OGH 2Ob504/88 (RS0056496)

OGH2Ob504/8814.6.1988

Rechtssatz

Wenn auch der Ehebruch als schwerste Eheverfehlung gegen die eheliche Treuepflicht grundsätzlich besonders schwer wiegt, kommt es auch bei seiner Beurteilung darauf an, ob und inwieweit er zur Zerrüttung der Ehe beigetragen hat und welches Gewicht ihm in Vergleich zu den Eheverfehlungen des anderen Ehepartners zukommt.

Normen

EheG §47
EheG §49 A1g
EheG §49 D

2 Ob 504/88OGH14.06.1988
2 Ob 523/90OGH20.06.1990
4 Ob 563/95OGH18.09.1995

Vgl auch; Beisatz: Auch ein Ehebruch muss nicht immer zum überwiegenden Verschulden führen. (T1)

7 Ob 2358/96gOGH20.11.1996
7 Ob 13/00pOGH26.04.2000

Vgl auch; Beis wie T1

9 Ob 207/00gOGH06.09.2000

Auch; Beis wie T1

5 Ob 198/03hOGH09.09.2003

Auch; Beis wie T1

6 Ob 144/06dOGH29.06.2006

nur: Es kommt bei seiner Beurteilung darauf an, ob und inwieweit er zur Zerrüttung der Ehe beigetragen hat und welches Gewicht ihm in Vergleich zu den Eheverfehlungen des anderen Ehepartners zukommt. (T2); Beis wie T1

2 Ob 152/07bOGH14.02.2008

Auch; nur T2; Beis wie T1; Beisatz: Mit dem EheRÄG1999 hat der Ehebruch seinen Charakter als absoluter Scheidungsgrund verloren. Er muss nunmehr zerrüttende Wirkung haben, um ein tauglicher Scheidungsgrund zu sein; bei der Verschuldensabwägung im Scheidungsverfahren kommt ihm nicht in jedem Fall höheres Gewicht zu als anderen Eheverfehlungen - es gelten die allgemeinen Grundsätze. (T3)

2 Ob 31/10pOGH25.03.2010

Vgl; Beis wie T3

2 Ob 141/10iOGH24.08.2010

Vgl; Beis wie T3

3 Ob 43/11mOGH06.07.2011

Vgl; Beis wie T3 nur: Mit dem EheRÄG1999 hat der Ehebruch seinen Charakter als absoluter Scheidungsgrund verloren. (T4)

7 Ob 180/16wOGH30.11.2016
7 Ob 21/19tOGH24.04.2019
6 Ob 197/20vOGH02.12.2020

Dokumentnummer

JJR_19880614_OGH0002_0020OB00504_8800000_001