OGH 10ObS35/09h (RS0124617)

OGH10ObS35/09h17.3.2009

Rechtssatz

Im Verhältnis zum IAEO-Abkommen ist das KBGG als lex posterior und lex specialis anzusehen, sodass schon eine Ableitung einer (analogen) Anspruchsberechtigung aus dem Amtssitzabkommen nicht in Betracht kommt.

Normen

Abk IAEO ArtX Abschn26
KBGG idF BGBl I 2007/76 §2 Abs1 Z1

10 ObS 35/09hOGH17.03.2009
10 ObS 11/11gOGH01.03.2011

Vgl; Beisatz: Auch die Ehegattin eines IAEO-Angestellten, die weder österreichische Staatsbürgerin noch staatenlos ist, ist als „Person, auf die sich das IAEO-Amtssitzabkommen bezieht“ (BGBl 1958/82 Art X Abschnitt 26 idF BGBl 1971/413) zu sehen, hat daher keinen Anspruch auf Familienbeihilfe und daraus folgend auch nicht auf den Bezug von Kinderbetreuungsgeld. (T1)

10 ObS 170/13tOGH28.01.2014

Ausdrücklich gegenteilig; Beisatz: Die in den Entscheidungen 10 ObS 35/09h, SSV‑NF 23/22 und 10 ObS 11/11g, SSV‑NF 25/19 noch zum Ausdruck kommende Ansicht, das KBGG sei im Verhältnis zu Art X Abschnitt 26 3. Satz des Amtssitzabkommens das speziellere Gesetz, wird nicht aufrechterhalten. (T2)

10 ObS 40/14aOGH23.04.2014

Gegenteilig; Beis wie T2; Beisatz: Hier: UNO‑Amtssitzabkommen Art. XII Abschnitt 39 lit b. (T3)

10 ObS 5/19mOGH25.06.2019

Gegenteilig; Beis wie T2

10 ObS 20/20vOGH24.06.2020

Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Hier: ICMPD‑Amtssitzabkommen Art 14 Abs 2. (T4)

10 ObS 148/21vOGH16.11.2021

Beis wie T2; Beisatz: Hier: Steuerpflichtige und sozialversicherte Angestellte der ständigen Vertretung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bei der IAEO zählt nicht zu den in Art X Abschnitt 26 dritter Satz IAEO-Amtssitzabkommen genannten „Personen, auf die sich dieses Abkommen bezieht“ und ist daher nicht vom Bezug der österreichischen Familienbeihilfe ausgeschlossen. (T5)

Dokumentnummer

JJR_20090317_OGH0002_010OBS00035_09H0000_004