OGH 11Os212/71 (RS0098478)

OGH11Os212/712.2.1972

Rechtssatz

Der Zweifelsgrundsatz (in dubio pro reo, in dubio mitius) sagt nichts darüber aus, wie das Gericht sich seine Überzeugung von der Schuld des Angeklagten zu verschaffen habe (RZ 1965,142); er besagt in diesem Zusammenhang lediglich, daß dann, wenn das erkennende Gericht sich außerstande sieht, sich auf Grund der Ergebnisse des Beweisverfahrens von mehreren möglichen, den Denkgesetzen und der allgemeinen Lebenserfahrung entsprechenden Annahmen für eine bestimmte zu entscheiden, von der für den Angeklagten günstigeren Version auszugehen ist (vgl RZ 1937,258).

Normen

StPO §258 Abs2 C

11 Os 212/71OGH02.02.1972
10 Os 257/71OGH08.02.1972
10 Os 258/71OGH18.02.1972

Beisatz: Für die Auslegung von Rechtsbegriffen kommt dem Grundsatz "in dubio pro reo" überhaupt keine Bedeutung zu. (T1)

13 Os 63/73OGH24.07.1973

Vgl; Beis wie T1

12 Os 93/73OGH04.12.1973

Vgl auch; Beisatz: Der Zweifelsgrund gilt nicht für Rechtsfragen, sondern nur für Tatfragen. (T2)<br/>Veröff: SSt 44/34 = JBl 1974,381 = ÖBl 1974,40

10 Os 128/78OGH11.10.1978
12 Os 15/80OGH17.04.1980

Vgl auch

9 Os 214/83OGH17.01.1984

Vgl

15 Os 54/97OGH24.04.1997

Vgl auch

15 Os 24/97OGH24.04.1997

Vgl auch

11 Os 121/14zOGH25.11.2014

Vgl; Beisatz: Die Begründung von Feststellungen mit der allgemeinen Lebenserfahrung ist nicht zu beanstanden. (T3)

12 Os 132/15aOGH19.11.2015

Auch; Beis wie T2

Dokumentnummer

JJR_19720202_OGH0002_0110OS00212_7100000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)