OGH 1Ob524/92 (RS0007532)

OGH1Ob524/9211.11.1992

Rechtssatz

Soweit besondere staatsvertragliche Nachlaßabkommen nicht bestehen, wird die Nachlaßabhandlungsjurisdiktion, das heißt die Frage, ob und inwieweit die inländischen Gerichte in Verlassenschaftsangelegenheiten mit Auslandsbezug einzuschreiten haben, vom autonomen österreichischen Recht durch §§ 21 - 25 AußStrG - als Normen internationaler Zuständigkeit - abgegrenzt.

Normen

JN §108
AußStrG §23
AußStrG §24

1 Ob 524/92OGH11.11.1992
2 Ob 2308/96tOGH03.10.1996
9 Ob 371/97tOGH26.11.1997
2 Ob 15/00wOGH23.11.2000
1 Ob 43/03kOGH28.02.2003

Vgl; Beisatz: Hier: Die Abhandlungspflege obliegt den libyschen Behörden, weil der Verstorbene keinen Wohnsitz in Österreich hatte. Dies ergibt sich eindeutig aus § 23 Abs 2 AußStrG. (T1)

7 Ob 60/03dOGH10.11.2003
10 Ob 15/07iOGH09.10.2007

Auch; Beisatz: Auch in Verlassenschaftssachen richtet sich die inländische Gerichtsbarkeit im Sinn der internationalen Zuständigkeit primär nach entsprechenden Staatsverträgen. Nur wenn solche nicht bestehen, kommen die innerstaatlichen Regeln über die internationale Zuständigkeit (inländische Gerichtsbarkeit) zur Anwendung. (T2)

Dokumentnummer

JJR_19921111_OGH0002_0010OB00524_9200000_002

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