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Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihre Entsorgung

Aktuelle FassungIn Kraft seit 26.10.1999

1. Die Vorgangsweise für die Änderung oder Anpassung der Abfalllisten, die in den Anlagen VIII und IX zum Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung enthalten sind, wurde als Anlage 10 dokumentiert. 2. Vorbehalte, Erklärungen etc. der Vertragsparteien wurden mit Stichtag 11.5.2013 eingearbeitet.

§ 0

Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihre Entsorgung

Kurztitel

Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihre Entsorgung

Kundmachungsorgan

BGBl. Nr. 229/1993 zuletzt geändert durch BGBl. III Nr. 6/2000

Typ

Vertrag – Multilateral

§/Artikel/Anlage

§ 0

Inkrafttretensdatum

26.10.1999

Unterzeichnungsdatum

22.03.1989

Index

89/07 Umweltschutz

Langtitel

(Übersetzung)

BASLER ÜBEREINKOMMEN ÜBER DIE KONTROLLE DER GRENZÜBERSCHREITENDEN VERBRINGUNG GEFÄHRLICHER ABFÄLLE UND IHRER ENTSORGUNG

StF: BGBl. Nr. 229/1993 (NR: GP XVIII RV 548 AB 730 S. 85 . BR: AB 4357 S. 560 .)

Änderung

BGBl. Nr. 172/1994 (K – Geltungsbereich)

BGBl. Nr. 709/1994 (K – Geltungsbereich)

BGBl. Nr. 957/1994

BGBl. III Nr. 5/2000 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 6/2000 Ä1 (NR: GP XX RV 1751 AB 2082 S. 180 . BR: AB 6020 S. 657 .)

BGBl. III Nr. 77/2006 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 46/2010 (NR: GP XXIV RV 52 AB 98 S. 16 . BR: AB 8082 S. 768 .)

BGBl. III Nr. 119/2010 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 68/2013 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 128/2013 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 153/2019 (K über IDAT)

BGBl. III Nr. 96/2024 (K – Geltungsbereich Ä1)

BGBl. III Nr. 102/2024 (betrifft engl., franz. und span. Sprachfassung)

