European Case Law Identifier: ECLI:AT:OGH0002:2017:0010OB00199.17X.1115.000
Spruch:
Der Revisionsrekurs wird zurückgewiesen.
Begründung:
Die Antragstellerin begehrt unter Berufung auf § 529 Abs 1 Z 1 ZPO die Nichtigerklärung des vom Erstgericht über die Verfahrenshilfe gefassten Beschlusses vom 6. 7. 2012 (GZ 44 Nc 1/12t‑2).
Das Erstgericht wies das „Klagebegehren“ ab. Das Rekursgericht bestätigte den Beschluss mit der Maßgabe, dass es „die Nichtigkeitsklage/den Nichtigkeitsantrag“ zurückwies.
Rechtliche Beurteilung
Der gegen diese Entscheidung von der Antragstellerin (vorsichtshalber dreifach bei allen Instanzen) eingebrachte (richtig:) Revisionsrekurs ist unzulässig.
Der Rechtsmittelausschluss des § 528 Abs 1 Z 4 ZPO ist nicht auf Entscheidungen zu beschränken, in denen ein Gericht formell als Rekursgericht tätig geworden ist. Vielmehr sind alle Entscheidungen über die in den §§ 63 bis 72 ZPO geregelten Gegenstände einer Überprüfung durch den Obersten Gerichtshof entzogen (1 Ob 202/16m mwN). Auf die Überprüfung einer solchen Entscheidung zielt der vorliegende von der Antragstellerin als „Nichtigkeitsklage“ betitelte Antrag ab, dessen Zurückweisung daher eine Angelegenheit der Verfahrenshilfe betrifft. Eine in der „Hauptsache“ (hier: Verfahrenshilfe) wirksame Rechtsmittelbeschränkung hat kraft Größenschlusses auch für Entscheidungen in einem Verfahren über dessen Nichtigkeit zu gelten (so schon zur „Wiederaufnahmsklage“ 5 Ob 546/91 und 7 Ob 580/95; RIS‑Justiz RS0044443; s auch 3 Ob 1/03y = RS0052781 [T7]).
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