OGH 4Ob127/77 (RS0051149)

OGH4Ob127/7711.10.1977

Rechtssatz

Dem ArbVG liegt ein engerer Begriff der Disziplinarmaßnahme zugrunde, der Versetzungen, Kündigungen oder Entlassungen nicht umfaßt, sodaß die für diese Fälle getroffenen Spezialregelungen auf das Mitwirkungsrecht des Betriebsrates gemäß § 102 ArbVG nicht übertragen werden können.

Normen

ArbVG §96
ArbVG §102

4 Ob 127/77OGH11.10.1977

Veröff: SZ 50/129 = EvBl 1978/114 S 325 = IndS 1978 H3,1101 = Arb 9649 = SozM IIB,1104

4 Ob 77/80OGH18.09.1980
4 Ob 101/80OGH18.09.1980

Veröff: SZ 53/121 = JBl 1981,494

4 Ob 100/81OGH04.05.1982

Veröff: SZ 57/193 = Arb 10107

4 Ob 121/83OGH11.12.1984

Veröff: RdW 1985,82 (Tomandl) = Arb 10433 = ZAS 1985,139 (Mayr - Maly)

4 Ob 144/84OGH26.02.1985

Auch; Veröff: Arb 10410

4 Ob 178/85OGH02.12.1986
14 Ob 227/86OGH17.02.1987

Auch; Veröff: WBl 1987,166 = Arb 10606

9 ObA 28/95OGH29.03.1995

Auch; nur: Dem ArbVG liegt ein engerer Begriff der Disziplinarmaßnahme zugrunde, der Versetzungen, Kündigungen oder Entlassungen nicht umfaßt. (T1)

9 ObA 1/99hOGH24.02.1999

Auch; Beisatz: Die Mitwirkungsrechte des Betriebsrates nach dem ArbVG können daher durch einen Dritten nicht erweitert werden (Rungaldier aaO RdW 1997, 77 = ZIAS 1997, 20 f). Die Mitwirkung des Betriebsrates an der Aufrechterhaltung der Disziplin im Betrieb im Sinne der §§ 96 Abs 1 Z 1 und § 102 ArbVG ist entgegen des vom Gesetz gewählten Begriffes "Mitwirken" kein durch die Betriebsvereinbarung unzulässig erweitertes Mitwirkungsrecht, wie beispielsweise ein solches nach § 101 oder § 105 ArbVG, sondern ein besonderes. (T2)

Dokumentnummer

JJR_19771011_OGH0002_0040OB00127_7700000_001

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