Sprachen

Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch

Vertragsparteien

*Afghanistan III 128/2013 *Ägypten 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Albanien III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Algerien III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Andorra III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Antigua/Barbuda 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Äquatorialguinea III 77/2006 *Argentinien 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Armenien III 77/2006 *Aserbaidschan III 77/2006 *Äthiopien III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Australien 229/1993 *Bahamas 229/1993 *Bahrain 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Bangladesch 172/1994 *Barbados III 5/2000 *Belarus III 77/2006 *Belgien 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Belize III 5/2000 *Benin III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Bhutan III 77/2006 *Bolivien III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Bosnien-Herzegowina III 77/2006 *Botsuana III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Brasilien 229/1993, III 96/2024 Ä1 *Brunei III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Bulgarien III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Burkina Faso III 5/2000 *Burundi III 5/2000 *Cabo Verde III 5/2000 *Chile 229/1993, III 153/2019 Ä1 *China 229/1993, III 5/2000, III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Costa Rica III 5/2000, III 96/2024 Ä1 *Côte d’Ivoire III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Dänemark 709/1994, III 119/2010, III 153/2019 Ä1 *Deutschland III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Dominica III 5/2000 *Dominikanische R III 77/2006, III 96/2024 Ä1 *Dschibuti III 77/2006 *Ecuador 172/1994, III 153/2019 Ä1 *El Salvador 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Eritrea III 77/2006 *Estland 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Eswatini III 77/2006 *EU III 153/2019 Ä1 *EWG 709/1994 *Finnland 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Frankreich 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Gabun III 119/2010 *Gambia III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Georgien III 5/2000 *Ghana III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Griechenland III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Guatemala III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Guinea III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Guinea-Bissau III 77/2006 *Guyana III 77/2006 *Honduras III 5/2000 *Indien 229/1993 *Indonesien 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Irak III 68/2013 *Iran 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Irland 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Island III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Israel III 5/2000 *Italien 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Jamaika III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Japan 172/1994 *Jemen III 5/2000 *Jordanien 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Kambodscha III 77/2006 *Kamerun III 77/2006 *Kanada 229/1993 *Kasachstan III 77/2006 *Katar III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Kenia III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Kirgisistan III 5/2000 *Kiribati III 77/2006 *Kolumbien III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Komoren III 5/2000 *Kongo III 5/2000, III 119/2010, III 153/2019 Ä1 *Korea/DVR III 119/2010 *Korea/R 709/1994 *Kroatien III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Kuba III 5/2000 *Kuwait III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Laos III 119/2010 *Lesotho III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Lettland 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Libanon III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Liberia III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Libyen III 77/2006 *Liechtenstein 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Litauen III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Luxemburg 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Madagaskar III 5/2000 *Malawi 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Malaysia 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Malediven 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Mali III 77/2006 *Malta III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Marokko III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Marshallinseln III 77/2006 *Mauretanien III 5/2000 *Mauritius 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Mexiko 229/1993, III 96/2024 Ä1 *Mikronesien III 5/2000 *Moldau III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Monaco 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Mongolei III 5/2000 *Montenegro III 119/2010, III 153/2019 Ä1 *Mosambik III 5/2000 *Namibia III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Nauru III 77/2006 *Nepal III 5/2000 *Neuseeland III 5/2000, III 77/2006, III 153/2019 Ä1 *Nicaragua III 5/2000, III 96/2024 Ä1 *Niederlande 172/1994, III 119/2010, III 153/2019 Ä1 *Niger III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Nigeria 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Nordmazedonien III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Norwegen 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Oman III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Pakistan III 5/2000 *Palau III 68/2013 *Panama 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Papua-Neuguinea III 5/2000 *Paraguay III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Peru 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Philippinen 172/1994 *Polen 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Portugal 709/1994, III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Ruanda III 77/2006 *Rumänien 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Russische F III 5/2000 *Sambia III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Samoa III 77/2006 *Saudi-Arabien 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Schweden 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Schweiz 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Senegal 172/1994 *Serbien III 153/2019 Ä1 *Serbien-Montenegro III 77/2006 *Seychellen 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Sierra Leone III 96/2024 Ä1 *Simbabwe III 68/2013 *Singapur III 5/2000 *Slowakei 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Slowenien 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Somalia III 119/2010 *Spanien 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Sri Lanka 229/1993, III 153/2019 Ä1 *St. Kitts/Nevis III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *St. Lucia 172/1994, III 153/2019 Ä1 *St. Vincent/Grenadinen III 5/2000 *Südafrika 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Sudan III 77/2006 *Suriname III 68/2013 *Syrien 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Tansania 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Thailand III 5/2000, III 96/2024 Ä1 *Togo III 77/2006 *Tonga III 119/2010 *Trinidad/Tobago 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Tschad III 77/2006 *Tschechische R 172/1994, III 153/2019 Ä1 *Tschechoslowakei 229/1993 *Tunesien III 5/2000, III 153/2019 Ä1 *Türkei 709/1994, III 153/2019 Ä1 *Turkmenistan III 5/2000 *Uganda III 5/2000 *Ukraine III 5/2000 *Ungarn 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Uruguay 229/1993, III 153/2019 Ä1 *Usbekistan III 5/2000 *Venezuela III 5/2000 *Vereinigte Arabische Emirate 172/1994 *Vereinigtes Königreich 709/1994, III 5/2000, III 77/2006, III 119/2010, III 128/2013, III 153/2019 Ä1 *Vietnam III 5/2000 *Zentralafrikanische R III 77/2006 *Zypern 229/1993, III 119/2010, III 153/2019 Ä1

Sonstige Textteile

Der Nationalrat hat beschlossen:

1. Der Abschluß des nachstehenden Staatsvertrages: Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung samt Anlagen wird genehmigt.

