OGH 15Os30/88 (RS0101859)

OGH15Os30/881.2.1996

Rechtssatz

Nur dann, wenn einem bereits in erster Instanz ergangenen, unangefochten gebliebenen (positiven oder negativen) Beschluß über den Widerruf einer bedingten Strafnachsicht oder einer bedingten Entlassung (§ 494 a Abs 1 Z 2 oder 4 StPO) in dem die neuerliche Verurteilung betreffenden Rechtsmittelverfahren durch eine Änderung des Strafausspruchs der Boden entzogen wird, sodaß jener Beschluß immerhin mittelbar Gegenstand der Rechtsmittelentscheidung ist, kann das Rechtsmittelgericht im Sinn der mit §§ 494 a, 494 b StPO angestrebten "Gesamtregelung" der Straffrage hinsichtlich aller in Betracht kommenden Urteile so vorgehen, als ob auch er unmittelbar angefochten wäre, und - bei (eine Verfahrenserneuerung in erster Instanz erübrigendem) Vorliegen der prozessualen Voraussetzungen (§ 494 a Abs 3 StPO) sowie unter Beachtung des Verschlimmerungsverbotes - in diesem Rahmen (ungeachtet des Unterbleibens einer Anfechtung) sogleich auch darüber entscheiden, ob er nichtsdestoweniger aufrechterhalten oder abgeändert wird.

Normen

StPO §494a

15 Os 30/88OGH01.03.1988

Veröff: EvBl 1988/63 S 310

13 Os 33/88OGH07.04.1988
11 Os 114/88OGH25.10.1988

Vgl auch

14 Os 106/88OGH19.10.1988

Vgl auch

15 Os 96/88OGH21.10.1988

Vgl auch; Beisatz: Die Abänderung im Strafausmaß zieht die amtswegige Aufhebung des Widerrufsbeschlusses nach sich. (T1)

11 Os 147/88OGH20.12.1988

Vgl auch

11 Os 77/89OGH08.08.1989

Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: SSt 60/49 = EvBl 1990/12 S 59 = RZ 1989/113 S 284

11 Os 63/91OGH06.08.1991

Vgl; Beis wie T1

15 Os 132/92OGH12.11.1992

vgl auch

12 Os 125/92OGH26.11.1992

Vgl auch

12 Os 174/95OGH01.02.1996

Dokumentnummer

JJR_19880301_OGH0002_0150OS00030_8800000_004

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