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Protokoll von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt

Aktuelle FassungIn Kraft seit 08.10.2021

§ 0

Protokoll von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt

Kurztitel

Protokoll von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt

Kundmachungsorgan

BGBl. III Nr. 135/2018

Typ

Vertrag – Multilateral

§/Artikel/Anlage

§ 0

Inkrafttretensdatum

08.10.2021

Unterzeichnungsdatum

29.10.2010

Index

89/07 Umweltschutz

Langtitel

(Übersetzung)

Protokoll von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt

StF: BGBl. III Nr. 135/2018 (NR: GP XXVI RV 144 AB 155 S. 28 . BR: AB 9979 S. 881 .)

Änderung

BGBl. III Nr. 187/2018 (K - Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 40/2019 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 135/2019 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 193/2019 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 82/2020 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 171/2020 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 148/2021 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 26/2022 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 94/2022 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 10/2023 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 86/2023 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 167/2023 (K – Geltungsbereich)

Sprachen

Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch

Vertragsparteien

*Afghanistan III 135/2018 *Ägypten III 135/2018 *Albanien III 135/2018 *Angola III 135/2018 *Antigua/Barbuda III 135/2018 *Äquatorialguinea III 167/2023 *Argentinien III 135/2018 *Äthiopien III 135/2018 *Bahamas III 26/2022 *Bahrain III 26/2022 *Bangladesch III 10/2023 *Belarus III 135/2018 *Belgien III 135/2018 *Benin III 135/2018 *Bhutan III 135/2018 *Bolivien III 135/2018 *Botsuana III 135/2018 *Brasilien III 148/2021 *Bulgarien III 135/2018 *Burkina Faso III 135/2018 *Burundi III 135/2018 *China III 135/2018 *Côte d’Ivoire III 135/2018 *Dänemark III 135/2018 *Deutschland III 135/2018 *Dominikanische R III 135/2018 *Dschibuti III 135/2018 *Ecuador III 135/2018 *Eritrea III 40/2019 *Estland III 40/2019 *Eswatini III 135/2018 *EU III 135/2018 *Fidschi III 135/2018 *Finnland III 135/2018 *Frankreich III 135/2018 *Gabun III 135/2018 *Gambia III 135/2018 *Ghana III 135/2019 *Griechenland III 82/2020 *Guatemala III 135/2018 *Guinea III 135/2018 *Guinea-Bissau III 135/2018 *Guyana III 135/2018 *Honduras III 135/2018 *Indien III 135/2018 *Indonesien III 135/2018 *Irland III 86/2023 *Japan III 135/2018 *Jordanien III 135/2018 *Kambodscha III 135/2018 *Kamerun III 135/2018 *Kasachstan III 135/2018 *Katar III 135/2018 *Kenia III 135/2018 *Kirgisistan III 135/2018 *Kiribati III 148/2021 *Komoren III 135/2018 *Kongo III 135/2018 *Kongo/DR III 135/2018 *Korea/DVR III 193/2019 *Korea/R III 135/2018 *Kroatien III 135/2018 *Kuba III 135/2018 *Kuwait III 135/2018 *Laos III 135/2018 *Lesotho III 135/2018 *Libanon III 135/2018 *Liberia III 135/2018 *Luxemburg III 135/2018 *Madagaskar III 135/2018 *Malawi III 135/2018 *Malaysia III 40/2019 *Malediven III 135/2019 *Mali III 135/2018 *Malta III 135/2018 *Marokko III 94/2022 *Marshallinseln III 135/2018 *Mauretanien III 135/2018 *Mauritius III 135/2018 *Mexiko III 135/2018 *Mikronesien III 135/2018 *Moldau III 135/2018 *Mongolei III 135/2018 *Montenegro III 171/2020 *Mosambik III 135/2018 *Myanmar III 135/2018 *Namibia III 135/2018 *Nepal III 40/2019 *Nicaragua III 82/2020 *Niederlande III 135/2018 *Niger III 135/2018 *Nigeria III 94/2022 *Norwegen III 135/2018 *Oman III 171/2020 *Pakistan III 135/2018 *Palau III 135/2018 *Panama III 135/2018 *Peru III 135/2018 *Philippinen III 135/2018 *Portugal III 135/2018 *Ruanda III 135/2018 *Rumänien III 135/2019 *Salomonen III 193/2019 *Sambia III 135/2018 *Samoa III 135/2018 *São Tomé/Príncipe III 135/2018 *Saudi-Arabien III 171/2020 *Schweden III 135/2018 *Schweiz III 135/2018 *Senegal III 135/2018 *Serbien III 187/2018 *Seychellen III 135/2018 *Sierra Leone III 135/2018 *Simbabwe III 135/2018 *Slowakei III 135/2018 *Spanien III 135/2018 *St. Kitts/Nevis III 187/2018 *St. Lucia III 94/2022 *Südafrika III 135/2018 *Sudan III 135/2018 *Syrien III 135/2018 *Tadschikistan III 135/2018 *Tansania III 135/2018 *Togo III 135/2018 *Tonga III 193/2019 *Tschad III 135/2018 *Tschechische R III 135/2018 *Tunesien III 148/2021 *Turkmenistan III 171/2020 *Tuvalu III 187/2018 *Uganda III 135/2018 *Ukraine III 26/2022 *Ungarn III 135/2018 *Uruguay III 135/2018 *Vanuatu III 135/2018 *Venezuela III 187/2018 *Vereinigte Arabische Emirate III 135/2018 *Vereinigtes Königreich III 135/2018 *Vietnam III 135/2018 *Zentralafrikanische R III 187/2018