2. Dieser Staatsvertrag ist im Sinne des Art. 50 Abs. 2 B-VG durch Erlassung von Gesetzen zu erfüllen.

Ratifikationstext

(Anm.: letzte Anpassung durch Kundmachung BGBl. III Nr. 128/2013)

Die vom Bundespräsidenten unterzeichnete und vom Bundeskanzler gegengezeichnete Ratifikationsurkunde wurde am 12. Jänner 1993 beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegt; das Übereinkommen tritt gemäß seinem Art. 25 Abs. 2 für Österreich mit 12. April 1993 in Kraft.

Nach Mitteilungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen haben folgende weitere Staaten das Übereinkommen ratifiziert, angenommen bzw. genehmigt oder sind ihm beigetreten: Argentinien, Australien, Bahamas, Bahrain, Brasilien, Chile, China, El Salvador, Estland, Finnland, Frankreich, Indien, Jordanien, Kanada, Lettland, Liechtenstein, Malediven, Mexiko, Monaco, Nigeria, Norwegen, Panama, Polen, Rumänien, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Sri Lanka, Syrien, Tschechoslowakei, Ungarn, Uruguay, Zypern.

Folgende Staaten haben anläßlich der Hinterlegung der Ratifikations- bzw. Beitrittsurkunde Erklärungen abgegeben:

Algerien:

Die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Algerien erklärt, in Bezug auf Art. 20 Abs. 2 des Übereinkommens, dass in jedem Fall das Einverständnis aller betroffenen Vertragsparteien notwendig ist, um einen Streitfall dem Internationalen Gerichtshof oder der Schiedsgerichtsbarkeit zu unterbreiten.

Andorra:

Als zuständige Behörde für die Durchführung von Art. 5 des Übereinkommens wurde das „Ministry of Agriculture and Environment“ bestimmt.

CHILE:

Die Regierung von Chile ist der Ansicht, daß die Bestimmungen des Übereinkommens mit den Grundsätzen vollkommen übereinstimmen, die den von Chile im Rahmen des in Art. IX des Antarktisvertrags vorgesehenen Konsultationsmechanismus angenommenen Empfehlungen zugrundeliegen. Sie dienen auch dazu das Regelungssystem, das Chile durch verschiedene internationale Verträge über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle errichtet hat, zu festigen und zu ergänzen. Sein Geltungsbereich umfaßt sowohl das kontinentale Staatsgebiet als auch das südlich des 60. Breitengrades gelegene Hoheitsgebiet entsprechend Art. 4 Abs. 6 der gegenständlichen Konvention.

China:

Einer weiteren Mitteilung des Generalsekretärs zufolge findet auf Grund von Erklärungen des Vereinigten Königreichs und der Volksrepublik China das Übereinkommen auf die Sonderverwaltungsregion Hongkong weiterhin Anwendung.

Einer weiteren Mitteilung des Generalsekretärs zufolge hat die Volksrepublik China am 15. Dezember 1999 erklärt, dass das Übereinkommen auf die Sonderverwaltungsregion Macao weiterhin Anwendung findet.

Dänemark:

Dänemark hat am 30. April 2008 den Geltungsbereich des Übereinkommens auf Grönland und die Färöer Inseln ausgedehnt.

Deutschland:

Deutschland geht davon aus, daß die Bestimmungen in Art. 4 Abs. 12 des Übereinkommens in keiner Weise die Ausübung der Schifffahrtsrechte und -freiheiten, wie sie nach Völkerrecht gewährleistet sind, beeinträchtigen. Demzufolge ist Deutschland der Ansicht, daß nichts in diesem Übereinkommen einer Mitteilung an oder die Zustimmung eines Staates für die Durchfahrt von gefährlichen Abfällen auf einem Schiff unter der Flagge einer Partei bedarf, wenn diese ihr Recht auf eine friedliche Durchfahrt durch das Küstenmeer oder die Freiheit der Schifffahrt in einer ausschließlichen Wirtschaftszone nach dem Völkerrecht ausübt.

