OGH 5Ob610/80 (RS0032198)

OGH5Ob610/8021.10.1980

Rechtssatz

Die Vertragsstrafe gebührt auch dann, wenn kein Schaden eingetreten ist. Ein sie übersteigender Schaden kann nur nach Art 8 Nr 3 der 4.EVHGB und dann begehrt werden, wenn die Konventionalstrafe bloß als Mindestersatz vereinbart wurde.

Normen

ABGB §1336 B
4.EVHGB Art8 Nr3

5 Ob 610/80OGH21.10.1980
6 Ob 820/80OGH30.03.1981

nur: Die Vertragsstrafe gebührt auch dann, wenn kein Schaden eingetreten ist. (T1) <br/>Veröff: SZ 54/46

5 Ob 735/81OGH17.11.1981

Vgl; Beisatz: Ersatz des übersteigenden Schadens setzt aber die Behauptung und den Beweis voraus, daß die einzelnen Schadenspositionen durch die Vertragsstrafe nicht gedeckt sind. (T2)

5 Ob 531/84OGH26.02.1985
14 ObA 82/87OGH17.06.1987

nur T1; Veröff: WBl 1987,341 = ZAS 1988/17 S 132 (Werlinger) = DRdA 1990,49 (W Holzer) = Arb 10669

9 ObA 160/94OGH14.09.1994

Beisatz: § 48 ASGG (T3)

9 ObA 104/97bOGH11.06.1997

nur T1; Veröff: SZ 70/110

3 Ob 87/99mOGH29.01.2001

nur T1

9 Ob 117/03aOGH08.10.2003

Auch

8 Ob 119/19mOGH24.01.2020

Vgl; Beisatz: Es kann seit dem Inkrafttreten des § 1336 Abs 3 ABGB in der Fassung des HRÄG BGBl I 120/2005 grundsätzlich neben einer Konventionalstrafe auch den Ersatz eines übersteigenden Schadens geltend machen. (T4)<br/>Beisatz: Diese Regelung stellt aber dispositives Recht dar. Die Vertragsparteien können die Möglichkeit, einen die Konventionalstrafe übersteigenden Schaden geltend zu machen, auch beschränken. Die Beurteilung, ob und unter welchen Voraussetzungen ein übersteigender Schaden nach § 1336 Abs 3 ABGB zu ersetzen ist, hängt dann von der Auslegung der zugrundeliegenden Vertragsbestimmung im Einzelfall ab. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19801021_OGH0002_0050OB00610_8000000_002

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