Sonstige Textteile

Der Nationalrat hat beschlossen:

1. Der Abschluss des gegenständlichen Staatsvertrages wird gemäß Art. 50 Abs. 1 Z 1 B-VG genehmigt.

2. Dieser Staatsvertrag ist im Sinne des Art. 50 Abs. 2 Z 4 B-VG durch Erlassung von Gesetzen zu erfüllen.

Ratifikationstext

(Anm.: letzte Anpassung durch Kundmachung BGBl. III Nr. 148/2021)

Die vom Bundespräsidenten unterzeichnete und vom Bundeskanzler gegengezeichnete Ratifikationsurkunde wurde am 20. Juli 2018 beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegt; das Protokoll tritt gemäß seinem Art. 33 Abs. 2 für Österreich mit 18. Oktober 2018 in Kraft.

Nach Mitteilungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen haben dieses Protokoll weiters ratifiziert, angenommen, genehmigt bzw. sind ihm beigetreten:

Afghanistan, Ägypten, Albanien, Angola, Antigua und Barbuda, Argentinien, Äthiopien, Belarus, Belgien, Benin, Bhutan, Bolivien, Botsuana, Bulgarien, Burkina Faso, Burundi, China (unter Ausschluss der Anwendbarkeit auf die Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macao), Côte d'Ivoire, Dänemark (unter Ausschluss der Anwendbarkeit auf die Färöer und Grönland), Deutschland, Dominikanische Republik, Dschibuti, Ecuador, Eswatini, Europäische Union, Fidschi, Finnland, Frankreich, Gabun, Gambia, Guatemala, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Honduras, Indien, Indonesien, Japan, Jordanien, Kambodscha, Kamerun, Kasachstan, Katar, Kenia, Kirgisistan, Komoren, Kongo, Demokratische Republik Kongo, Republik Korea, Kroatien, Kuba, Kuwait, Demokratische Volksrepublik Laos, Lesotho, Libanon, Liberia, Luxemburg, Madagaskar, Malawi, Mali, Malta, Marshallinseln, Mauretanien, Mauritius, Mexiko, Föderierte Staaten von Mikronesien, Republik Moldau, Mongolei, Mosambik, Myanmar, Namibia, Niederlande (für den europäischen und den karibischen Teil (die Inseln Bonaire, Sint Eustatius und Saba) der Niederlande), Niger, Norwegen, Pakistan, Palau, Panama, Peru, Philippinen, Portugal, Ruanda, Sambia, Samoa, São Tomé und Príncipe, Schweden, Schweiz, Senegal, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Slowakei, Spanien, Südafrika, Sudan, Arabische Republik Syrien, Tadschikistan, Vereinigte Republik Tansania, Togo, Tschad, Tschechische Republik, Uganda, Ungarn, Uruguay, Vanuatu, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich, Vietnam.