Indonesien:

Eingedenk der Notwendigkeit, die bestehenden nationalen Gesetze und Vorschriften anzupassen, werden die Bestimmungen des Artikels 3 (1) dieses Übereinkommens von Indonesien nur nach Erlaß und Inkrafttreten der revidierten Gesetze und Vorschriften durchgeführt.

ITALIEN:

Erklärung:

Die Regierung Italiens erklärt ferner, daß sie die Errichtung eines weltweiten Kontrollsystems für die umweltgerechte Behandlung der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle befürwortet.

Einwand :

Die Regierung Italiens, unter Ausdruck ihrer Einwände gegenüber den anläßlich der Unterzeichnung durch die Regierungen von Kolumbien, Ecuador, Mexiko, Uruguay und Venezuela abgegebenen Erklärungen sowie anderer, in Hinkunft abzugebender und ähnlich lautender Erklärungen, ist der Auffassung, daß keine Bestimmung dieses Übereinkommens als Beschränkung von völkerrechtlich anerkannten Schiffahrtsrechten ausgelegt werden darf. Dementsprechend ist eine Vertragspartei nicht verpflichtet, irgendeinem anderen Staat die einfache Durchfahrt durch das Küstenmeer oder die Ausübung der freien Seefahrt in der ausschließlichen Wirtschaftszone durch ein beflaggtes Seefahrzeug, welches gefährliche Abfälle geladen hat, zu notifizieren oder die Zustimmung hiefür einzuholen.

Japan:

Die Regierung Japans erklärt, daß das Baseler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung keinesfalls im Sinne des Erfordernisses einer Ankündigung an einen oder einer Zustimmung durch einen Staat für den lediglichen Transit gefährlicher Abfälle oder anderer Abfälle auf einem Seefahrzeug, das Schifffahrtsrechte und -freiheiten genießt, zu interpretieren ist, da Paragraph 12 des Artikels 4 des genannten Übereinkommens bestimmt, daß nichts in dem Übereinkommen in irgendeiner Weise die durch das Völkerrecht vorgesehene und in den relevanten internationalen Instrumenten enthaltene Ausübung der Schiffahrtsrechte und –freiheiten beeinträchtigen soll.

Kolumbien:

Gemäß Art. 26 Abs. 2 des Übereinkommens erklärt Kolumbien für Zwecke der Durchführung dieses internationalen Instruments, daß Artikel 81 der Politischen Verfassung Kolumbiens die Einfuhr von Nuklearrückständen und toxischen Abfällen in das Staatsgebiet verbietet.

Kuba:

Zu Art. 20 des Übereinkommens erklärt Kuba, daß Streitigkeiten zwischen Vertragsparteien über die Auslegung oder Einhaltung dieses Übereinkommens oder eines dazugehörigen Protokolls durch Verhandlung auf diplomatischem Wege beigelegt oder einem Schiedsverfahren unter den in Anlage VI über das Schiedsverfahren festgelegten Bedingungen unterbreitet werden.

LUXEMBURG:

Zuständige Behörde in Luxemburg für die Durchführung von Art. 5 des Übereinkommens ist die „Environmental Administration, Wastes Division.“

Niederlande:

Das Königreich der Niederlande erklärt in Übereinstimmung mit Art. 20 Abs. 3 des Basler Übereinkommens über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung, dass es beide in diesem Absatz erwähnten Mittel zur Streitbeilegung als bindend im Verhältnis zu jeder Partei anerkennt, die eines oder beide Mittel zur Streitbeilegung anerkennt.

