OGH 5Os459/56 (RS0101569)

OGH5Os459/5611.3.2024

Rechtssatz

Die Durchführung einer Hauptverhandlung in Abwesenheit des Beschuldigten ist nicht zulässig, wenn bereits im Zeitpunkte dieser Durchführung feststeht, daß der Beschuldigte durch ein unabwendbares Hindernis vom rechtzeitigen Erscheinen abgehalten worden ist.

Normen

StPO §427 Abs1
StPO §459

5 Os 459/56OGH29.05.1956

Veröff: SSt XXVII/31 = EvBl 1956/229 S 417 = JBl 1957,192 = RZ 1956,121

8 Os 297/59OGH21.09.1959

Veröff: EvBl 1962/204 S 222

9 Os 96/75OGH17.09.1975
12 Os 131/78OGH14.12.1978

Ähnlich; Beisatz: Nur durch Ungehorsam verwirkt der Beschuldigte sein Teilnahmerecht an der Hauptverhandlung. (T1)

11 Os 19/05mOGH07.06.2005

Auch; Beisatz: Womit die Verfahrensdurchführung angesichts der zu gewärtigenden Urteilskassierung infolge eines Einspruches (§427 Abs3 StPO) unsinnig wäre. (T2)

11 Os 133/06bOGH27.03.2007

Vgl auch; Beisatz: Gelangen dem Richter die vom Beschuldigten im Verlegungsantrag geltend gemachten Hinderungsgründe nicht fristgerecht zur Kenntnis, ist die Durchführung der Verhandlung und Urteilsfällung in Abwesenheit zulässig. (T3); Beisatz: Hier: Fristgerechter Verlegungsantrag an den Bezirksanwalt, Zugang des Antrages an den erkennenden Richter allerdings erst fünf Tage nach der Hauptverhandlung. (T4)

12 Os 96/12bOGH28.08.2012

Auch; Auch Beis wie T1

11 Os 16/16mOGH22.03.2016

Beis wie T2

13 Os 122/17sOGH06.12.2017

Beisatz: So, wenn sich der Angeklagte in Haft befindet. Das Gericht hat in einem solchen Fall die Justizanstalt um Vorführung des Angeklagten zur Hauptverhandlung zu ersuchen, und zwar entweder anlässlich der Ladung des Angeklagten gemäß § 221 Abs 1 StPO oder gemäß § 427 Abs 2 erster Satz StPO. (T5)

15 Os 111/19sOGH17.10.2019

Beis wie T5

12 Os 72/22pOGH29.09.2022

Vgl

14 Os 107/23aOGH28.11.2023

vgl

15 Os 13/24mOGH11.03.2024

Beisatz wie T5

Dokumentnummer

JJR_19560529_OGH0002_0050OS00459_5600000_003