Vorbehalte und Erklärungen anderer Vertragsparteien sowie Einsprüche und Einwendungen sind in englischer und französischer Sprache auf der Website der Vereinten Nationen unter http://treaties.un.org/ abrufbar [CHAPTER XXVII.8.b] :

Argentinien, Brasilien, Europäische Union, Frankreich, Syrien

Präambel/Promulgationsklausel

DIE VERTRAGSPARTEIEN DIESES PROTOKOLLS –

ALS Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt1, im Folgenden als „Übereinkommen“ bezeichnet;

EINGEDENK DER TATSACHE, dass die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile eines der drei wesentlichen Ziele des Übereinkommens ist, und IN DER ERKENNTNIS, dass dieses Protokoll die Erreichung dieses Zieles im Rahmen des Übereinkommens verfolgt;

IN BEKRÄFTIGUNG der souveränen Rechte der Staaten in Bezug auf ihre natürlichen Ressourcen und im Einklang mit dem Übereinkommen;

FERNER EINGEDENK des Artikels 15 des Übereinkommens;

IN ANERKENNUNG des wichtigen Beitrags zur nachhaltigen Entwicklung, der durch die Weitergabe von Technologie und die Zusammenarbeit zum Aufbau von Forschungs- und Innovationskapazitäten im Hinblick auf die Steigerung des Wertes genetischer Ressourcen in Entwicklungsländern in Übereinstimmung mit den Artikeln 16 und 19 des Übereinkommens geleistet wird;

IN DER ERKENNTNIS, dass das öffentliche Bewusstsein für den wirtschaftlichen Wert der Ökosysteme und der biologischen Vielfalt sowie das ausgewogene und gerechte Teilen dieses wirtschaftlichen Wertes mit den Hütern der biologischen Vielfalt wichtige Anreize für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sind;

IN ANERKENNUNG des Beitrags, den der Zugang und die Aufteilung der Vorteile zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt, zur Beseitigung der Armut und zu ökologischer Nachhaltigkeit und somit auch zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele leisten können;

IN ANERKENNUNG des Zusammenhangs zwischen dem Zugang zu genetischen Ressourcen und der ausgewogenen und gerechten Aufteilung der sich aus der Nutzung dieser Ressourcen ergebenden Vorteile;

IN ANERKENNUNG der Tatsache, wie wichtig es ist, im Hinblick auf den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile Rechtssicherheit zu schaffen;

FERNER IN ANERKENNUNG der Bedeutung der Förderung von Gerechtigkeit und Ausgewogenheit bei der Aushandlung einvernehmlich festgelegter Bedingungen zwischen Bereitstellern und Nutzern genetischer Ressourcen;

SOWIE IN ANERKENNUNG der wichtigen Rolle der Frau bei dem Zugang und der Aufteilung der Vorteile sowie IN BESTÄTIGUNG der Notwendigkeit einer vollen Beteiligung der Frau auf allen Ebenen der politischen Entscheidung und Umsetzung im Bereich der Erhaltung der biologischen Vielfalt;

ENTSCHLOSSEN, die wirksame Durchführung der Bestimmungen des Übereinkommens über den Zugang und die Aufteilung der Vorteile weiter zu fördern;