NORWEGEN:

Norwegen anerkennt die in Art. 20 Abs. 3 lit. a und b des Übereinkommens festgelegten, verbindlichen Mittel zur friedlichen Streitbeilegung, durch

  1. a) Vorlage der Streitigkeit an den Internationalen Gerichtshof und/oder
  2. b) Schiedsgerichtsbarkeit nach den in Anlage VI festgelegten Verfahren.

POLEN:

Mit Bezug auf Art. 20 Abs. 2 des Übereinkommens erklärt die polnische Regierung, daß sie von Rechts wegen die Schiedsgerichtsbarkeit nach den in Anlage VI des Übereinkommens festgelegten Verfahren und Bedingungen als obligatorisch anerkennt.

Portugal:

Portugal hat am 28. Juni 1999 den Geltungsbereich des Übereinkommens auf Macao ausgedehnt.

RUMÄNIEN:

In Übereinstimmung mit Art. 26 Abs. 2 des Übereinkommens erklärt Rumänien, daß der Import und die Entsorgung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle auf seinem Staatsgebiet nur nach vorheriger Genehmigung durch die zuständigen rumänischen Behörden erfolgen kann.

Singapur:

Singapur erklärt, daß in Übereinstimmung mit Art. 4 Abs. 12 die Bestimmungen des Übereinkommens in keiner Weise die Ausübung der Schifffahrtsrechte und -freiheiten, wie sie nach Völkerrecht gewährleistet sind, beeinträchtigen. Demzufolge verlangt nichts in diesem Übereinkommen die Mitteilung an oder die Zustimmung irgendeines Staates für die Durchfahrt eines Schiffes unter der Flagge einer Partei, wenn diese die Durchfahrtsrechte durch das Küstenmeer oder die Freiheit der Schifffahrt in der ausschließlichen Wirtschaftszone nach Völkerrecht ausübt.

St. Kitts und Nevis:

Mit Bezug auf Art. 20 Abs. 2 des Übereinkommens erklärt St. Kitts und Nevis, daß es die Schiedsgerichtsbarkeit nach den in Anlage VI des Übereinkommens festgelegten Verfahren und Bedingungen als obligatorisch anerkennt.

SPANIEN:

Die spanische Regierung erklärt in Übereinstimmung mit Art. 26 Abs. 2 des Übereinkommens, daß die Bezeichnung des unerlaubten Verkehrs mit gefährlichen Abfällen oder anderen Abfällen als eine Straftat, wie sie unter Art. 4 Abs. 3 als eine Verpflichtung der Vertragsparteien begründet wurde, im allgemeinen Rahmen der spezifischen Strafrechtsreform durchgeführt werden wird.

VEREINIGTES KÖNIGREICH:

Die Regierung des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland erklärt, daß die Bestimmungen des Übereinkommens im Sinne von Art. 4 Abs. 12 in keiner Weise die völkerrechtsgemäße Ausübung von Seefahrtsrechten beeinträchtigen. Dementsprechend bedarf nichts in diesem Übereinkommen der Notifizierung oder Zustimmung für den Transit gefährlicher Abfälle auf einem Schiff unter der Flagge einer Vertragspartei in völkerrechtskonformer Ausübung von Rechten der freien Durchfahrt durch das Küstenmeer oder der Ausübung der freien Seefahrt in der ausschließlichen Wirtschaftszone.

Das Vereinigte Königreich hat am 30. Oktober 1995 den Geltungsbereich des Übereinkommens auf Hongkong ausgedehnt.

Einer weiteren Mitteilung des Generalsekretärs zufolge findet auf Grund von Erklärungen des Vereinigten Königreichs und der Volksrepublik China das Übereinkommen auf die Sonderverwaltungsregion Hongkong weiterhin Anwendung.

Ferner hat das Vereinigte Königreich am 12. Dezember 2001 bzw. 27. November 2002 mitgeteilt, dass das Übereinkommen auf die Insel Man bzw. Guernsey Anwendung findet.

