OGH 10Os5/64 (RS0085988)

OGH10Os5/6426.1.1965

Rechtssatz

§ 22 Abs 1 FinStrG schreibt für den Fall der Realkonkurrenz von Finanzvergehen mit Straftaten anderer Art Kumulierungspflicht vor. § 21 Abs 3 FinStrG bezieht sich nur auf das Zusammentreffen zweier im Verhältnis der §§ 31, 40 StGB zueinander stehender Finanzvergehen. Selbst wenn daher bei zwei Urteilen, von denen eines wegen eines Nicht-Finanzvergehens, das zweite wegen eines Finanzvergehens erging, die Voraussetzungen der §§ 31, 40 StGB gegeben wären, kann die letztgenannte Gesetzesbestimmung nicht angewendet werden.

Normen

FinStrG §21 Abs3
FinStrG §22 Abs1
StGB §31
StGB §40
StPO §265 Ca

10 Os 5/64OGH26.01.1965

Veröff: SSt XXXVI/3

9 Os 8/66OGH13.10.1966

Veröff: EvBl 1967/172 S 192

10 Os 10/69OGH31.01.1969
12 Os 103/68OGH19.02.1969

Veröff: EvBl 1969/297 S 446 = RZ 1969,101 = SSt 40/13

10 Os 240/71OGH18.01.1972

nur: § 22 Abs 1 FinStrG schreibt für den Fall der Realkonkurrenz von Finanzvergehen mit Straftaten anderer Art Kumulierungspflicht vor. (T1) <br/>Veröff: EvBl 1972/253 S 471

11 Os 18/75OGH12.12.1975

nur T1

9 Os 137/76OGH09.12.1976

Beisatz: Nach der neuen Rechtslage. (T2)

13 Os 39/81OGH25.06.1981
12 Os 191/80OGH01.10.1981

Vgl auch; Veröff: EvBl 1982/66 S 216 = ZfRV 1983,308 (mit Anmerkung von Liebscher)

12 Os 15/82OGH22.04.1982

Vgl auch; Beisatz: Hier: getrennte Strafaussprüche in verschiedenen Rechtsgängen. (T3)

9 Os 31/84OGH03.04.1984

Vgl auch; nur T1

9 Os 98/85OGH23.10.1985

Vgl auch; Veröff: SSt 56/82

9 Os 161/85OGH18.12.1985

Vgl auch

10 Os 46/86OGH09.09.1986

Vgl auch

12 Os 158/87OGH30.06.1988
11 Os 63/94OGH07.06.1994

Beisatz: Eine Bedachtnahme auf frühere Abstrafungen (Zusatzstrafe) ist nur getrennt, nämlich bei Finanzvergehen einerseits (gemäß § 21 Abs 3 und Abs 4 FinStrG) und sonstigen gerichtlichen Straftaten andererseits (gemäß § 31 StGB) möglich. Wegen des beim Zusammentreffen von Finanzvergehen mit anderen gerichtlich strafbaren Handlungen geltenden Kumulierungsgrundsatzes ist eine wechselseitige Rücksichtnahme auf zeitlich nach der nunmehr zu ahndenden Tat erlittene Bestrafungen bzw die Verhängung von Zusatzstrafen zu Strafen betreffend die jeweils andere Deliktsgruppe nicht zulässig (Nichtigkeit des Strafausspruchs nach § 281 Abs 1 Z 11 StPO). (T4)

14 Os 108/95OGH08.08.1995

Vgl auch

14 Os 123/95OGH05.12.1995

Vgl auch; nur: § 21 Abs 3 FinStrG bezieht sich nur auf das Zusammentreffen zweier im Verhältnis der §§ 31, 40 StGB zueinander stehender Finanzvergehen. Selbst wenn daher bei zwei Urteilen, von denen eines wegen eines Nicht-Finanzvergehens, das zweite wegen eines Finanzvergehens erging, die Voraussetzungen der §§ 31, 40 StGB gegeben wären, kann die letztgenannte Gesetzesbestimmung nicht angewendet werden. (T5)

15 Os 85/96OGH11.06.1996

Vgl auch

14 Os 6/02OGH10.09.2002

Vgl auch; nur T1; Beis ähnlich wie T4

13 Os 101/16aOGH13.03.2017

Auch; Beis ähnlich wie T4

12 Os 131/17gOGH21.06.2018

Auch

Dokumentnummer

JJR_19650126_OGH0002_0100OS00005_6400000_001

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