Os 33/72OGH15.06.1972
12 Os 168/72OGH23.11.1972

Vgl aber; Veröff: EvBl 1973/140 S 303

11 Os 20/74OGH19.04.1974
11 Os 93/74OGH04.10.1974
11 Os 107/74OGH18.10.1974
13 Os 38/81OGH30.04.1981
10 Os 18/84OGH03.02.1984

Beisatz: Oder wenn schon nach den in der Anklageschrift behaupteten Umständen das Vorliegen einer anderen als der zur Last gelegenen Tat naheliegend ist. (T1)

9 Os 7/85OGH23.01.1985

Auch

13 Os 64/86OGH17.07.1986

Ausdrücklich gegenteilig; Beisatz: Dem klaren Gesetzeswortlaut widerspricht die Auffassung, es komme bei der Fragestellung nach §§ 313, 314, auch 316 StPO auf die Verfahrensergebnisse an. (T2)

12 Os 169/93OGH03.03.1994

Vgl auch

11 Os 151/94OGH13.12.1994

Vgl auch; Beisatz: Ein Vorbringen, das die Stellung einer Eventualfrage gebietet, liegt auch dann vor, wenn Anhaltspunkte für eine von der Anklage abweichende Tatbeurteilung zwar nicht aus der Verantwortung des Angeklagten, aber aus anderen Ergebnissen der Hauptverhandlung konkret hervorgehen. (T3)

14 Os 149/04OGH05.04.2005

Auch; Beisatz: Auch bei einem leugnenden Angeklagten ist eine Eventualfrage (§314 StPO) nach einer unter ein milderes Gesetz fallenden strafbaren Handlung dann zu stellen, wenn sonstige Verfahrensergebnisse auf eine solche Tatgestaltung hindeuten. (T4)

13 Os 19/21zOGH14.04.2021

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19681220_OGH0002_0100OS00143_6800000_002

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