Ferner hat das Vereinigte Königreich am 6. September 2006 bzw. 14. September 2007 mitgeteilt, dass das Übereinkommen auf die Souveräne Stützpunkte Akrotiri und Dhekelia auf der Insel Zypern bzw. Jersey Anwendung findet.

Ferner hat das Vereinigte Königreich den Geltungsbereich des Übereinkommens am 11. April 2013 auf Gibraltar ausgedehnt.

Präambel/Promulgationsklausel

PRÄAMBEL

Die Vertragsparteien dieses Übereinkommens -

im Bewußtsein des Risikos einer durch gefährliche Abfälle und andere Abfälle und ihre grenzüberschreitende Verbringung verursachten Schädigung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt

eingedenk der wachsenden Bedrohung, welche die zunehmende Erzeugung und Vielfalt gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle und deren grenzüberschreitende Verbringung für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellen,

sowie eingedenk dessen, daß die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor den mit solchen Abfällen verbundenen Gefahren am wirksamsten dadurch geschützt werden, daß die Erzeugung solcher Abfälle nach Menge und/oder gefährlichen Eigenschaften auf ein Mindestmaß beschränkt wird,

überzeugt, daß die Staaten die notwendigen Maßnahmen treffen sollen, um sicherzustellen, daß die Behandlung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle einschließlich ihrer grenzüberschreitenden Verbringung und ihrer Entsorgung unabhängig vom Ort der Entsorgung mit dem Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vereinbar ist,

in der Erkenntnis, daß die Staaten dafür sorgen sollen, daß der Erzeuger seine Pflichten in bezug auf Beförderung und Entsorgung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle so erfüllt, wie es – unabhängig vom Ort der Entsorgung – mit dem Schutz der Umwelt vereinbar ist,

in voller Anerkennung des souveränen Rechts jedes Staates, die Einfuhr von aus dem Ausland stammenden gefährlichen Abfällen und anderen Abfällen in sein Hoheitsgebiet oder die Entsorgung in seinem Hoheitsgebiet zu verbieten,

sowie in Anerkennung des wachsenden Wunsches nach einem Verbot der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle in andere Staaten, insbesondere Entwicklungsländer, und ihrer Entsorgung in solchen Staaten,

In Anerkennung des Umstandes, daß bei der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle, insbesondere nach Entwicklungsländern, in hohem Maße die Gefahr besteht, daß keine umweltgerechte Behandlung der gefährlichen Abfälle gemäß den Anforderungen dieses Übereinkommens erfolgt.

überzeugt, daß gefährliche Abfälle und andere Abfälle in dem Staat entsorgt werden sollen, in dem sie erzeugt wurden, soweit dies mit einer umweltgerechten und wirksamen Behandlung vereinbar ist,

sowie in dem Bewußtsein, daß eine grenzüberschreitende Verbringung solcher Abfälle aus dem Erzeugerstaat in einen anderen Staat nur erlaubt werden soll, wenn sie unter Bedingungen erfolgt, welche die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht gefährden und mit diesem Übereinkommen vereinbar sind,

in der Erwägung, daß eine verstärkte Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle ihrer umweltgerechten Behandlung und einer Verringerung des Umfangs der grenzüberschreitenden Verbringung förderlich sein wird,

überzeugt, daß die Staaten Maßnahmen für einen zweckdienlichen Austausch von Informationen und eine wirksame Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle aus und nach diesen Staaten treffen sollen,

in der Erkenntnis, daß in mehreren internationalen und regionalen Übereinkünften die Frage des Schutzes und der Bewahrung der Umwelt im Zusammenhang mit der Durchfuhr gefährlicher Güter behandelt wurde,

