OGH 14Os129/99 (RS0112525)

OGH14Os129/9928.9.1999

Rechtssatz

Gemäß § 410 Abs 1 StPO idF des StRÄG 1996, BGBl 762, ist zur Entscheidung über die nachträgliche Strafmilderung (§ 31a Abs 1 StGB) das Gericht zuständig, das in erster Instanz erkannt hat. Die Entscheidungskompetenz steht auch dann ungeteilt jenem Gericht zu, von dem die allenfalls zu mildernde Strafe ursprünglich stammt, wenn eine zunächst gewährte bedingte Nachsicht später von einem anderen Gericht gemäß § 494a StPO widerrufen wurde. Eine Aufteilung einzelner Milderungsaspekte wie Herabsetzung und bedingte Nachsicht auf verschiedene Gerichte liefe der verfahrensrechtlichen Fundierung des § 31a Abs 1 StGB in § 410 Abs 1 StPO zuwider.

Normen

StGB §31a Abs1
StPO §410 Abs1
StPO §494a
SMG §40 Abs1

14 Os 129/99OGH28.09.1999
14 Os 52/03OGH23.04.2003
15 Os 125/12iOGH17.10.2012

Auch

11 Ns 22/17zOGH30.05.2017

Auch

12 Os 67/19yOGH27.06.2019
11 Os 98/19zOGH08.10.2019

Vgl; Beisatz: Dies gilt auch für nachträglich bedingte Strafnachsicht nach dem - insoweit wortgleichen - § 40 Abs 1 SMG. (T1)

12 Os 34/21yOGH22.04.2021

Vgl; Beis wie T1

Dokumentnummer

JJR_19990928_OGH0002_0140OS00129_9900000_002

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