OGH 13Os182/85 (RS0093234)

OGH13Os182/8524.4.1986

Rechtssatz

Wenngleich einer unbeglaubigten Fotokopie einer Urkunde der Urkundencharakter im Sinn des § 74 Z 7 StGB fehlt, so stellt doch die Präsentierung einer (wenngleich unbeglaubigten) Fotokopie einer nachgemachten oder verfälschten Urkunde eine qualifikationsentsprechende Sonderform der Benützung der abgelichteten Urkunde (§ 147 Abs 1 Z 1 erster Fall StGB) selbst dar (SSt 24/87).

Normen

StGB §74 Z7
StGB §147 Abs1 Z1

13 Os 182/85OGH24.04.1986

Veröff: ÖJZ-LSK 1986/75

13 Os 90/88OGH10.11.1988

Beisatz: Hier: Zu § 223 Abs 2 StGB. (T1)

11 Os 15/95OGH09.05.1995
14 Os 146/98OGH22.12.1998

Beisatz: Die Präsentierung einer Fotokopie einer nachgemachten oder verfälschten Urkunde zum Zwecke der Täuschung stellt eine Sonderform der Benützung der abgelichteten Urkunde selbst dar (so schon ÖJZ-LSK 1986/75). Ein solcherart begangener Betrug ist daher als Urkundenbetrug (§ 147 Abs 1 Z 1 erster Fall StGB) und nicht als Beweismittelbetrug (§ 147 Abs 1 Z 1 zweiter Fall StGB) zu qualifizieren. (T2)

14 Os 153/07tOGH15.01.2008

Vgl auch; Beisatz: Die Verwendung der Kopie eines verfälschten Schriftstücks im Rechtsverkehr ist als Gebrauch einer verfälschten Urkunde nach § 223 Abs 2 StGB zu werten. (T3); Beisatz: Hier: Vorlage einer verfälschten Kopie einer Bescheinigung eines ausländischen Gerichts. (T4)

11 Os 134/16iOGH13.12.2016

Auch; Beis wie T3

Dokumentnummer

JJR_19860424_OGH0002_0130OS00182_8500000_001

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