unter Berücksichtigung der Erklärung der Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen (Stockholm, 1972), der vom Verwaltungsrat des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) mit Beschluß 14/30 vom 17. Juni 1987 angenommenen Kairoer Richtlinien und Grundsätze für die umweltgerechte Behandlung gefährlicher Abfälle, der 1957 abgefaßten und alle zwei Jahre auf den neuesten Stand gebrachten Empfehlungen des Sachverständigenausschusses der Vereinten Nationen über die Beförderung gefährlicher Güter der im Rahmen der Vereinten Nationen angenommenen einschlägigen Empfehlungen, Erklärungen, Übereinkünfte und Regelungen und der von anderen internationalen und regionalen Organisationen durchgeführten Arbeiten und Untersuchungen,

eingedenk des Geistes, der Grundsätze, der Ziele und der Aufgaben der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen auf ihrer siebenunddreißigsten Tagung (1982) als ethische Richtschnur zum Schutz der menschlichen Umwelt und der Erhaltung der natürlichen Ressourcen angenommenen Weltcharta der Natur,

in Bekräftigung der Tatsache, daß die Staaten für die Erfüllung ihrer internationalen Verpflichtungen betreffend den Schutz der menschlichen Gesundheit und den Schutz und die Bewahrung der Umwelt verantwortlich sind und nach dem Völkerrecht hierfür haften,

in der Erkenntnis, daß bei einer wesentlichen Verletzung dieses Übereinkommens oder eines dazugehörigen Protokolls das einschlägige internationale Vertragsrecht zur Anwendung gelangt,

im Bewußtsein der Notwendigkeit, umweltgerechte, abfallarme Technologien, Verwertungsverfahren, gute Bewirtschaftungs- und Behandlungssysteme weiterzuentwickeln und -anzuwenden, um die Erzeugung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle auf ein Mindestmaß zu beschränken,

sowie in dem Bewußtsein, daß sich die internationale Gemeinschaft in zunehmendem Maße mit der Notwendigkeit befaßt, die grenzüberschreitende Verbringung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle streng zu kontrollieren, und mit der Notwendigkeit, diese Verbringung soweit wie möglich auf ein Mindestmaß zu beschränken,

besorgt über das Problem des unerlaubten grenzüberschreitenden Verkehrs mit gefährlichen Abfällen und anderen Abfällen,

sowie unter Berücksichtigung der begrenzten Möglichkeiten der Entwicklungsländer, gefährliche Abfälle und andere Abfälle zu behandeln,

in Anerkennung der Notwendigkeit, die Weitergabe von Technologie, insbesondere an Entwicklungsländer, für die sachgerechte Behandlung von im Inland angefallenen gefährlichen Abfällen und anderen Abfällen entsprechend dem Geist der Kairoer Richtlinien und dem Beschluß 14/16 des Verwaltungsrats des UNEP über die Förderung der Weitergabe von Umweltschutztechnologien zu fördern,

sowie in Anerkennung der Tatsache, daß gefährliche Abfälle und andere Abfälle in Übereinstimmung mit einschlägigen internationalen Übereinkünften und Empfehlungen befördert werden sollen,

sowie in der Überzeugung, daß die grenzüberschreitende Verbringung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle nur erlaubt werden soll, wenn die Beförderung und die endgültige Entsorgung solcher Abfälle umweltgerecht erfolgen,

und in dem festen Willen, durch strenge Kontrollen die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor den nachteiligen Folgen zu schützen, die sich aus der Erzeugung und Behandlung gefährlicher Abfälle und anderer Abfälle ergeben können -

HABEN FOLGENDES VEREINBART:

Anmerkung

1. Die Vorgangsweise für die Änderung oder Anpassung der Abfalllisten, die in den Anlagen VIII und IX zum Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung enthalten sind, wurde als Anlage 10 dokumentiert.

2. Vorbehalte, Erklärungen etc. der Vertragsparteien wurden mit Stichtag 11.5.2013 eingearbeitet.

Schlagworte

e-rk3

Bewirtschaftungssystem

Zuletzt aktualisiert am

28.06.2024

Gesetzesnummer

10010756

Dokumentnummer

NOR30000475

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