OGH 16Ok52/05; 16Ok3/06; 16Ok4/07; 5Ob154/07v; 16Ok8/07; 16Ok2/11; 16Ok6/12; 16Ok2/17f; 16Ok4/23h; 16Ok5/23f (RS0120560)

OGH16Ok52/05; 16Ok3/06; 16Ok4/07; 5Ob154/07v; 16Ok8/07; 16Ok2/11; 16Ok6/12; 16Ok2/17f; 16Ok4/23h; 16Ok5/23f17.5.2024

Rechtssatz

Die Geldbuße nach der KartGNov 2002 ist nach ihrem Zweck und ihrer Wirkung eine Sanktion mit strafrechtsähnlichem Charakter.

Von der Verhängung einer Geldbuße ist - in Analogie zu § 42 StGB (nunmehr § 191 Abs 1 StPO) und § 21 Abs 1 VStG - im Fall geringer Schuld und unbedeutender Folgen abzusehen, wenn eine Bestrafung weder aus spezial - noch generalpräventiven Gründen erforderlich ist.

Normen

KartG 1988 §142
KartG 2005 §29
VStG §21 Abs1
StGB §34
StGB §42

16 Ok 52/05OGH27.02.2006

Veröff: SZ 2006/30

16 Ok 3/06OGH26.06.2006

Vgl; nur: Die Geldbuße nach der KartGNov 2002 ist nach ihrem Zweck und ihrer Wirkung eine Sanktion mit strafrechtsähnlichem Charakter. (T1)

16 Ok 4/07OGH12.09.2007

Vgl; nur T1; Beisatz: Hier: Geldbuße nach § 29 KartG 2005. (T2)<br/>Bem.: Jedoch keine analoge Anwendung von § 34 StGB bei Bemessung einer Geldbuße wegen abschließender Regelung in § 30 KartG 2005 (siehe RS0122744). (T3)

5 Ob 154/07vOGH06.11.2007

Vgl aber; Beisatz: Die kartellrechtlichen Geldbußentatbestände stellen, selbst wenn man sie als strafrechtlich qualifiziert, jedenfalls keine strafgerichtliche Verfolgung dar. (T4)<br/>Beisatz: Hier: § 29 KartG 2005. (T5)

16 Ok 8/07OGH21.01.2008

Auch; Beisatz: Die Bedeutung der verletzten Auskunftspflicht ist nicht an der subjektiven Einschätzung der Rekurswerberin, sondern am objektiven Maßstab der Rechtsordnung zu messen. (T6); Veröff: SZ 2008/5

16 Ok 2/11OGH05.12.2011

Auch; Beis wie T2; Beisatz: Bei geringem Verschulden und unbedeutsamen Folgen kommt in Ausnahmefällen auch ein gänzliches Absehen von der Geldbuße in Betracht. (T7)<br/>Veröff: SZ 2011/142

16 Ok 6/12OGH02.12.2013

nur T1

16 Ok 2/17fOGH07.12.2017
16 Ok 4/23hOGH30.11.2023

Beisatz: Hier: Kein bloß geringes Verschulden, weil die Antragsgegnerin im - der BWB übermittelten - Anmeldeentwurf den mittelbaren Erwerb der Lebensmitteleinzelhandels-Flächen durch die Einmietung der Tochtergesellschaft im Einkaufszentrum als Asset-Deal im Sinn des § 7 Abs 1 Z 1 KartG bezeichnete und daher die Qualifikation einer langfristigen Einmietung am Standort eines bereits zuvor betriebenen Lebensmitteleinzelhandels als Zusammenschluss also durchaus erkannte. (T8)

16 Ok 5/23fOGH17.05.2024

vgl

Dokumentnummer

JJR_20060227_OGH0002_0160OK00052_0500000_002

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