OGH 15Os71/05p (RS0120138)

OGH15Os71/05p6.12.2022

Rechtssatz

Eine die vierwöchige Frist des § 270 Abs 1 StPO objektiv beträchtlich überschreitende und von Umfang und Schwierigkeit her sachlich nicht mehr gerechtfertigte, somit unverhältnismäßig lange Dauer der Ausfertigung des Ersturteils (im konkreten Fall: rund sechs Monate) bewirkt den zusätzlichen Milderungsgrund der unverhältnismäßig langen Verfahrensdauer (§ 34 Abs 2 StGB).

Normen

StGB §34 Abs2
StPO §270 Abs1

15 Os 71/05pOGH25.08.2005
11 Os 106/06gOGH19.12.2006

Vgl auch; Beisatz: Hier: Erste gerichtliche Vernehmung wegen des verfahrensgegenständlichen Vorwurfes ca. 7 Jahre vor der Verurteilung erster Instanz. (T1)

14 Os 123/08gOGH04.11.2008

Vgl; Beisatz: Hier: Einleitung des Strafverfahrens mit Antrag auf Bestrafung am 3. 7. 2006 und rechtskräftige Beendigung nach über zweijähriger Verfahrensdauer mit Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vom 4. 11. 2008 unterdurchschnittlichem Aktenumfang (307 Seiten), äußerst geringer rechtlicher Komplexität der Strafsache und von Beginn an geständiger Verantwortung des Beschuldigten. (T2)

20 Os 8/15zOGH06.10.2015

Vgl; Beisatz: Hier: Zustellung des Erkenntnisses erster Instanz vom 16. 12. 2013 erst am 12. 9. 2014 und Vorlage der Berufung vom 16. 10. 2014 erst Anfang Februar 2015. (T3)

20 Os 26/15xOGH10.06.2016

Vgl auch; Beisatz: Hier: Disziplinarverfahren gegen einen Rechtsanwalt. (T4)

24 Ds 1/22iOGH06.12.2022

Vgl

Dokumentnummer

JJR_20050825_OGH0002_0150OS00071_05P0000_002

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