OGH 14Ob122/86 (RS0021340)

OGH14Ob122/8616.9.1986

Rechtssatz

Der Zweck der Festsetzung kollektivvertraglicher Mindestlöhne besteht darin, dem Arbeitnehmer dessen Existenz zu sichern. Dieses Mindestentgelt muß ihm daher zur Gänze zu seiner freien Verfügung verbleiben. Müßte der Arbeitnehmer von diesem Mindestentgelt Spesen (ganz oder zum Teil) bezahlen, die mit seiner Berufsausübung verbunden sind (etwa Reisekosten), dann würde das Mindestentgelt eine unzulässige Kürzung erfahren; abweichende Einzelverträge wären infolge Verstoßes gegen den zwingenden Charakter der Kollektivvertragsbestimmungen über Mindestlöhne rechtsunwirksam.

Normen

ABGB §1152 A
ABGB §1152 E
ArbVG §3
oö SHG §14 Abs4

14 Ob 122/86OGH16.09.1986

Veröff: WBl 1987,101

8 ObA 2255/96tOGH30.01.1997

Auch

8 ObA 41/11dOGH29.06.2011

Vgl auch; Beisatz: Lohngestaltende Vorschriften, die sich auf ein Mindestentgelt beziehen, bezwecken idR die Sicherung der Existenzgrundlage. (T1)<br/>Beisatz: Hier: Zwingender Charakter der Entgeltbestimmung des § 14 Abs 4 oö SHG. (T2)

9 ObA 92/15tOGH27.08.2015

Auch

Dokumentnummer

JJR_19860916_OGH0002_0140OB00122_8600000_001