IN ANERKENNUNG der Tatsache, dass eine innovative Lösung hinsichtlich der ausgewogenen und gerechten Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung von genetischen Ressourcen und sich auf genetische Ressourcen beziehendem traditionellem Wissen, die grenzüberschreitend vorkommen oder für die eine auf Kenntnis der Sachlage gegründete vorherige Zustimmung nicht erteilt oder erlangt werden kann, erforderlich ist;

IN ANERKENNUNG der Bedeutung genetischer Ressourcen für die Ernährungssicherheit, die öffentliche Gesundheit, die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Minderung des Klimawandels sowie die Anpassung an ihn;

IN ANERKENNUNG des besonderen Charakters der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft, ihrer typischen Merkmale und Probleme, die spezielle Lösungen erfordern;

IN ANERKENNUNG der gegenseitigen Abhängigkeit aller Staaten voneinander in Bezug auf genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft sowie ihres besonderen Charakters und ihrer Bedeutung für die Erreichung der weltweiten Ernährungssicherheit und für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft im Zusammenhang mit der Armutsbekämpfung und dem Klimawandel und in Anerkennung der grundlegenden Rolle des Internationalen Vertrags über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft und der Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft der FAO in dieser Hinsicht;

EINGEDENK der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005)2 der Weltgesundheitsorganisation und der Tatsache, wie wichtig es ist, den Zugang zu menschlichen Krankheitserregern für Gesundheitsvorsorge- und Gesundheitsschutzmaßnahmen zu gewährleisten;

IN ANERKENNUNG der laufenden Arbeiten in anderen internationalen Gremien, die in Zusammenhang mit dem Zugang und der Aufteilung der Vorteile stehen;

UNTER HINWEIS auf das durch den im Einklang mit dem Übereinkommen entwickelten Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft eingerichtete multilaterale System des Zugangs und der Aufteilung der Vorteile;

IN DER ERKENNTNIS, dass sich die internationalen Regelungen, die in Zusammenhang mit dem Zugang und der Aufteilung der Vorteile stehen, wechselseitig stützen sollen, um die Ziele des Übereinkommens zu erreichen;

EINGEDENK des Artikels 8 Buchstabe j des Übereinkommens, soweit er sich auf sich auf genetische Ressourcen beziehendes traditionelles Wissen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung dieses Wissens bezieht;

IN KENNTNIS der wechselseitigen Beziehung zwischen genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen, ihres untrennbaren Charakters für die indigenen und ortsansässigen Gemeinschaften und der Bedeutung des traditionellen Wissens für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie für die nachhaltige Sicherung der Existenzgrundlagen dieser Gemeinschaften;

IN ANERKENNUNG der Vielfalt der Umstände, unter denen indigene und ortsansässige Gemeinschaften Träger oder Eigentümer sich auf genetische Ressourcen beziehenden traditionellen Wissens sind;

EINGEDENK dessen, dass es das Recht der indigenen und ortsansässigen Gemeinschaften ist, die rechtmäßigen Träger ihres sich auf genetische Ressourcen beziehenden traditionellen Wissens innerhalb ihrer Gemeinschaften zu bestimmen;

FERNER IN ANERKENNUNG der einzigartigen Umstände, unter denen sich auf genetische Ressourcen beziehendes Wissen, das Ausdruck eines reichen kulturellen Erbes ist, welches für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt von Belang ist, in Staaten in mündlicher, schriftlicher oder anderer Form bewahrt wird;

IN KENNTNIS der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker,

UNTER BEKRÄFTIGUNG der Tatsache, dass dieses Protokoll nicht so auszulegen ist, als verringere oder beseitige es die bestehenden Rechte indigener und ortsansässiger Gemeinschaften –

SIND WIE FOLGT ÜBEREINGEKOMMEN:

___________________________

1 Kundgemacht in BGBl. Nr. 213/1995.

2 Kundgemacht in BGBl. III Nr. 98/2008 idF BGBl. III Nr. 182/2016.

Zuletzt aktualisiert am

07.02.2024

Gesetzesnummer

20010305

Dokumentnummer

NOR40238189

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